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Die Ares Entscheidung

Die Ares Entscheidung

Titel: Die Ares Entscheidung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ludlum Robert
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ausbrachen, während der Betreffende allein zu Hause und der Partner bei der Arbeit war. Die ersten Symptome konnten auch in der Nacht auftreten, während der Infizierte schlief. Die Krankenhäuser hätten es mit Tausenden von Betroffenen zu tun, ohne ihnen wirklich helfen zu können. Angehörige würden versuchen, ihre Lieben vor den Behörden zu schützen, denen irgendwann nichts anderes übrig bleiben würde, als zur Euthanasie zu greifen und die Infizierten zu erlösen, um die Ausbreitung einzudämmen. Und auch wenn tatsächlich viele Amerikaner eine Waffe besaßen – was würde ihnen das schon helfen? Viele würden es nicht über sich bringen, ihre Angehörigen zu erschießen, und andere würden in ihrer Panik auf alles feuern, was sich rührte.
    Omidi nickte nachdenklich. Seine Schwäche war seine Arroganz und Frauenfeindlichkeit. Obwohl er nicht viel von Biologie oder Seuchenkontrolle verstand, würde er nie akzeptieren, dass irgendjemand klüger war als er – schon gar nicht eine Frau.
    »Sie haben recht«, sagte er schließlich. »Deshalb kommt es nicht nur darauf an, dass der Parasit transportierbar gemacht wird – wir müssen auch erreichen, dass die Krankheit schneller und stärker ausbricht. Wir dürfen den Leuten keine Zeit geben, zu reagieren.«

Kapitel sechsundsechzig
    LANGLEY, VIRGINIA, USA
    29. November, 16:07 Uhr GMT-5
     
     
    »Dann können wir uns also immer noch nicht sicher sein«, fasste Lawrence Drake zusammen, während er die Einsatzberichte von Polizei und Feuerwehr durchblätterte.
    Dave Collen legte eine weitere Mappe auf den Schreibtisch. »Wir haben keine Leiche, wenn du das meinst. Aber die Ermittlungen laufen noch und werden einiges zutage bringen. Was wir wissen, ist, dass Russells Wagen dort war und dass sie seither niemand mehr gesehen hat. Die Cops glauben, dass sie im Haus war, als es niederbrannte.«
    »Und was glaubst du?«
    »Ich weiß es nicht. Wir haben das Haus nicht überwacht, um nichts zu riskieren. Wir wissen immer noch nicht genau, wie das Feuer ausbrach und was mit Gholam passiert ist. Vielleicht hat er kein Gewehr benutzt, sondern Sprengstoff, und sich dabei selbst in die Luft gejagt – zufällig oder absichtlich.«
    »Das ist reine Spekulation, Dave.«
    »Ich weiß, aber im Moment können wir nichts machen. Es ist natürlich möglich, dass Russell entkommen ist und sich versteckt, aber ich halte es für unwahrscheinlich. Der Anschlag wurde von einem Afghanen durchgeführt. Sie wird also versuchen, unsere Ressourcen zu nutzen, um herauszufinden, woher die Anweisung kam.«
    »Es sei denn, Brandons Nachricht hat sie abgeschreckt.«
    Collen nickte. »Leider kommt es noch schlimmer. Wir
müssen nämlich davon ausgehen, dass die Iraner van Keuren haben.«
    »Haben wir schon neue Opferschätzungen?«
    »Selbst mit dem Plan, den wir haben ausarbeiten lassen, könnte die Zahl auf eine Million ansteigen – jetzt wo sie mit im Spiel ist.«
    Drake atmete langsam aus und zeigte auf die Akte, die Collen ihm auf den Tisch gelegt hatte. »Smith und Howell?«
    Sein Assistent nickte. »Sie waren in dem Flugzeug nach Brüssel, das zum Militärstützpunkt auf Diego Garcia umgeleitet wurde. Der offizielle Grund war ein Problem mit dem Navigationssystem. Nach dem wenigen, das wir vom Militärgeheimdienst rauskriegen konnten, war ein Sudanese mit einer unbekannten Infektion an Bord, der noch im Flugzeug getötet wurde. Die Passagiere werden noch untersucht, sollen aber bald entlassen werden.«
    »Was ist mit Smith und Howell?«
    »Sie sind mit einem Privatjet weitergeflogen, über den wir nichts wissen. Alle Spuren, denen ich nachgegangen bin, führen in eine Sackgasse.«
    Castilla , dachte Drake. Bestimmt steckte der Präsident dahinter. »Wissen wir, wo sie jetzt sind?«
    Collen klappte die Mappe auf und blätterte zu einem Satellitenbild, das einen kleinen Jet zeigte, der auf einem abgelegenen Flugplatz landete. »In der Türkei. Sie sind gleich nach der Landung in ein Auto gestiegen und zur iranischen Grenze gefahren. Der Satellit hat sie in der Wolkendecke verloren, als sie in die Berge fuhren. Als unser Mann hinkam, waren die Spuren schon verwischt. Er schätzt, dass sie mit dem Auto höchstens bis auf zehn Kilometer an die iranische Grenze herankamen, weil dort einfach zu viel Schnee liegt.«
    »Was wollen sie dort?«

    Collen zeigte mit dem Finger auf eine Karte der östlichen Türkei. »Smith und Howell sind höchstwahrscheinlich zu Fuß diese Schlucht

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