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Die Ares Entscheidung

Die Ares Entscheidung

Titel: Die Ares Entscheidung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ludlum Robert
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dekoriert waren. Howells trübe Stimmung schien sich ein wenig gebessert zu haben, und er lächelte, als Sarie die Hände hob, um die Hörner eines Tiers darzustellen, über das sie offenbar eine spannende Geschichte erzählte.

    Smith wollte sich eigentlich gleich zu ihnen gesellen, doch dann überlegte er es sich anders. Der Lufthauch hier oben war so angenehm, das Bier eiskalt, und die fernen Lichter von Kampala funkelten in der feuchten Luft. Die Ruhe vor dem Sturm.
     
    »Was dagegen, wenn ich mich zu euch setze?«
    »Jon«, sagte Sarie. »Sie haben sich ja richtig herausgeputzt!«
    »Das Gleiche wollte ich gerade zu Ihnen sagen.«
    Sie trug einen weiten geblümten Rock und ein ärmelloses Top, das sich an ihren athletischen Körper schmiegte. Ihr Haar, das er bis jetzt nur zurückgebunden gesehen hatte, fiel nun auf ihre Schultern herab.
    Als er sich setzte, kam der Barkeeper und stellte ihm irgendein Gebräu in einer Kokosschale hin, und dazu ein Gedeck mit einem Messer, das groß genug war, um ein Nashorn auszunehmen.
    »Haben wir etwas bestellt?«
    »Sarie war so frei«, erklärte Howell. »Du nimmst … War es die Zebraroulade?«
    »Ja. Keine Angst. Es wird Ihnen schmecken.«
    »Grad hab ich gedacht, wie lang es schon her ist, seit ich zum letzten Mal ein leckeres Stück Zebrafleisch gegessen habe«, scherzte er und blickte zu den anderen Tischen hinüber. Es war fast zehn Uhr abends, und die meisten Gäste hatten sich schon auf ihre Zimmer zurückgezogen. Einige wenige saßen noch an der Bar. Ein junges skandinavisches Paar genoss den Abend am Pool, die Füße im Wasser und ein Bier in der Hand – doch da war niemand mehr in Hörweite.
    »Wie sieht der Plan für morgen früh aus?«, fragte Sarie.
    »Wir schleichen uns aus der Stadt – weg von dem Neonschild, das über unseren Köpfen leuchtet.«
    »Wie meinen Sie das?«
    »Ich meine damit, dass unser Abstecher zu Peters altem Freund und unser Treffen mit Dr. Lwanga nicht gerade der unauffälligste Start für unsere Reise war.«
    Sie beugte sich über den Tisch zu ihm. »Ich muss sagen, diese Nacht-und-Nebel-Geschichten sind irgendwie aufregend. Ich komme mir fast vor wie eine Geheimagentin.«
    Howell schnaubte abfällig und hätte dabei fast seinen Drink ausgespuckt, von dem er gerade genippt hatte.
    »Was ist?«, fragte Sarie.
    Smith sprach weiter, bevor der Brite etwas erwidern konnte. »Wir packen ganz früh unsere Sachen und fahren zur Farm dieses Arztes, der sich in den Fünfzigerjahren mit der Sache beschäftigt hat. Vielleicht lebt seine Familie noch dort.«
    Sarie nickte. »Wenn nicht, fragen wir die Ältesten in den umliegenden Dörfern, ob sie schon einmal von so etwas gehört haben, bevor dieser Mistkerl Bahame aufgetaucht ist. Wenn es wirklich eine parasitäre Infektion ist, könnte es schon seit Jahrtausenden immer wieder einmal aufgetaucht und wieder verschwunden sein.«
    »Warum gehen wir die Sache nicht direkt an und suchen Bahame?«, warf Howell ein.
    »Ich glaube nicht, dass das ratsam wäre«, erwiderte Sarie. »Bahame ist ein Psychopath und ein Mörder.«
    »Fürs Erste gehen wir ihm aus dem Weg«, nickte Smith. »Wir wissen ja noch nicht einmal, was wirklich dahintersteckt. Alles, was wir haben, sind ein paar vage Berichte. Wenn es wirklich ein biologischer Erreger ist, brauchen wir
dringend Informationen über das Krankheitsbild, und wir müssen herausfinden, wo er sich versteckt.«
    »Vielleicht sollten wir uns auch in Gegenden umsehen, die erst seit Kurzem mit Menschen in Berührung gekommen sind«, schlug Sarie vor. »Kontakt mit seltenen Tieren. Solche Sachen.«
    Eine Gestalt tauchte auf dem Fußweg beim Pool auf, und Jon beobachtete den Mann, während Sarie munter über den Selektionsdruck zu spekulieren begann, der zur Entstehung eines solchen Parasiten führen konnte.
    Der Mann bewegte sich locker und zwanglos und hob sich trotzdem von den anderen Gästen ab. Er war etwa eins neunzig groß und sah aus wie ein alternder Gewichtheber, dessen Muskelmasse sich allmählich nach unten verlagerte. Seine helle Haut schien jahrelang von der afrikanischen Sonne malträtiert worden zu sein.
    Auf seinem Weg zu einem freien Tisch kam er bei ihnen vorbei, und als er genau hinter Howell war, änderte er ganz plötzlich die Richtung. Bevor Smith reagieren konnte, ließ er sich auf den leeren Stuhl zwischen ihm und Sarie sinken.
    Zuerst dachte Smith, es könnte der Hotelmanager sein, doch dann sah er das metallische Blinken einer Pistole,

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