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Die Ares Entscheidung

Die Ares Entscheidung

Titel: Die Ares Entscheidung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ludlum Robert
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sie ohne deine Macht einsetzen kann.«
    Der Vorschlag schien ihm zu gefallen, und er nahm einen tiefen Schluck aus der Whiskyflasche, bevor er sie Omidi hinhielt.
    »Mein Gott gestattet es nicht«, sagte der Iraner.
    »Er gibt dir seine Erlaubnis.«
    Omidi lächelte höflich und achtete darauf, dass seine Augen nur Gelassenheit ausdrückten. Wollte Bahame damit sagen, dass er bei Gott die Erlaubnis für ihn eingeholt hatte? Oder dass er selbst Gott war?
    Ein Gemurmel erhob sich unter Bahames Leuten, und Omidi nahm es als Vorwand, um sich umzudrehen und zu sehen, was sie von dem Gerangel um den Schnaps abgelenkt hatte.
    Eine Gruppe von jungen Männern brach zwischen den Bäumen hervor und zerrte einen Afrikaner mit sich, der schwer verletzt war, sich aber dennoch wehrte. Hinter ihnen folgte ein weißer Mann Ende sechzig, verängstigt und erschöpft.
    Bahame sprang vom Podium, und Omidi folgte ihm in einigem Abstand, um beobachten zu können, was da vor sich ging, ohne in die Sache verwickelt zu werden.

    »Wo ist die Frau?«, fragte Bahame.
    Einer der Männer warf den Verletzten vor seinen Füßen auf den Boden. »Dembe hat sie entwischen lassen.«
    Dem Mann, der hilflos am Boden lag, hatte man das rechte Hosenbein abgeschnitten, und der Verband an seinem Oberschenkel war mit Blut durchtränkt. Er versuchte davonzukriechen, wurde aber von dem undurchdringlichen Ring von bewaffneten Kindern aufgehalten, der sich um die Neuankömmlinge gebildet hatte.
    Bahame zeigte auf den Weißen. »Wer ist er?«
    »Ein Arzt, der den Dreckskerl versorgt hat, damit er überlebt und dir gegenübertreten kann.«
    Die Augen des Kultführers weiteten sich, und sein starrer Blick fiel auf den Mann, der kläglich zu seinen Füßen flehte.
    Er ließ die Flasche fallen, griff sich einen Stein von der Größe eines Apfels, ging auf die Knie und schmetterte dem Verletzten den Stein mit furchtbarer Wucht zwischen die Schulterblätter. Ein Schmerzensschrei brach aus dem Mann hervor, der jedoch bald vom Gejohle der Menge übertönt wurde.
    »Nein, halt!«, rief der weiße Arzt und wollte seinem Patienten zu Hilfe eilen, doch er wurde niedergeschlagen, bevor er bei ihm war.
    Bahame bearbeitete den Mann weiter mit dem Stein und vermied es, ihn am Kopf und am Hals zu treffen – nur an den Armen, am Oberkörper und an den Beinen. Der Schweiß tropfte ihm vom Gesicht, und er atmete stoßweise, während er immer wieder zuschlug, bis man das Knacken von brechenden Knochen hörte und das Gurgeln von Blut in der Kehle des Opfers.
    Es war erstaunlich, mit welcher Präzision Bahame vorging,
wie er den Körper des Mannes zerschmetterte und ihn nicht nur am Leben ließ, sondern sogar bei Bewusstsein.
    Schließlich wurde Bahame müde und stand auf, doch er schien nicht daran zu denken, den Mann von seinen Qualen zu erlösen. Er griff nach der Whiskyflasche, die nun voller Blut war, und nahm einen kräftigen Schluck, ehe er sie seinem Gast hinstreckte.
    Omidi zögerte einen Augenblick und sah auf den Mann hinunter, der da zuckend auf der feuchten Erde lag. Schließlich nahm er die Flasche und hob sie in Richtung seines Gastgebers, ehe er sie an die Lippen setzte.

Kapitel neunundzwanzig
    KAMPALA, UGANDA
    21. November, 21:12 Uhr, GMT + 3
     
     
    Jon Smith hielt sein Gesicht in den lauwarmen Wasserstrahl der Dusche und spürte förmlich, wie der Schweiß und Staub des Tages weggespült wurde. Das Hotel hatte sich als ideal herausgestellt – ruhig, fast leer und etwas abgelegen, sodass sie kaum Aufmerksamkeit erregen würden.
    Noch wichtiger war, dass es fließendes Wasser gab, ein recht bequem aussehendes Bett und ein Restaurant, in dem Alkohol ausgeschenkt wurde. Es konnte eine Weile dauern, bis er wieder in den Genuss dieser Luxusgüter kommen würde, und er hatte vor, sie zu genießen, so lange er konnte.
    Er stand in der Dusche, bis das Wasser kalt wurde, dann trocknete er sich ab und ging durch das Zimmer zu der offenen Glastür, die auf eine private Terrasse führte. Hinter den feinen Vorhängen war der Mond zu sehen. Er zog sich im Mondlicht an, nahm sich ein Bier aus einem Abfalleimer, den er mit Eis gefüllt hatte, und trat in die Nachtluft hinaus.
    Von seinem Aussichtspunkt aus sah er auf die festlich beleuchtete Bar hinunter, und auf den Pool, an dem sich nur wenige Leute aufhielten. Howell und Sarie saßen an einem schwach beleuchteten Tisch bei der Hecke, die das Gelände begrenzte, und genossen ihre Drinks, die mit bunten Papierschirmchen

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