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Die Ares Entscheidung

Die Ares Entscheidung

Titel: Die Ares Entscheidung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ludlum Robert
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Blut bemalt und ihnen einredet, dass sie ihre eigenen Angehörigen umbringen sollen. Die ungebildeten Menschen in den ländlichen Gebieten halten ihn für einen Magier, und das macht es ihm möglich, großen Schaden in meinem Land anzurichten. Wenn die Öffentlichkeit erfährt, dass sich ein amerikanischer Militärarzt für ihn interessiert, dann vergrößert das nur seinen Mythos und den Glauben der Leute an seine Macht.«
    »Aber wir hatten nicht die Absicht …«
    »Es ist mir egal, was Sie für eine Absicht hatten!«, brüllte Sembutu. »Wenn Bahame Erfolg hat, dann wird er Uganda zerstören und in andere Länder weiterziehen. Amerika kann das egal sein, aber ich habe eine Verantwortung für mein Land. Für mein Volk.«
    »Mr. President«, meldete sich Sarie mit ruhiger Stimme zu Wort, obwohl Smith genau wusste, dass sie innerlich alles andere als ruhig war. »Wir sind keine Experten für Politik oder Krieg. Wir sind Wissenschaftler …«
    Sembutu blickte kurz zu ihr hinüber, ehe er sich wieder Howell und Smith zuwandte. »Da spricht doch einiges dagegen.«
    »Unser eigentlicher Forschungsgegenstand ist ein Parasit,
der Ameisen angreift«, fuhr sie fort. »Das andere ist nur eine Sache, auf die wir nebenbei gestoßen sind. Wir wollten uns auch gar nicht weiter damit beschäftigen, weil es diesen Parasiten wahrscheinlich gar nicht gibt, wenn Dr. Lwanga nie davon gehört hat.«
    »Ameisen …«, sagte Sembutu skeptisch.
    »Ja, Sir. Ich arbeite viel mit Ameisen.«
    Einige Augenblicke war es still im Raum, bis Sembutu wieder zu sprechen begann. »Ich muss Ihnen sagen, wenn Dr. van Keuren nicht hier wäre, dann hätten Sie leicht in einem unserer Gefängnisse landen können. Aber ihre Arbeit über Malaria hat vielen Menschen in ganz Afrika geholfen, und ich habe auch von ihrer Arbeit über Insekten gehört.«
    Er hielt ihnen ihre Reisepässe hin. »Ich gebe Ihnen auch eine Karte mit meiner privaten Telefonnummer. Wenn Sie irgendwelche Probleme haben, dürfen Sie sie benutzen. Und als Soldat sage ich Ihnen noch – wenn Sie irgendetwas über Bahame und seine Armee erfahren sollten, dann wüsste ich es zu schätzen, wenn Sie es mir melden. Mir ist schon klar, dass Ihre Regierung und viele andere meine Legitimität und meine Methoden infrage stellen. Trotzdem glaube ich, Sie sind realistische Menschen und wissen, wie die Welt funktioniert. Und darum werden Sie erkennen, dass ich vielleicht in den Augen des Westens nicht perfekt bin, aber in Anbetracht der Situation gewiss das kleinere Übel.«
    Smith war etwas perplex von dieser plötzlichen Kehrtwende. Wollte Sembutu damit sagen, dass er sie gehen ließ, weil er sich militärische Informationen von ihnen erhoffte?
    »Das ist sehr großzügig von Ihnen, Mr. President.« Sarie schnappte sich die Pässe, bevor er es sich wieder anders überlegte.

    Sembutu nickte. »Wir sind sehr dankbar für Ihre Arbeit, Doctor, und wünschen Ihnen weiterhin viel Erfolg. Auf Wiedersehen.«
     
    Charles Sembutu sah den drei Weißen nach, die hinausgeleitet wurden, während ihre Schritte verklangen. Obwohl sie gelogen hatten, würden sie zu ihrem Hotel zurückgebracht werden und beim Auschecken feststellen, dass die ugandische Regierung ihre Hotelrechnung übernommen hatte.
    Smith arbeitete in Fort Detrick und war maßgeblich am Kampf gegen das Hades-Virus beteiligt gewesen, das so viele im Westen getötet hatte. Nur ein Idiot würde glauben, dass einer der herausragenden Biowaffenexperten Amerikas Urlaub nehmen würde, um Insekten in Uganda zu studieren. Und ein Idiot war Sembutu nicht, sonst wäre er nicht zu einem der mächtigsten Männer in Afrika geworden.
    Es war eine extrem gefährliche Situation, die mit jedem Tag etwas mehr außer Kontrolle zu geraten schien. Normalerweise konnte man davon ausgehen, dass sich die Amerikaner nicht in irgendwelche afrikanischen Angelegenheiten einmischten, solange ihre eigenen Interessen nicht bedroht waren. Wenn das jedoch der Fall war, konnte sich das schnell ändern. Man durfte den schlafenden Löwen nicht wecken.
    Sein Telefon läutete, und er meldete sich sofort. »Ja, ich bin da.«
    »Was haben Sie herausgefunden?«
    Mehrak Omidis Stimme war leise, so als wollte er vermeiden, dass jemand sein Gespräch mitbekam – was auch ziemlich sicher der Fall war.
    »Smith hat gesagt, er ist hier, um einen Parasiten zu studieren, der im Norden Ameisen angreift.«
    »Ameisen«, erwiderte Omidi abschätzig. »Haben diese
Leute so wenig Respekt vor

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