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Die Artefakte der Macht 01 - Aurian

Die Artefakte der Macht 01 - Aurian

Titel: Die Artefakte der Macht 01 - Aurian Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Maggie Furey
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hast du über diese Geschichte mit der Abwasserabgabe einmal nachgedacht? Diese Steuer wird die ärmeren Einwohner der Stadt zugrunde richten, und es wird deine Aufgabe sein, die Steuer einzutreiben und durchzusetzen. Was soll mit denen geschehen, die nicht zahlen können? Was ist, wenn sie sich alle weigern, zu bezahlen? So, wie die Stimmung im Moment ist, kann das sehr gut passieren. Wenn dieses Gesetz beschlossen wird, dann sitzen wir bis zum Hals in der Scheiße, wie man es auch immer betrachtet!«
    Forral mußte grinsen. »Du verstehst es, dich wunderbar auszudrücken, Vannor.«
    »Ja, so sagt man.« Der Kaufmann mit dem beredten Gesicht erwiderte sein Lächeln, und Forral tat es wieder einmal leid, daß sein Verhältnis mit Aurian ihn immer davon abgehalten hatte, dem Erzmagusch die Stirn zu bieten. Vannor hatte eigentlich etwas Besseres verdient. Es würde ihm ein wirkliches Vergnügen sein, ihm diesmal zur Seite zu stehen.
    Miathan stürmte in den Saal, ein großer Auftritt wie jedesmal, flankiert von dieser unterwürfigen kleinen Kröte Narvish. Beim Anblick des Stadtschreibers – eines sehnigen alten Fossils mit vielen Zahnlücken, das wie ein Fluch über dem Leben des Schwertfechters hing – kniff Forral seinen Mund zusammen. Es gingen Gerüchte, daß Narvish sich von Miathan bestechen ließ, und Forral wußte bestimmt, daß die Aufzeichnungen der letzten Sitzungen zugunsten des Erzmagusch geschönt worden waren. Nichts Großes natürlich. Nichts, das sich beweisen ließ. Aber vielleicht ein etwas verschobener Akzent, hier und da ein ausgelassenes oder hinzugesetztes Wort, und schon war der Bericht über eine offene Diskussion durch Konfusion und Zweifel entstellt. Na gut, heute würde es dazu keine Gelegenheit geben, dachte Forral grimmig. Heute war die Debatte öffentlich, und über die Sache wurde durch einfache Stimmenmehrheit entschieden, und da Aurian sich entschlossen hatte, die Magusch zu verlassen, braucht der Schwertfechter nicht länger nach der Pfeife des Erzmagusch zu tanzen. Miathan stand eine große Überraschung bevor, dachte Forral. Und er freute sich unglaublich darauf.
    Die Debatte nahm die vollen dafür vorgesehenen drei Stunden in Anspruch, und Forral konnte spüren, wie sich im Publikum Überraschung breitmachte. So etwas hatte es während der Amtszeit dieses Erzmagusch noch nicht gegeben. Miathan hatte immer dafür gesorgt, daß wenigstens eines der beiden anderen Ratsmitglieder auf seiner Seite war, und er hatte immer seinen Willen bekommen und jede Opposition mühelos beiseite gefegt. Aber diesmal war es anders. Nach einer Weile bemühte sich Vannor nicht länger, sein Grinsen zu verbergen, während die beiden Sterblichen systematisch die aalglatten Argumente des Erzmagusch eines nach dem anderen in bestem Einvernehmen entkräfteten. Und Forral gab sich damit zufrieden, innerlich zu lachen, während er mit ansah, wie Miathans Gesichtsausdruck schwarz und schwärzer wurde.
    Schließlich wurde die Glocke zur Abstimmung geläutet, und damit war jede weitere Diskussion beendet. Narvish, der während des Fortgangs der Debatte immer beunruhigter gewirkt hatte, erhob sich und sprach den Rat an. »Der Erzmagusch Miathan hat vor diesem Rat beantragt, die Abwassersteuer um zehn Stücke Silber zu erhöhen«, intonierte er. »Diejenigen, die es befürworten, den Antrag in die Statuten der Stadt aufzunehmen, mögen sich erheben.«
    Es herrschte völlige Stille, als sich der Erzmagusch erhob – allein. Forral sah, daß Miathan sich zu ihm herumdrehte in der Erwartung, er sei ebenfalls aufgestanden. Um seine Gleichmütigkeit zur Schau zu stellen, lehnte er sich in seinem Sessel zurück und legte seine gestiefelten Füße auf den vergoldeten Ratstisch. Ein Raunen ging durch den Saal. Der Gesichtsausdruck des Erzmagusch verwandelte sich von Selbstgefälligkeit in Verblüffung und Wut. Narvish, völlig außer sich, blickte sich wild um, als ob er nach einer Möglichkeit suchte, zu entkommen. »Eh … sind das alle?« quiekte er.
    »Nun mach schon weiter, Mann«, knurrte Vannor, aber seine Augen lachten. Der Kaufmann schien sich köstlich zu amüsieren. Der schleimige kleine Stadtschreiber entfernte sich schleichend von dem schäumenden Erzmagusch. »Eh … alle anderen dagegen?«
    Langsam nahm Forral seine Füße vom Tisch und stand zusammen mit Vannor auf, während der Saal in einem tumultartigen Beifall explodierte. Der Erzmagusch, inzwischen kalkweiß im Gesicht, öffnete den Mund, um etwas zu

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