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Die Artefakte der Macht 01 - Aurian

Die Artefakte der Macht 01 - Aurian

Titel: Die Artefakte der Macht 01 - Aurian Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Maggie Furey
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zum Einhorn zu kommen. Sie hatte in der Schänke sehr entschieden gehandelt und ihn fortgeschafft, bevor andere Gäste Gelegenheit hatten, sich für ihn zu interessieren, aber jetzt forderte der Schrecken seinen Tribut, und außerdem hatte es sie ermüdet, D’arvan durch die glatten, mit Schneematsch bedeckten Straßen halb zu ziehen und halb zu tragen, dazu noch auf einem Umweg über die Hintergassen, um den Blicken der Passanten zu entgehen.
    »Aurian! Was zur Hölle ist passiert?« Ein müde wirkender Forral öffnete die Tür und blieb mit vor Staunen geöffnetem Mund stehen. Ohne zu antworten, half Aurian Anvar, D’arvan auf die Couch zu legen. Forral legte den Arm um sie, und an seine Schulter gelehnt, entspannte sie sich für einen Augenblick. »Bist du in Ordnung, Liebes?« fragte er sie. Aurian richtete sich auf und küßte ihn, froh, daß er da war.
    »Ich schon, aber D’arvan nicht«, sagte sie. »Er ist verletzt. Forral, kannst du noch eine Lampe anmachen und uns etwas Wein besorgen, während ich nach ihm schaue? Anvar wird dir erzählen, was passiert ist.«
    Sie setzte sich auf den Rand der Couch und entfernte die Reste von D’arvans zerrissenem Umhang, um seinen Rücken freizulegen. Als sie die Wunde sah, war sie erleichtert und verblüfft zugleich. Es war ein langer Schnitt, blutig, aber nicht besonders tief. Offensichtlich durch ein Messer verursacht. Den Göttern sei Dank, daß es nichts Ernstes ist, seufzte Aurian im stillen – aber wer um alles in der Welt hat versucht, den Magusch zu erstechen? Sie wußte durchaus, daß die meisten der Magusch bei den Stadtbewohnern höchst unbeliebt waren, aber so etwas war undenkbar!
    Aurian war inzwischen eine wohlgeübte Heilerin geworden. Als sie ihre Kräfte konzentrierte, überzog sich die Wunde mit einem schwachen violettblauen Schimmer, und sie konnte befriedigt zusehen, wie das durchtrennte Gewebe vor ihren Augen zu verwachsen begann, die Blutung aufhörte und sich der Schnitt langsam schloß. Als D’arvans Schmerzen nachließen, spürte sie, wie sein Körper sich unter ihren Händen entspannte. Dann öffnete er die Augen. Sie half ihm, sich aufzurichten, und legte Kissen unter die heilende Wunde. Forral reichte D’arvan ein Glas Wein.
    Genau in diesem Augenblick kam Maya mit dem Kavalleriehauptmann herein. »Ihr braucht euch keine Sorgen zu machen«, versicherte Parric. »Wer immer ihn angegriffen hat, er ist euch nicht hierher gefolgt.«
    »Geht es ihm gut?« fragte Maya besorgt. »Hat er euch erzählt, was passiert ist?«
    »Noch nicht.« Die Magusch wirkte ernst. »Ich wollte ihn gerade fragen.«
    D’arvans feingeschnittenes Gesicht war noch bleicher als sonst, aber er war bei Bewußtsein und wirkte ziemlich aufmerksam. »Du wirst schlafen wollen«, erklärte Aurian ihm, »aber trink besser deinen Wein, bevor du dich ausruhst.« Sie setzte sich neben ihn und nahm ebenfalls dankbar ein Glas Wein von Forral entgegen. »Du bist jetzt in Sicherheit«, sagte sie. »Wir sind in der Garnison. Kannst du mir erzählen, was geschehen ist?«
    D’arvan bebte. »Miathan«, flüsterte er. »Er hat mich kommen lassen. Er hat mir gesagt, daß ich niemals von Nutzen sein werde, und mir befohlen, die Akademie zu verlassen.« Seine Hände zitterten so stark, daß der Wein aus seinem Glas schwappte. »Er hat mich von den Wachen vor das obere Tor werfen lassen. Ich – ich wußte nicht, was ich tun sollte, also habe ich mich aufgemacht, um euch zu finden. Und dann, als ich über den Damm ging, kam Davorshan hinter der Mauer hervorgesprungen und hat versucht, mich zu erstechen.«
    Aurian hielt den Atem an. Davorshan? Ein Magusch, der einen anderen Magusch überfällt? Und noch dazu seinen eigenen Bruder? Eins war sicher, dachte sie grimmig: Irgendwie mußte Eliseth dahinterstecken.
    »Ich wußte, daß er dort war«, fuhr D’arvan fort. »Wir sind immer noch eng miteinander verbunden, und das hat mich gerettet. Ich habe in seinen Gedanken die Absicht erkannt, mich zu ermorden, und bin ihm ausgewichen, aber er hat mich trotzdem mit dem Messer erwischt. Dann haben wir gekämpft, und ich konnte fliehen. Die Wachen am unteren Tor hatten den Lärm gehört; deshalb mußte er von mir ablassen und ihnen erklären, was los war. Wir waren immer so innig verbunden, Aurian – wie konnte er so etwas tun?« Er ließ das Glas sinken und vergrub sein Gesicht in den Händen.
    Aurian legte die Arme um ihn. »Du sagst, daß du wußtest, was er vorhat«, forderte sie ihn vorsichtig

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