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Die Artefakte der Macht 01 - Aurian

Die Artefakte der Macht 01 - Aurian

Titel: Die Artefakte der Macht 01 - Aurian Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Maggie Furey
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lassen.«
    »Wir müssen auch Anvar mitnehmen«, sagte Aurian drängend. Sie blickte sich nach ihrem Diener um, der auf einem Stuhl saß und eingeschlafen war. »Zumindest können wir ihm seine Freiheit zurückgeben.« Vorsichtig, damit er nicht wach wurde, bedeckte sie ihn mit einer weiteren Decke aus Forrals Schlafkammer.
    »Wir könnten alle etwas Schlaf brauchen«, schlug Forral vor. »Wenn D’arvan und Maya erst einmal sicher auf ihren Weg gebracht sind, dann können wir für uns selbst die Pläne schmieden.« Er gähnte. »Komm, Liebes. Komm zu Bett. Wir sind zu müde, um noch klar zu denken – und ich muß morgen früh gut ausgeschlafen sein. Mir steht im Rat wieder ein Kampf mit dem verfluchten Erzmagusch bevor – kannst du dir vorstellen, daß er schon wieder die Abwasserabgabe erhöhen will? Er wird keine Ruhe geben, bis er diese Stadt völlig ausgesaugt hat. Wenn dies mein letzter Kampf mit ihm sein soll, dann muß es wenigstens ein guter Auftritt werden – vor allem nach dem, was ich heute abend gesehen habe!«
    Aurian ging dankbar mit ihrem Liebsten zu Bett, um sofort die traurige Feststellung machen zu müssen, daß sie kaum noch etwas hatten, um sich damit zuzudecken. »Du ziehst mir besser heute nacht nicht die Bettdecke weg«, sagte sie zu Forral. »Ich friere sowieso schon dauernd.« Sie kuschelte sich an ihn. »Das erinnert mich daran, wie ich dir damals, als ich noch klein war, alle meine Decken gebracht habe, damit du bei uns im Tal bleiben konntest.« Sie schlang ihre Arme um ihn. »Ach, bei den Göttern, Forral, ich liebe dich! Ich kann den Gedanken nicht ertragen, dich zu verlieren.«
    Forral drückte sie fest an sich und strich ihr übers Haar. »Du wirst mich niemals verlieren«, versicherte er ihr. »Niemals, solange ich lebe.«
    Während er sprach, verspürte Aurian wieder das stechende Gefühl einer drohenden Vorahnung – wie Eis, das über ihre Haut schabte. Sie schauderte und schloß Forral noch fester in ihre Arme, bis er grunzend einen schläfrigen Protest vorbrachte. Das kann nicht sein, versicherte sie sich selbst verzweifelt. Ich bin müde und erschöpft, das ist alles – ich bilde mir etwas ein. Sie schloß die Augen fest zu und tat ihr möglichstes, um die Befürchtungen aus dem Sinn zu bekommen. Aber trotz aller Erschöpfung fand Aurian in dieser Nacht keinen Schlaf.

 
14
Die Todesgeister
     
     
    Die Tagungen des Rates der Drei wurden in der Gildehalle abgehalten, einem gewaltigen Rundbau in der Nähe der Großen Arkaden. Die Beschlüsse, die über die Stadt bestimmten, wurden an einem kleinen, vergoldeten Tisch in der Mitte des großen runden Saales getroffen, und jeder, der den Verhandlungen beiwohnen wollte, konnte von der Galerie der Eingangshalle aus zuschauen und zuhören; normalerweise waren jedoch immer nur einige wenige Unerschütterliche anwesend. Narvish, der Stadtschreiber, saß mit den dreien am Tisch um die Sitzung zu protokollieren.
    Als Forral an der Gildehalle eintraf, war die gesamte Galerie voll besetzt. Das Interesse an dieser Sitzung war ungewöhnlich groß, weil die Angelegenheit, über die verhandelt wurde, jeden einzelnen betraf, jeden Mann, jede Frau und jedes Kind in der Stadt. Der Erzmagusch wollte die Abwasserabgabe erhöhen. Diese symbolische Abgabe zahlte jeder Bürger von Nexis den Magusch dafür, daß sie das Kanalisationssystem unterhielten, das das Leben in Nexis so angenehm und gesund machte. Magie war es, die das Wasser zirkulieren ließ und den Abfall aus der Stadt flußabwärts ins Meer pumpte, und niemand hatte etwas dagegen einzuwenden, den Magusch dafür einen kleinen Betrag zu entrichten. Miathans Forderung jedoch war erpresserischer Wucher und vor allem für die großen Familien untragbar. Unter den Stadtbewohnern herrschte große Verärgerung über seinen Vorstoß, und die gegen den Erzmagusch und den Rat gerichteten Emotionen schlugen hohe Wellen.
    Vannor war bereits eingetroffen und hatte allein am Tisch Platz genommen. Er schien sich in seiner Haut nicht wohl zu fühlen. Als Forral sich auf dem Sitz des Garnisonskommandanten niederließ, beugte sich das Haupt der Kaufmannsgilde zu ihm hinüber; seine leise Stimme ging im allgemeinen Lärm unter. Wie gewöhnlich kam er direkt zur Sache. »Forral, nichts für ungut, aber ich weiß, daß Miathan dich hier im Rat wegen Aurian in eine unerfreuliche Position manövriert hat. Ich habe vorher nie etwas dazu gesagt, weil du auf einem schwierigen Platz dein Bestes getan hast – aber

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