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Die Artefakte der Macht 01 - Aurian

Die Artefakte der Macht 01 - Aurian

Titel: Die Artefakte der Macht 01 - Aurian Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Maggie Furey
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Landen sie gestrandet waren und welche Rassen hier zu Hause waren, dann hätten Anvar und Sara auf keinen Fall ein großes Feuer am Strand entzündet, das über See weithin sichtbar war. Wenn ihnen die Gefahr bewußt gewesen wäre, dann hätten sie sich im Wald versteckt und sorgfältiger Wache gehalten. Aber so lagen sie an ihrem Leuchtfeuer und schliefen den Schlaf der Gerechten. Sie merkten nicht, daß die lange schwarze Galeere auf den Strand zuglitt, und selbst das leichte Knirschen von Stiefeln im Sand und das leise Rascheln, mit dem die stählernen Klingen gezogen wurden, weckten sie nicht.
    Anvar wurde erst wach, als Hände nach ihm griffen und Saras Schrei die Nacht zerriß. Er wehrte sich heftig, schaffte es einen Augenblick lang hochzukommen und nach Aurians Dolch zu greifen. Aber das Messer war ihm aus der Hand gefallen, während er schlief, und lag jetzt irgendwo im Sand. Er hatte gerade noch Zeit, das Flackern von Fackeln, dunkelhäutige Gesichter und weiße, gebleckte Zähne wahrzunehmen, bevor ihm ein schwerer Schlag auf den Hinterkopf das Bewußtsein raubte.

 
19
Die Verheerung
     
     
    Der Leviathan hieß Ithalasa. Da er spürte, wie sehr Aurian einer Erholungspause bedurfte, schlug er ihr vor, sie zu einer geschützten Lagune weiter im Süden zu bringen, wo sein Volk oft Zuflucht suchte.
    Auf dem Weg dorthin sah die Magusch die hinter der Küstenlinie verlaufende Felswand immer näher an das Meer herankommen, bis der Fels selbst schließlich eine steile Kliffküste bildete, so daß Aurian von den südlichen Reichen nicht mehr zu Gesicht bekam als eine hoch emporragende Wand scharfkantigen, grauen Gesteins, die grün gesprenkelt war von rauhem, dornigem Buschwerk in ihren vielen Spalten und Klüften. Mitunter wich das Kliff in weitem Bogen zurück und bildete tiefe, geschützte Buchten, aber Ithalasa schwamm immer weiter, ohne sich um die Küste zu seiner Rechten zu kümmern. Ein unverständliches Gemurmel an der äußersten Grenze von Aurians Wahrnehmung verriet Aurian, daß er sich während ihrer Reise mit anderen Walen unterhielt.
    Ihr Kopf schmerzte von der blendenden Helligkeit der Sonne, die sich auf dem blauschillernden Wasser spiegelte. Aurian war heißhungrig und fühlte sich hundeelend. Trotz aller Versuche wollte es ihr einfach nicht gelingen, Anvar aus ihren Gedanken zu verbannen. Jedesmal, wenn sie ihre Augen schloß und zu schlafen versuchte, sah sie den unglücklichen Ausdruck seines Gesichtes bei ihrer Trennung am Strand vor sich. Und wenn sie dann drauf und dran war, Ithalasa zu bitten, umzukehren, dann überwältigte sie die Erinnerung daran, was zwischen Anvar, ihr und Sara in der letzten Nacht vorgefallen war, und ihr Ärger wurde aufs neue entfacht. Und wenn sie nicht an Anvar dachte, dann dachte sie an Forral, und das war noch schlimmer.
    Weil sie schließlich überhaupt keine Vorstellung mehr hatte, wie sie weiter vorgehen sollte, beschloß sie, sich Ithalasa anzuvertrauen und ihn um Rat zu fragen. Zu ihrer Erleichterung erwies er sich als zugänglich für diesen Vorschlag und gab zu, daß er schon neugierig gewesen sei, die Ursache ihres Kummers und den Grund dafür zu erfahren, warum eine der Magusch sich so weit nach Süden begab.
    Ithalasas Reaktion auf Aurians Geschichte war erschreckend. Sie wurde aufs neue völlig durchnäßt, als sein massiver Schwanz erregt auf das Wasser klatschte. »Der Kessel ist gefunden worden? Er ist in schlechte Hände gelangt? Ach, verwünscht sei dieser bittere Tag!« Seine Verzweiflung schlug wie eine Woge über der Magusch zusammen und ertränkte ihr Bewußtsein fast mit seiner Intensität.
    »Du weißt von dem Kessel?« fragte sie, während sie mit Mühe auf seinem glitschigen, stampfenden Rücken das Gleichgewicht hielt. Eine dumme Frage, schalt sie sich selbst. Ganz offensichtlich weiß er davon.
    »Ja«, erwiderte Ithalasa ernst. »Mein Volk hat in seinem Bewußtsein all die verlorenen Geheimnisse der Verheerung bewahrt. Sie sind unsere Bürde und unsere Sorge. Es wäre das beste, dieser Teil der Vergangenheit wäre vergraben und verloren.«
    Er besaß das Wissen. Große Götter, er besaß das Wissen! Der Leviathan hatte die Antworten, nach denen Aurian suchte. Aber sie konnte, ohne daß es dazu weiterer Worte bedurft hätte, spüren, wie sehr es Ithalasa widerstrebte, von diesen Dingen zu sprechen.
    Aber sie mußte es dennoch versuchen. »Ich habe Angst, dir Kummer zu machen, Großer, aber willst du mir nicht davon erzählen? Wenn

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