Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Artefakte der Macht 01 - Aurian

Die Artefakte der Macht 01 - Aurian

Titel: Die Artefakte der Macht 01 - Aurian Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Maggie Furey
Vom Netzwerk:
nur so wenige gehen. Du hast viel Gutes in dir – viel Ehrlichkeit, Ehrgefühl und Mut und dazu ein Herz voller Liebe –, welches das Schlechte bei weitem überwiegt. Halte beide Seiten von dir im Gleichgewicht, Tochter, dann wird alles gut sein.«
    Tochter – er hatte sie Tochter genannt! Aurians Elend wurde durch eine heftige Woge von Liebe und Stolz gemildert. Sie versuchte, ihre Selbstkontrolle wiederherzustellen, wenigstens soweit, um ihn zu fragen, wie seine Antwort lautete, aber er ersparte ihr die Mühe.
    »Was mich anbelangt – du hast mein Vertrauen«, erklärte er ihr, »und ich stehe tief in deiner Schuld, weil du mein Kind gerettet hast. Aber ich darf diese Entscheidung nicht allein treffen. Wir sind jetzt gleich an der Lagune – sie liegt hinter dieser hohen Landspitze, die dort aus dem Meer ragt. Dort bist du in Sicherheit und kannst etwas essen und dich erholen. Während du schläfst, werde ich mich mit meinem Volk beraten und deine Bitte vortragen, denn diese Entscheidung kann nur von unserem ganzen Volk getroffen werden.«
    Aurian ließ die Hoffnung sinken. Nach allem, was sie durchgemacht hatte … Aber sie wußte, daß Ithalasa alles getan hatte, was in seiner Macht stand, und daß es falsch wäre, ihn weiter zu bedrängen. Es kostete sie große Anstrengung, ihm gebührend zu danken. Der Leviathan antwortete mit einem Lächeln; er wußte also ihre Anstrengungen zu würdigen. »Siehst du?« sagte er ihr. »Deine Weisheit nimmt bereits zu.«
    Die Lagune war fast kreisrund; zum Ozean hin schützten sie vorgelagerte Riffe, zum Land hin hohe, steilwandige, unbezwingbare Klippen. Ein sichererer Platz ließ sich nicht denken – er war nur übers Meer oder durch die Luft erreichbar.
    Aurian schwamm bis an den steinigen Strand, der sich am äußeren Rand der Lagune entlangzog, und Ithalasa trieb ihr einige Fische zusammen, die sie im flachen Wasser fangen konnte. Sie war dankbar für seine Hilfe, denn sie wußte, daß sie das allein nicht geschafft hätte. Während sie sich Feuer machte, verabschiedete sich der Leviathan und versprach, so schnell wie möglich zurückzukommen.
    Die Magusch war todmüde. Sie aß ihren Fisch im Halbschlaf, und nachdem sie von einer Quelle getrunken hatte, legte sie sich zum Schlafen hin. Sie überließ es der Sonne, ihr die Kleider auf dem Körper zu trocknen, und schlief sofort ein. Und während sie schlief, träumte sie – einen wundersamen Traum der Vergangenheit aus der Morgendämmerung ihrer eigenen Welt.
     
    Das Volk der Magusch war zahlreich und mächtig und beherrschte die Welt. Es herrschte über das Wetter und die Elemente, über die Meere und die Feldfrüchte, über die Vögel und die wilden Tiere und über die sterblichen Menschen, die keine Magie besaßen und kaum mehr als Tiere, Diener und Sklaven der Magusch waren. Alle Länder und alle Meere wurden von den vier großen Rassen des Maguschvolkes bewohnt, und jede Rasse kontrollierte einen der vier elementaren Bereiche der Magie.
    Die menschlichen Magusch oder Zauberer, wie sie sich damals selbst nannten, herrschten über das Element der Erde. Sie konnten mit allen Geschöpfen der Erde sprechen und mit den Bäumen und allem, das auf der Erde wuchs. Die besten unter ihnen fanden sogar Zugang zu den Steinen und Felsen der Gebirge. Ihre Aufgabe war es, allerorten für Fruchtbarkeit zu sorgen und alles, was auf der Erde lebte und wuchs, im Gleichgewicht zu halten, so daß alles blühte und gedieh und seinen ihm zustehenden Platz im miteinander verwobenen Netz des Lebens einnehmen konnte.
    Ihre Brüder, die Geflügelten Magusch oder Himmelsvolk, wie sie sich zu nennen pflegten, beherrschten das Element der Luft. Sie bewohnten horstähnliche Städte auf den luftigsten Höhen der höchsten Gebirge und waren verantwortlich für die Vögel und alle anderen Geschöpfe, die fliegen. Ihre Kräfte steuerten die mächtigen Winde und Stürme, die mit ihren Regenwolken die Erde fruchtbar machten.
    Bei den wichtigen Aufgaben, die das Wetter betrafen, arbeiteten sie mit den Meistern des Wasserelementes zusammen – den Magusch vom Geschlecht der Leviathane, denen alle Gewässer der Welt mit allen Lebewesen, die darin wohnten, Untertan waren. Sie beherrschten die Meere, die Flüsse und Seen und – mit der Magie der Kälte, bevor diese zum Bösen gewendet wurde – die großen Eiskappen im äußersten Norden und Süden der Erde. Sie spendeten den Regen, der von den Winden der Himmelsleute dahin gebracht wurde, wo er Not

Weitere Kostenlose Bücher