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Die Artefakte der Macht 01 - Aurian

Die Artefakte der Macht 01 - Aurian

Titel: Die Artefakte der Macht 01 - Aurian Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Maggie Furey
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hineinschaute, begriff er, daß Sara selbst weit weg war.
    Anvars Körper entspannte sich, und sein Herz hämmerte in schnellem Rhythmus an ihrer Brust. Sara lächelte und fuhr ihm träge mit den Fingern durchs Haar.
    Du hast es dir nur eingebildet, dachte er. Eine optische Täuschung wegen der verdammten Leuchtkäfer. Aber seine Freude war dahin, und seine Unbeschwertheit wurde verdrängt von der verzweifelten Erkenntnis, wie sehr er sie brauchte. Von Kindheit an hatte sie zu ihm gehört – und jetzt endlich hatte er sie für sich allein. Die Vorstellung, sie zu verlieren, war unerträglich. Aber zum ersten Mal spürte er einen heimtückischen Hauch von Zweifel wie einen eisigen Finger. Hatte Aurian recht gehabt? Hatte Sara ihren Ehemann Vannor für ihre Zwecke benutzt? Und benutzte sie jetzt ihn?
    »Mir ist kalt«, beklagte sich Sara. »Kalt, und es ist mir hier zu schlammig.« Sie verzog ihr Gesicht und versuchte sich unter ihm herauszuwinden. »Jetzt muß ich noch einmal baden!«
    Mit einem Seufzer gab Anvar sie frei und folgte ihr zu einem Bad im Teich. Die unerwartete Kälte des Wassers ließ jetzt, da er wieder in der Lage war, dergleichen wahrzunehmen, die letzten Reste des Zaubers, der über der Nacht gelegen hatte, so schnell verschwinden, wie er gekommen war.
    Wortlos gingen sie zurück zum Strand, wo Anvar aus der verbliebenen Glut erneut ein gewaltiges Feuer entfachte.
    »Ich habe wieder Hunger«, sagte Sara. Aber die Reste des Fisches waren von den Krabben davongeschafft worden, und Anvar wußte, daß es keine Möglichkeit gab, in der Dunkelheit etwas zu essen zu finden.
    »Versuch zu schlafen«, sagte er. »Wir werden morgen früh etwas finden.«
    »Und was ist danach?« verlangte sie zu wissen. »Wir können ja nicht für ewig in dieser furchtbaren Wildnis bleiben.«
    Für Anvar war es ein Paradies, wenn er einmal den Sonnenbrand außer acht ließ, aber vermutlich hatte sie recht. »Ich weiß nicht«, sagte er. »Wenn wir morgen den Felsen hinaufsteigen …«
    »Was? Da hinaufklettern? Das soll wohl ein Witz sein!«
    Anvar seufzte. »Na ja, wir können auch an der Küste entlanggehen und dort irgendwo unser nächstes Lager aufschlagen. Die Felsen werden ja irgendwann einmal zu Ende sein.«
    »Und in welche Richtung sollen wir gehen?« konterte Sara. »Du weißt ja noch nicht einmal, in welchem Land wir hier sind!«
    »Du auch nicht«, gab Anvar gereizt zurück, »und du bist doch weiter herumgekommen als ich, wie du sagst. Warum machst du nicht einen Vorschlag?«
    »Du bist vollkommen nutzlos, Anvar! Du weißt überhaupt nichts! Ich wünschte, ich wäre niemals …« Sara brach mitten im Satz ab.
    »Du wünschtest, du wärest niemals was?« Anvar überlief bei ihren Worten ein Frösteln, das nichts Gutes verhieß. Aber Sara wandte sich von ihm ab, weigerte sich, mehr zu sagen, und er war nicht willens, sie zu drängen. Innerhalb weniger Minuten war sie eingeschlafen oder tat wenigstens so.
    Anvar starrte unglücklich in den Nachthimmel. Die Sterne schienen einem hier näher zu sein; fette Lichter in einem samtenen Baldachin. Welcher Unterschied zum funkelnden, sternenübersäten Himmel seiner nördlichen Heimat! Er kam sich plötzlich verloren und – trotz Saras schlafender Gestalt, die sich an ihn schmiegte – sehr einsam vor. Er fragte sich, wo Aurian wohl sein mochte, und bereute seine verletzenden Worte bitterlich. Sie würde wissen, was jetzt zu tun war. Forral hatte sie gut vorbereitet. Und selbst wenn sie einmal in Verlegenheit kam, dann machte ihr Mut ihren Mangel an Wissen wett. Und doch, so mußte er sich kleinlaut eingestehen, war es gerade dieses an Arroganz grenzende Selbstvertrauen, das ihn manchmal an ihr so geärgert hatte. Das und die Tatsache, daß sie eine Magusch war, der Rasse angehörte, die ihn um seinen Platz in der Welt betrogen hatte.
    Er spielte mit dem Dolch, den sie ihm geschenkt hatte, dem Dolch, dessen saubere, scharfe, zweckdienliche Form ihn an seine frühere Besitzerin erinnerte. Wo war sie jetzt, fragte er sich. Wie würde sie zurechtkommen, schwanger, allein, voller Trauer und mit Miathan dicht auf den Fersen? Er begann, sich um sie Sorgen zu machen, und hatte das Gefühl, daß er seiner Verantwortung nicht gerecht geworden war. Aber die Tage des Schreckens und der Flucht hatten Anvar mehr abverlangt, als er ahnte. Lange bevor er Sara wecken konnte, damit sie die Wache übernahm, schlief er über seine Träumereien ein.
     
    Wenn sie gewußt hätten, in welchen

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