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Die Artefakte der Macht 01 - Aurian

Die Artefakte der Macht 01 - Aurian

Titel: Die Artefakte der Macht 01 - Aurian Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Maggie Furey
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Sommerpalast errichten ließ.
    Dieser Ort war das reinste Bienenhaus. Das gewaltige neue Gebäude wurde auf einer Reihe von Terrassen erbaut, die von Hand in die hoch aufragenden roten Klippen hineingehauen worden waren und schon viele Menschenleben gekostet hatten. Die Luft war zum Schneiden dick von Staub, und überall hallten laute Befehle wider. Der Rhythmus von Hämmern und Meißeln, das Krachen von Peitschen und das Stöhnen der gequälten Sklaven bildeten eine endlose Kakophonie zwischen den Wänden der Schlucht, die alle Geräusche und alle Hitze in einem schimmernden Kelch des Leides gefangennahm.
    Der Bau war bereits so weit vorangeschritten, daß man die massiven weißen Steinblöcke, die mit Lastkähnen von den Steinbrüchen im Oberland herbeigebracht wurden, an ihren Platz setzen konnte. Gruppen erschöpfter Sklaven zogen an den Seilen der großen Winden, die die Blöcke anhoben, während andere über die abgestuften Flächen der Holzgerüste schwärmten, die sich an den halbfertigen Mauern entlangzogen. Wieder andere waren damit beschäftigt, riesige Mengen Mörtel anzurühren, der in der glühenden Sonne ständig auszutrocknen drohte. Ganze Horden von Steinmetzen, Bildhauermeistern und Zimmerleuten gingen ihren Pflichten nach, und mit Pergamentrollen und einem gerüttelt Maß an Arroganz bewaffnete Architekten streiften überall umher. Auf dem flachen Boden beim Fluß war eine gewaltige Außenküche aufgebaut worden, um die Horden der Arbeiter mit Nahrung zu versorgen, und schwitzende Köche arbeiteten pausenlos, scheinbar unbeeindruckt von dem Gestank, dem Staub und der riesigen Wolke sie umschwärmender Fliegen.
    Anvars Gruppe wurde auf einem der wackligen Holzstege abgesetzt, die in das schlammige Wasser hineinragten, und der örtliche Sklavenmeister kam herbeigeeilt, um sie mit mürrischem Gesichtsausdruck zu begutachten. »Ist das alles?« fragte er den Kapitän des Lastkahns. »Ich brauche dreimal so viele. Wenn das so weitergeht, wird der Palast nie fertig. Die Sklaven halten unter diesen Bedingungen einfach nicht lange.«
    Der Kapitän spuckte auf den staubigen Boden. »Laß deinen Zorn nicht an mir aus«, brummte er. »Ich bringe sie nur her, egal, wie viele. Vielleicht würden sie sich ja besser halten, wenn du sie besser behandeln würdest.« Er warf einen verächtlichen Blick auf den staubigen, lärmerfüllten Arbeitsplatz.
    »Sag mir nicht, wie ich meine Arbeit machen soll, du Hafentrottel. Wenn dieser verdammte Palast für den Khisu nicht rechtzeitig fertig ist, werden Köpfe rollen, und ich werde auf keinen Fall die Schuld auf mich nehmen. Wie soll ich denn mit diesem Abfall arbeiten, den ihr mir hier raufschickt … Guck dir doch bloß den da an!« Der Sklavenmeister zeigte mit dem Finger auf Anvar, dessen helle Haut und blondes Haar ihn sofort verdächtig machten. »Was, im Namen des Schnitters, soll das denn sein?«
    Der Kapitän zuckte die Achseln. »Woher soll ich das wissen? Ich bringe sie nur her, erinnerst du dich? Zahn erzählt mit nicht, wo er seine Sklaven herbekommt, und ich stelle keine Fragen – so etwas ist ungesund. Solange er immer wieder welche schickt, wärst du gut beraten, sie einfach zu nehmen und deinen Mund zu halten. Wen schert schon die Farbe von so einem verdammten Sklaven? Zahn? Nicht, wenn da ein Gewinn drin ist. Und den Khisu? Alles, worüber Xiang sich Gedanken macht, ist, daß dieser verfluchte Palast endlich fertig wird. Tu einfach nur, was du sonst auch tust – laß den Bastard arbeiten, bis er umkippt, und begrab ihn irgendwo außer Sichtweite oder wirf ihn den Eidechsen im Fluß zum Fraß vor. Wenn irgend jemand fragen sollte, ich habe ihn nie gesehen. So, und jetzt muß ich wieder weg. Hier stinkt es!«
    »Eine schöne Hilfe bist du«, brummte der Sklavenmeister. »Sag Zahn, daß ich mehr brauche – und die Qualität sollte sich lieber verbessern, sonst könnte vielleicht jemand dem Khisu ins Ohr flüstern, daß da irgendwer illegale Nordländer importiert.«
    Der Kapitän spuckte noch einmal aus. »Ich werde Zahn überhaupt nichts sagen – und an deiner Stelle würde ich meine verdammte Zunge hüten. Da ich ihn kenne, würde ich sagen, daß es nicht unwahrscheinlich ist, daß du dich eines Tages unter deinen eigenen Grundmauern begraben wiederfindest.« Er drehte sich auf dem Absatz um und ging.
    Die Sklaven wurden sofort zur Arbeit eingeteilt. Einer nach dem anderen wurde von seinen Fesseln befreit und danach befragt, ob er irgendwelche

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