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Die Artefakte der Macht 01 - Aurian

Die Artefakte der Macht 01 - Aurian

Titel: Die Artefakte der Macht 01 - Aurian Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Maggie Furey
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noch den Schwertmeister der Arena. Wenn du noch viel länger hierbleiben würdest, würdest du am Ende vielleicht selbst Khisihn werden.«
    »Ich bleibe nicht hier, genausowenig wie Ihr«, gab Aurian scharf zurück, »und Ihr solltet dankbar für ein zusätzliches Schwert sein, Harihn. Wir freuen uns, daß ihr mit uns kommen wollt, Eliizar und Nereni. Ich habe eure Freundlichkeit nie vergessen.«
    »Ich habe etwas für dich«, sagte Eliizar. Er gab ihr ihren kostbaren Stab, den sie in der Arena zurückgelassen und während ihrer Krankheit und ihrer anschließenden Suche nach Anvar vollkommen vergessen hatte.
    »Bei allen Göttern!« rief Aurian aus. »Ich bin wirklich froh, ihn wiederzuhaben, Eliizar.«
    Der Schwertmeister blickte zu Anvar hinüber. »Ich sehe, daß du deinen Mann wiederhast«, sagte er.
    Nerenis Augen zwinkerten schelmisch. »Er ist ihr viel zu kostbar, um ihr bloß ein Ehemann zu sein!« Sie wandte sich an Anvar. »Du bist ein glücklicher Mann. Weißt du, daß sie sich während der ganzen Zeit, die sie in der Arena verbracht hat, halb krank um dich gesorgt hat? Wie froh ich bin, daß sie dich wiedergefunden hat.«
    Anvar war sprachlos. Aurian hatte auch diesen Leuten erzählt, daß er ihr Mann sei? Sie hatte sich sogar um ihn gesorgt? Er begriff, was sie das gekostet haben mußte, nachdem Forral erst vor so kurzer Zeit gestorben war. »Ich bin auch froh, daß sie mich gefunden hat«, sagte er fest und versuchte erfolglos, Aurians Blick aufzufangen. »Und ich stimme euch zu – ich bin ein sehr glücklicher Mann.«
    »Es wird langsam Zeit zum Aufbruch«, sagte Harihn gepreßt. Als er steif davonging, nahm Anvar die widerstrebende Aurian am Ellbogen und führte sie zu einer Schießscharte in der Mauer, die den Hof umgab. Von dort aus hatte man einen prächtigen Blick über den Fluß, die Stadt und die dramatischen Klippen gegenüber.
    Aurian, hochrot vor Verlegenheit, machte ein Gesicht, als wünsche sie, in die Erdboden zu versinken. »Anvar, es tut mir leid«, sagte sie hastig und sah überall hin, nur nicht zu ihm.
    »Dazu besteht kein Anlaß. Lady, ich bin dir zutiefst dankbar – und sehr geehrt.«
    Sie sah ihn scharf an. »Du verstehst mich also?«
    Jemand räusperte sich neben ihnen. »Lady Aurian, der Khisal sagt, wir müssen jetzt aufbrechen. Er scheint ziemlich ärgerlich zu sein.« Eliizar senkte den Kopf, um sich für seine Unterbrechung zu entschuldigen.
    »Es ist schon gut«, seufzte Aurian.
    »Bohan hat Pferde für uns.« Anvar wünschte, er hätte noch ein wenig Zeit mit ihr haben können, aber es ließ sich nicht ändern, nicht jetzt.
     
    Die Gruppe um den Prinzen war die letzte, die über den Fluß gesetzt wurde, um sich zu den Soldaten und den anderen Mitgliedern seines Hauses zu gesellen. Es war eine kleine Armee, die sich da zum Aufbruch rüstete – Harihns Soldaten, seine Gefolgschaft und der Zug der Maultiere, deren Last vorwiegend aus Wasser bestand. Der Notwendigkeit gehorchend, würden sie während ihrer Wüstendurchquerung nur wenig essen. Yazour, ein alter Hase, was Wüstenreisen betraf, kam auf seinem Pferd herbeigeritten und grüßte Aurian mit einem Lächeln, bevor er sich an den Prinzen wandte. »Euer Hoheit, wir müssen jetzt gehen, solange wir noch etwas Tageslicht haben. Die Klippenstraße ist in Dunkelheit sehr gefährlich.«
    Sie ließen die Überfahrtstelle am Fluß hinter sich und ritten an den verstreut liegenden weißen Häusern vorbei, die die Stadt Taibeth umgaben. Sonst war niemand zu sehen. Alle Leute waren, nachdem sie die unglaublichen Gerüchte gehört hatten, die sich wie ein Steppenfeuer ausbreiteten, in die Stadt gelaufen, um herauszufinden, was dort vorging. Das Land hob sich zu einem sanften Hügel über dem Fluß. Oben angekommen, teilte sich die Straße. Die rechte Biegung führte in die Hauptstadt, die linke stieg allmählich hinauf in die hoch aufragenden Klippen. Schon bald gab es nur noch wenige Häuser, und die verlassenen Felder zwischen den einzelnen Gebäuden färbten sich, während die Sonne unterging, dunkelrot. Yazour machte ein besorgtes Gesicht. Die Zeit drängte.
    Als Aurian der Klippenstraße ansichtig wurde, stöhnte sie entsetzt auf. Der Weg schien kaum breit genug für einen einzigen Reiter zu sein und stieg in endlosen Windungen empor, buchstäblich eingemeißelt in die steil aufragenden Wände aus rotem Stein. Der Weg war so steil, daß man teilweise Stufen hatte in den Stein hauen müssen. An manchen Stellen schien er

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