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Die Artefakte der Macht 01 - Aurian

Die Artefakte der Macht 01 - Aurian

Titel: Die Artefakte der Macht 01 - Aurian Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Maggie Furey
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irgendwo ist? Er ist tot! Obwohl diese verfluchte Heilerin ihn hätte retten können!«
    Ria seufzte. »Anvar, Großvater war alt und am Ende seiner Kräfte. Es hat ihm hier in der Stadt niemals wirklich gefallen, und er hatte ein hartes Leben hinter sich. Er war müde, das ist alles. Ich glaube nicht, daß die Lady Meiriel irgend etwas hätte tun können …«
    »Sie hätte es versuchen können!« Anvar war sich nur verschwommen darüber im klaren, daß er laut schrie. »Sie hätte sich um ihn kümmern können! Aber er war nur ein Sterblicher. Wir bedeuten diesen Maguschleuten weniger als Tiere!«
    Ria seufzte wieder und ging aus dem Zimmer, um ihn ein letztes Mal mit seinem Großvater allein zu lassen. Und als er dort in der kalten Kammer neben der leeren Hülle dessen kniete, was einst ein guter und liebevoller Mann gewesen war, schlug ein tiefer, kalter Haß auf die Magusch in seinem Herzen Wurzeln.

 
4
Der Erzmagusch
     
     
    Der Klang leiser Stimmen weckte Aurian aus einem unruhigen Schlaf. Einen panikerfüllten Augenblick lang fragte sie sich, wo sie war, bis sie das Lampenlicht neben der Tür glühen sah, die zu Meiriels Quartieren am anderen Ende der Krankenstube führte. »Lady Meiriel!« riefsie nervös. Dieser Ort erschien ihr so fremd mit seinen grellweißen Wänden und dem planen, polierten Mamorboden, auf dem sich eine Reihe leerer Betten widerspiegelte. Die Heilerin kam energisch lächelnd ins Zimmer.
    »Hab’ ich dich aufgeweckt?«
    »Stimmt irgend etwas nicht?« fragte Aurian.
    »Nichts, worüber du dir Gedanken machen müßtest.« Meiriel zuckte gleichgültig die Achseln. »Nur ein ignoranter Sterblicher, der am Tor Unruhe gestiftet hat. Weil wir bestimmte Kräfte haben, glauben diese Leute, unser einziger Lebenszweck bestünde darin, herumzulaufen, um ihnen zu helfen!«
    Aurian runzelte die Stirn. Jede Erwähnung der Sterblichen erinnerte sie schmerzlich an Forral – aber andererseits schien es nichts zu geben, was sie nicht an den Schwertkämpfer erinnerte. Sie ballte die Fäuste und nahm all ihre Willenskraft zusammen, damit ihr nicht die Tränen in die Augen traten. »Sollten wir ihnen denn nicht helfen?« fragte sie. »Ich verstehe das nicht.«
    Die Heilerin setzte sich zu ihr auf die Bettkante. »Hier in der Akademie, Aurian, wirst du lernen, daß es einfach nicht genügt, deine Kräfte an stumme, winselnde Kreaturen zu vergeuden. Nun, wir haben eine lange Reise hinter uns und brauchen jetzt unsere Ruhe. Kann ich dir etwas holen, damit du besser schläfst?«
    »Ja bitte, Meiriel.« Alles war besser, als wach im Bett zu liegen und zu grübeln.
    Während sie versuchte, nicht das Gesicht zu verziehen, schluckte Aurian den Trank, den die Heilerin ihr gebracht hatte, so schnell wie möglich herunter. Obwohl er klebrig war und ausgesprochen ekelhaft schmeckte, zog sie ihn doch eindeutig Meiriels Schlafmagie vor, die sie furchtbar zermürbend fand. Die Zeit schien stillzustehen, wenn sie unter dem Zauber stand – sie brauchte ihre Augen nur für eine Sekunde zu schließen, so schien es – aber wenn sie sie wieder öffnete, waren Stunden vergangen. Glücklicherweise, so dachte sie, hatte die Heilerin ihre Furcht verstanden. Nachdem man sie gegen ihren Willen aus ihrem Zuhause an diesen neuen und erschreckenden Ort gebracht hatte, war Aurian selbst für Meiriels schroffe, sachliche Freundlichkeit geradezu mitleiderregend dankbar. Nun schluckte sie die Tränen herunter, kuschelte sich unter der Decke zusammen und hoffte, daß sie einschlafen würde, bevor ihr Geist sich mit der Katastrophe beschäftigen konnte, die ihrem Leben eine solche Wendung gegeben hatte.
     
    Die Heilerin hatte mehrere Wochen gebraucht, um Aurians zerschmetterte Schulter wiederherzustellen, aber an die ersten Tage konnte sie sich überhaupt nicht mehr erinnern. Meiriel hatte unermüdlich daran gearbeitet, ihren Arm zu retten; mit ihrer Heilmagie und peinlicher Genauigkeit setzte sie Fragmente zertrümmerter Knochen wieder zusammen und reparierte auch die durchtrennten Muskeln. Dann hatte Meiriel ihre Kräfte benutzt, um den natürlichen Heilungsprozeß des Körpers zu beschleunigen, ein Vorgang, bei dem ein großer Teil der Kraft der Patientin verzehrt wurde, so daß Aurian in einen mehrtägigen, tiefen Schlaf verfiel, während dessen ihr Körper seine Energien zurückgewann. Als sie schließlich erwachte, hatte die Wunde sich geschlossen und machte schnelle Fortschritte, obwohl ihr Arm sich immer noch steif, schwach und

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