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Die Artefakte der Macht 01 - Aurian

Die Artefakte der Macht 01 - Aurian

Titel: Die Artefakte der Macht 01 - Aurian Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Maggie Furey
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unfähig zu sein, ihre magischen Kräfte freizusetzen, und Finbarr kommt kaum je aus seinen Archiven heraus – nichts für ungut, Meiriel. Ich weiß, daß er dein Seelengefährte ist, und es tut mir leid, daß wir deine heilenden Kräfte nicht so lange entbehren können, daß du ein Kind zur Welt bringen könntest. Und aus demselben Grunde können wir natürlich auch nicht auf Eliseth verzichten. Ihre Studien haben ein kritisches Stadium erreicht …«
    »Sonst wäre ich natürlich nur allzu glücklich, das Opfer zu bringen«, warf Eliseth glattzüngig ein.
    Meiriel unterdrückte eine sarkastische Erwiderung. Lügnerin, dachte sie. Alles, was du willst, ist Macht. Du würdest keinen Augenblick zögern, Miathans Kind zur Welt zu bringen, wenn er dich darum bäte. Dann wandte sie sich wieder an den Erzmagusch. »Was hat das alles mit Aurian zu tun?« fragte sie. »Du erwartest doch sicher nicht von ihr, daß sie uns ein paar neue Magusch gebärt? Das Kind ist kaum vierzehn!«
    Miathan machte ein geduldiges Gesicht und sah die Heilerin eindringlich an. »Meine liebe Meiriel«, sagte er höflich. »Was für ein Vorschlag! Natürlich erwarte ich nichts Derartiges! Noch nicht, jedenfalls. Aber wir müssen in dieser Angelegenheit Weitsicht walten lassen. Sie wird nicht für immer vierzehn bleiben. Und wie du schon sagtest, ihre Kräfte umfassen möglicherweise das ganze Spektrum, und dann müssen sie zum Wohle unserer Rasse unbedingt weitergegeben werden. In der Zwischenzeit dachte ich jedoch an unsere prekäre Position bei den Sterblichen. Wenn es sich herumsprechen sollte, daß wir eine neue Magusch haben – eine, deren Kräfte, nun, sagen wir einmal, spektakulär sind –, dann werden sie es sich vielleicht zweimal überlegen, bevor sie uns in die Quere kommen. Schließlich haben sie ja bereits erlebt, wozu ihr Vater fähig war.«
    »Aber das ist ja schrecklich, Miathan! Und vollkommen unmoralisch«, explodierte Meiriel. »Der Maguschkodex verbietet uns ausdrücklich, unsere Magie einzusetzen, um Macht über andere zu erlangen!«
    »Natürlich tut er das, meine Liebe.« Miathans Stimme war melodiös und weich. »Aber wenn du dir den Wortlaut genau ansiehst, verbietet er nicht, daß die Leute glauben, daß ein Magusch seine Macht gegen sie einsetzen könnte. Wenn die Sterblichen nun zufällig auf eine so unerhört seltsame Idee kommen sollten, dann wäre das doch kaum unsere Schuld, nicht wahr?«
    »Das ist Wortklauberei, und das weißt du auch! Du bist gefährlich nahe daran, deinen Eid auf den Kodex zu brechen, Miathan, und wenn du das tust, wirst du uns alle mit ins Verderben reißen. Hast du vor, das Kind ebenfalls zu verderben?«
    Eliseth zog ihre schlanken Schultern hoch. »Du reagierst wohl ein bißchen übertrieben«, sagte sie seidenweich. »Schließlich handelt es sich doch nur um eine reine Vermutung des Erzmagusch. Alles, was er im Augenblick will, ist dem Kind helfen und ihr Vertrauen gewinnen. Wer weiß, welche Narreteien Eilin und dieser ungehobelte Sterbliche ihr in den Kopf gesetzt haben? Du weißt selbst, wie hart unsere Ausbildung ist, und das Mädchen fängt spät an. Es wird ihr an Disziplin mangeln, das wage ich zu sagen, und daher liegt eine schwere Zeit vor ihr. Das letzte, was wir wollen, ist, daß sie das Maguschvolk am Ende verabscheut – schließlich ist sie eine von uns. Also haben Miathan und ich uns etwas ausgedacht, wie wir mit dem Problem fertig werden. Es geht uns nur um ihr Wohl – das wirst du sehen, Meiriel.«
    »Das wirst du bestimmt«, sagte Miathan herzlich. »Meiriel, morgen früh wirst du Aurian an Eliseth übergeben. Danach wirst du vorläufig für ihre Ausbildung nicht mehr benötigt und uns den Rest überlassen. Halt dich von dem Kind fern und misch dich nicht ein.«
    »Aber …«
    Miathans Gesicht versteinerte. »Das ist ein ausdrücklicher Befehl deines Erzmagusch, Meiriel. Du darfst jetzt gehen.«
     
    Aurian konnte Eliseth vom ersten Augenblick an nicht leiden. Obwohl ihr Gesicht makellos schön war und ihr das silberne Haar wie ein schimmernder Wasserfall bis auf die Füße floß, erreichte das Lächeln der Magusch niemals ihre grauen Augen, die hart waren und kalt wie Stahl. Sie führte Aurian zu einer Kammer, die in Zukunft die ihre sein sollte – eine winzige, weiß getünchte Zelle im Erdgeschoß des Maguschturms. Mit schlichtester Einfachheit möbliert, enthielt sie lediglich ein schmales Bett, einen Tisch und einen Stuhl sowie Regale und eine Truhe, um ihre

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