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Die Artefakte der Macht 01 - Aurian

Die Artefakte der Macht 01 - Aurian

Titel: Die Artefakte der Macht 01 - Aurian Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Maggie Furey
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genauso, wie er ihn hinterlassen hatte – und sah in dem dämmrigen, freudlosen Licht bleich und eisig aus wie eine Leiche. Sein schwebendes Bewußtsein schauderte und schrak davor zurück, in diese kalte, von Schmerzen geschüttelte Behausung zurückzukehren, aber es mußte sein. Miathan wappnete sich gegen das Kommende und stürzte hinab, um mit der Leichtigkeit des Vielgeübten zurück in seine leibliche Hülle zu schlüpfen.
    Der Eintritt in seinen Körper war schlimmer als ein Sturz in einen eisigen Teich. Miathan fluchte heftig und sträubte sich gegen den Schmerz. Seit Aurian ihn angegriffen hatte, hatte er unter schrecklichen Schmerzen in seinen ausgebrannten Augen gelitten, und er wußte, daß diese Schmerzen ihn nie verlassen würden. Mit Eliseths Unterstützung hatte er genug von der Magie des Drachenvolkes entschlüsselt, um mit Hilfe von Kristallen eine Form der Sehkraft zurückzuerlangen, aber die scharfen Ränder der Edelsteine scheuerten und reizten die gequälten Augenhöhlen, so daß seine Schmerzen noch schlimmer wurden. Trotzdem war das immer noch besser, als blind zu sein. Er verfluchte diese wahnsinnige Hündin von Meiriel, die sich geweigert hatte, ihn zu heilen, und diesen verräterischen Wurm von Elewin, der ihr zur Flucht verholfen hatte …
    Miathan sagte sich, daß es ihn seiner Rache nicht näher bringen würde, wenn er einfach nur dort lag und sich seinem Zorn hingab. Er zog sein Gewand fester um sich und zwang seine knirschenden Knochen vom Bett auf, obwohl er furchtbar zitterte, zum einen wegen der Kälte und zum anderen wegen der Reaktion auf seine ausgedehnte Reise zwischen den Welten, die seine Energien so sehr erschöpft hatte. Der Erzmagusch stützte sich auf seinen Stab und humpelte zum Feuer, um einen Armvoll Holzscheite hineinzuwerfen. Er beschloß, sie aus eigener Kraft brennen zu lassen, statt den letzten Rest seiner Energie darauf zu verwenden, sie mit Hilfe von Magie zu entzünden. Er entzündete die Lampen von Hand, erfüllt von machtlosem Zorn über die Unbeholfenheit seines geschwächten Körpers.
    Als er fertig war, war das Zimmer schon etwas gemütlicher. Das Feuer krachte und zischte, zerstreute das unfruchtbare Schweigen und warf orangefarbene Flammenzungen über die harzigen Feuerscheite, um die naßkalte Luft mit dem prickelnden Geruch von Kiefern zu füllen. Ein warmes Lampenglühen machte das unangenehme Tageslicht weicher und vergoldete den silbernen Teller mit Brot und Früchten, der auf dem Tisch stand. Der Erzmagusch wandte sich dem Essen zu, das er für seine Rückkehr von einer Reise jenseits seines Körpers stets in seinen Gemächern bereithielt. Er schenkte sich Wein ein und bemerkte mit einer Spur Gereiztheit, daß die Flasche beinahe leer war. Solange Elewin noch hier gewesen war, hatte es so etwas nicht gegeben. Aber der Haushof meister war weg, rief er sich verbittert in Erinnerung; er hatte sich, genauso wie Aurian, als Verräter erwiesen.
    Aurian! Miathan fuhr sich mit der Zunge über die Lippen, als er daran dachte, wie sie vor ihm zu Boden gefallen war, um sich unter den Schmerzen, die er ihr verursacht hatte, zu winden. Wenn er sie wieder in seiner Gewalt hatte, würde er sie die wahre Bedeutung von Schmerz lehren! Sobald er sie seinem Willen unterworfen hatte, würde er sie sich nehmen – und endlich hatte er die Mittel dazu … Miathan lächelte bei sich und schickte einen geistigen Ruf aus, um Eliseth herbeizuzitieren. Er haßte es, sie in sein Vertrauen ziehen zu müssen, aber es gab da einige Dinge, die sie wissen mußte.
    Eliseth war in den Archiven, als sie den Ruf des Erzmagusch hörte. Sie fluchte und schob sich das Haar mit einer staubgeschwärzten Hand aus dem Gesicht. Was wollte der alte Narr jetzt schon wieder? Seit dieser Parasit Elewin verschwunden war, schien Miathan zu glauben, daß sie nichts Besseres zu tun hatte, als ihn von hinten bis vorne zu bedienen. Und war er vielleicht dankbar? Kein bißchen – und das, obwohl sie eine Heilung für seine Blindheit gefunden hatte. Nur sie hatte daran gedacht, in den vermodernden Unterlagen, die unterhalb der Bibliothek aufbewahrt wurden, nach Antworten zu suchen, nachdem die Flucht von Meiriel und Elewin ihre Aufmerksamkeit auf Finbarrs vernachlässigte Katakomben gelenkt hatte. Bragar war natürlich zu dumm, um auf den Gedanken zu kommen, sich die uralte Weisheit, die dort lagerte, zunutze zu machen, aber Eliseth hatte begriffen, daß alles Wissen, das sie dort fand, ihr einen

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