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Die Artefakte der Macht 01 - Aurian

Die Artefakte der Macht 01 - Aurian

Titel: Die Artefakte der Macht 01 - Aurian Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Maggie Furey
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den Mund, als eine wild lodernde Feuersäule wie in Antwort auf ihre Begeisterung von der Kerze aufschoß und die Decke versengte. »Oh!« Aurian erstickte die Flamme automatisch, wie sie es zu Haus so oft bei den Feuerbällen getan hatte. »Es tut mir leid«, flüsterte sie und wich vor Miathan zurück.
    Der Erzmagusch warf den Kopf in den Nacken und brüllte vor Lachen. »Wahrhaftig!« rief er. »Das habe ich verdient! Ich sehe, daß ich in Zukunft sehr vorsichtig sein muß, wenn ich dich um etwas bitte!«
    Aurian war sprachlos. »Ihr meint – es ist in Ordnung? Aber ich habe gerade Eure Decke ruiniert.«
    »Kümmere dich nicht um meine Decke, mein Liebes. Die Diener werden das schnell wieder in Ordnung bringen«, sagte Miathan. »Wichtiger ist, daß du bewiesen hast, daß du kein hoffnungsloser Fall bist, sondern über ein sehr machtvolles Talent verfügst. Wir müssen dir lediglich beibringen, es einzusetzen – was dir ja sehr gut gelungen ist, nachdem ich es dir erst einmal erklärt habe –, und dann mußt du lernen, deine Kraft zu kontrollieren. Du hast es nicht geschafft, deine Verbindung mit der Flamme zu lösen, verstehst du, so daß sie einfach auf deine Gefühle reagiert hat.«
    »Werdet Ihr mir zeigen, wie ich es machen muß?« fragte Aurian eifrig.
    Miathan lächelte. »Bist du nicht müde? Es ist schon sehr spät.«
    »Müde? Nein, kein bißchen. Es ist alles so …« Aurians Stimme ging in einem gewaltigen Gähnen unter.
    Der Erzmagusch streckte ihr seine Hand entgegen. »Komm mit«, sagte er. »Du kannst heute nacht in meinem Bett schlafen, und morgen früh werde ich dafür sorgen, daß du ein neues Quartier bekommst. In der Etage direkt unter dieser gibt es einige leerstehende Räume – sie haben übrigens deinem Vater gehört –, und ich denke, sie wären für dich sehr geeignet. Wir werden in Zukunft sehr eng zusammenarbeiten, also möchte ich, daß du auch in meiner Nähe bist. Na, wie klingt das?«
    »Oh, vielen Dank, Erzmagusch!« In einem Übermaß an Dankbarkeit schlang Aurian ihre Arme um Miathans Hals und drückte ihn an sich. Einen angstvollen Augenblick lang fragte sie sich, ob sie zu weit gegangen war, aber dann sah sie, daß ein Strahlen über sein ernstes, altes Gesicht glitt. Und genau in diesem Augenblick begann Aurian, ihn zu lieben. Als sie in seinem großen Himmelbett einschlief, war sie glücklicher und zufriedener als in all den letzten Monaten, und statt Forral war es Miathan, der ihre letzten, schläfrigen Gedanken ausfüllte.
     
    Ein Klopfen an der Tür riß den Erzmagusch aus seiner Betrachtung des schlafenden jungen Mädchens. Seufzend verließ er das Schlafzimmer und schloß die Tür leise hinter sich zu. Wie erwartet, handelte es sich bei seinem Besucher um Eliseth. »Hatte das nicht bis morgen Zeit?« sagte er ungehalten.
    Eliseth trat ans Feuer und wärmte sich die Hände. »Ich konnte nicht schlafen. Ich wollte wissen, wie es gelaufen ist.«
    »Nun, du hast deine Rolle jedenfalls sehr erfolgreich gespielt. Das arme Kind war so eingeschüchtert, daß es kaum noch Gewalt über seine Kräfte hatte. Aber was für Kräfte, Eliseth! Es ist schier unglaublich bei einem so jungen Menschen.«
    »Und was genau hast du mit ihr vor?« Eliseths Stimme wurde plötzlich scharf. »Du willst sie selbst ausbilden – heißt das, daß du sie zu deiner Nachfolgerin machen willst?«
    Miathan kicherte. »Darum geht es also bei diesem nächtlichen Besuch. Das hätte ich mir ja denken können. Nun, du kannst beruhigt sein, meine Liebe. Ich habe nicht die Absicht, ausgerechnet jetzt einen Nachfolger zu bestimmen – um genau zu sein, werde ich das vielleicht überhaupt nicht tun.«
    »Was? Aber – aber die Amtsdauer ist auf höchstens zweihundert Jahre festgesetzt. So ist es immer gewesen.«
    »Traditionell, ja. Aber Traditionen kann man auch beiseite schieben. Mir gefällt es, Erzmagusch zu sein – und außerdem, wer sollte mir schon nachfolgen? Du und Bragar, ihr habt einen gewissen Ehrgeiz in dieser Hinsicht …«
    »Bragar?« Eliseth schnappte nach Luft.
    Miathan lachte. »Wie naiv du doch bist! Hast du etwa geglaubt, du hättest ihn mit den Verlockungen deines Körpers gezähmt? Das ist dir ja schon bei mir mißlungen – was hat dich auf den Gedanken gebracht, du könntest bei ihm mehr Erfolg haben? Es war überaus unterhaltsam zuzusehen, wie ihr beide taktiert und manövriert habt, aber in diesem kleinen Spiel bin ich euch immer eine Nasenlänge voraus. Du tust besser daran, auf

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