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Die Artefakte der Macht 03 - Flammenschwert

Die Artefakte der Macht 03 - Flammenschwert

Titel: Die Artefakte der Macht 03 - Flammenschwert Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Maggie Furey
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Himmelsleute kann heutzutage nicht mehr viel wert sein, wenn die Grenzen eures Mutes so schnell erreicht sind.«
    »Mein Herr, das ist nicht gerecht«, protestierte die geflügelte Frau. »Wir sind treue Krieger der Syntagma. Aber als wir uns freiwillig meldeten, hat Flügelmarschall Sonnenfeder uns gesagt, daß wir, wenn wir je den Wunsch hätten, nach Hause zu kommen, das durchaus tun dürften.«
    »Er hat euch gesagt, ihr dürftet die Magusch verlassen, wann immer es euch gefällt?« fragte Rabe zornig. »Ich habe nichts dergleichen angeordnet.«
    »Bei meiner Ehre, Majestät, so etwas habe ich nie gesagt«, wandte Sonnenfeder empört ein. »Ich kannte Eure Befehle nur allzugut. Diese Feiglinge müssen mich absichtlich mißverstanden haben.«
    »Vielleicht hast du dich nicht klar genug ausgedrückt«, zischte Aguila. »Bist du sicher, daß du selbst die Befehle ihrer Majestät verstanden hast?«
    Sonnenfeder lief vor Wut rot an. »Natürlich habe ich sie verstanden …« Seine Stimme brach, und er schloß hastig den Mund, als ihm klar wurde, wie geschickt Aguila ihn in die Falle gelockt hatte.
    »Das ist ja alles schön und gut«, ergriff Cygnus nun hastig das Wort und rettete Sonnenfeder damit aus seiner Verlegenheit, »aber es bringt uns einer Entscheidung über die Strafe für diese Missetäter nicht näher.«
    »Eine Strafe für die Kuriere?« Aguila hob spöttisch die Augenbrauen. »Da die Verwirrung durch die Anweisungen des Flügelmarschalls entstanden ist, sollte er vielleicht, bei aller Bescheidenheit, ihr Schicksal teilen.«
    Sonnenfeders Hand fuhr an sein Schwert. »Seit wann nehmen wir Anweisungen von einem niedrig geborenen Stück Mist entgegen, von einem Mann, der sich viel zu hoch über seinen natürlichen Stand erhoben hat?« fauchte er. »Euer Majestät, ich bitte um Erlaubnis, Aguila für diese Beleidigung mit seinem eigenen, niederen Blut zahlen lassen zu dürfen.«
    Aguila grinste freudlos. »Jederzeit – wenn du glaubst, daß du es mit mir aufnehmen kannst.«
    »Seid still, alle beide!« donnerte Rabe. »Wie könnt ihr wagen, euch in meinem Thronsaal wie zwei ungezogene kleine Jungen zu streiten!« Sie stellte fest, daß nach ihrem Wutanfall alle Blicke erwartungsvoll auf sie gerichtet waren, und plötzlich wußte sie nicht mehr weiter und errötete.
    »Herrin?« ergriff Skua die Initiative. »Dürfte ich etwas vorschlagen? Warum lassen wir diese Kuriere nicht für ihre Verfehlungen bezahlen, indem sie bei Yinze selbst Buße tun? Da so viele unserer Leute zur Feldarbeit gepreßt wurden, brauche ich dringend jede Hand, die mir beim Wiederaufbau des Tempels helfen kann …«
    Rabe ergriff nur allzugern diese Möglichkeit, eine Lösung für ihr Dilemma zu finden. Ihr Kopf schmerzte, und schon bei dem bloßen Anblick ihrer Ratgeber wurde ihr langsam übel. Das einzige, was sie im Augenblick wirklich interessierte, war die Frage, ob Aurian und ihre Gefährten in Sicherheit waren. Wenigstens hatte Skua ihr die Chance gegeben, eine Entscheidung zu treffen, auch wenn das Gewissen ihr sagte, daß es nicht die richtige war. »Ja, ja«, sagte sie hastig. »Ich danke dem amtierenden Hohepriester für seine weisen Worte, die genau zur richtigen Zeit gesprochen wurden. Es soll sein, wie er es vorgeschlagen hat. Ich unterstelle diese Missetäter seiner Obhut, und sobald der Tempel fertig ist, dürfen sie zur Syntagma zurückkehren. Ob sie dort wieder ihren früheren Rang einnehmen werden oder nicht, das hängt von ihrem Verhalten in der Zwischenzeit ab. Das ist mein Urteil.« Dann ließ sie sich mit einem Seufzer der Erleichterung wieder auf ihren Platz fallen.
    Aguilas Mund hatte sich zu einer dünnen, harten Linie zusammengepreßt. Er funkelte sie so wütend an, daß sie wegsehen mußte, unfähig, seinem anklagenden Blick standzuhalten. Sonnenfeder grinste hinter vorgehaltener Hand. Rabe biß sich auf die Lippen. Sie hatte das Ganze irgendwie falsch verstanden, das war offensichtlich – aber wo genau lag eigentlich ihr Fehler?
    Cygnus war erleichtert darüber, daß sein Freund Sonnenfeder der Kritik der Königin entgangen war. Wer hätte auch gedacht, daß sich Rabe als so schwierig erweisen würde? Yinze sei Dank, daß sie nicht genug Erfahrung hatte, um zu sehen, was hier vor sich ging. Und was Aguila betraf – der hatte auf jeden Fall Tadel verdient dafür, daß er die Dinge solchermaßen kompliziert hatte. Der Zeitpunkt, da der Hauptmann der Königlichen Wache wieder an seinen ihm angestammten,

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