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Die Artefakte der Macht 03 - Flammenschwert

Die Artefakte der Macht 03 - Flammenschwert

Titel: Die Artefakte der Macht 03 - Flammenschwert Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Maggie Furey
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tun, das verspreche ich«, schwor er.
    »Nach dir, bitte.« Der Bogenschütze zeigte mit seiner Waffe auf den Wald, und der Mann ging, umringt von seinen Wolfswächtern, zu dem Pfad hinüber, der sich zwischen den Bäumen gebildet hatte. Fional folgte ihm mit gespanntem Bogen.
     
    »Was treibt dieser Idiot da?« murmelte D’arvan an Maya gewandt. Aus dem Schutz der Bäume heraus hatte er gesehen, wie der Fremde sich näherte, und er hatte nur wenig Zeit gebraucht, um zu dem Schluß zu gelangen, daß der Mann ihm absolut nicht gefiel. Der Magusch hatte jeden Trick, den er kannte, benutzt, um ihm den Eintritt in den Wald zu verwehren, und hatte ihn beinahe ausreichend entmutigt, um ihn zu vertreiben, als Fional erschienen war und alles verhindert hatte.
    D’arvan seufzte. »Das Schlimme ist«, sagte er zu dem Einhorn, »daß ich ihn nicht wirklich fernhalten kann, ohne ihn zu töten, und das wäre im Augenblick nicht klug – nicht wenn er wirklich weiß, was aus Vannor geworden ist. Außerdem haben wir im Grunde nichts gegen ihn in der Hand.«
    Das Einhorn warf seinen Kopf zurück und stieß ein leises Wiehern der Zustimmung aus. D’arvan wünschte, er könnte mit ihr reden. Er sehnte sich nicht nur verzweifelt nach Maya, sondern hätte gerade in diesem Augenblick auch ihren gesunden Menschenverstand gebraucht. Das war das erste Mal, daß er in seiner Rolle als Waldwächter nicht wußte, was er tun sollte, und das machte ihm Angst. Bisher waren Freund und Feind leicht erkennbar gewesen, aber dieser Mann war ihm ein Rätsel.
    D’arvan legte eine Hand auf den Widerrist des Einhorns. »Mir gefällt diese Sache nicht«, sagte er zu Maya. »Dieser Mann hat etwas an sich …« Er schüttelte den Kopf. »Wir werden ihn im Auge behalten – und zwar ganz genau.« Daraufhin ließ er seinen Worten Taten folgen und begab sich auf den Weg zum Rebellenlager; das Einhorn folgte ihm wie ein Schatten.

 
20
Eine Königin zwischen Hoffen und Bangen
     
     
    »Wie meinst du daß, sie haben beschlossen, zurückzukommen?« brauste Rabe auf, und ihre Stimme hallte von den Dachsparren des großen Thronsaals wider. »Wer hat ihnen gesagt, daß sie das tun dürfen? Wie konnten sie es wagen! Und was ist aus den beiden Magusch geworden?«
    Cygnus zuckte zusammen, und er war nicht der einzige. Alle Ratgeber der Königin sahen entschieden beunruhigt aus, wenn nicht sogar eindeutig nervös, mit Ausnahme von Elster, die so gelassen schien wie immer, und Aguila, dem Hauptmann der Königlichen Wache, dessen teilnahmsloses Gesicht selten irgendwelche Gefühle zeigte.
    »Euer Majestät, ich bin sicher, Ihr erregt Euch völlig unnötig«, sagte Sonnenfeder, dessen verbindliches Benehmen nur durch die Hast, mit der er sprach, Lügen gestraft wurde. »Als Flügelmarschall der Syntagma habe ich es persönlich auf mich genommen, die Kuriere nach ihrer Rückkehr zu befragen und …«
    »Ach?« Königin Rabe starrte ihn wütend an. »Dann hast du diesmal wohl ein wenig zuviel auf dich genommen. Wo sind die Kuriere? Warum hat man sie nicht sofort zu mir gebracht?«
    »Meine – meine Königin, ich wollte Euch nicht mit solchen Nichtigkeiten behelligen …« Ausnahmsweise einmal schien Sonnenfeder nicht zu wissen, was er sagen sollte. Seit die verfluchten Zauberer weg waren, war die Königin viel gefügiger erschienen, und er war sich seiner Macht über sie in zunehmendem Maße sicher gewesen. Er hatte geglaubt, daß er sie mit seinem guten Aussehen und seinen vornehmen Manieren in seinen Bann geschlagen hatte, aber plötzlich mußte er mit einem flauen Gefühl im Magen feststellen, daß er sich offenbar verrechnet hatte.
    »Das ist keine Nichtigkeit!« rief Rabe und schlug mit den Fäusten auf den Tisch, der vor ihr stand. »Bringt sie sofort zu mir!«
    »Aber Majestät, sie schlafen jetzt nach ihrer langen Reise …«
    »Sofort, habe ich gesagt!« Die Königin und Sonnenfeder sahen einander streitlustig an – und sie war nicht die erste, die den Blick senkte.
    »Nun gut, Majestät. Wenn Ihr es so wollt, werde ich nach ihnen schicken lassen«, erwiderte der Flügelmarschall mit kalter Würde.
    »Nein, Sonnenfeder.« Rabe sprach jetzt sehr hastig, aber ihre Stimme klang stahlhart. »Ich habe dir gesagt, daß du sie holen sollst. Dieser Rat wird warten, bis du zurückkehrst – mit den Kurieren.«
    Sonnenfeder öffnete den Mund, als wolle er dagegen protestieren, schloß ihn dann jedoch schnell wieder, als er sah, daß sich Aguila mit der Hand an seinem

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