Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Artefakte der Macht 03 - Flammenschwert

Die Artefakte der Macht 03 - Flammenschwert

Titel: Die Artefakte der Macht 03 - Flammenschwert Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Maggie Furey
Vom Netzwerk:
ließ sich Bern auf einen Erdhügel fallen, den Rücken der undurchdringlichen Wand aus Bäumen zugekehrt, und fluchte einige Minuten lang laut vor sich hin. Was, zum Teufel, ging da vor sich? Zuerst hatte er versucht, das Wirrwarr des Dickichts beiseite zu schieben, aber die ineinandergeschlungenen Äste schienen alle mit scharfen, gebogenen Dornen bewaffnet zu sein und hatten ihm den Weg versperrt. Als er versucht hatte, sich mit seinem Schwert hindurchzukämpfen, waren sie ihm ins Gesicht gesprungen, hatten mit ihren Dornen auf seine Augen gezielt – und einmal war ein schwerer Zweig zu Boden gefallen und hatte nur knapp seinen Kopf verfehlt. Verzweifelt hatte er es schließlich mit Feuer versucht, aber sobald er auch nur eine winzige Flamme zustande gebracht hatte, hatte jedesmal ein unerklärlicher Windstoß sie wieder erstickt und ihm Rauch und Funken in die Augen geweht. Mittlerweile war Bern mit seiner Weisheit am Ende. Was, um alles in der Welt, hatte das zu bedeuten? Man konnte ja direkt glauben, daß dieser verfluchte Wald ein lebendiges Wesen sei!
    Plötzlich zischte ein Pfeil durch die Luft. Nachdem er Bern fast einen Scheitel gezogen hätte, bohrte er sich in den Rasen unter dem Erdhügel. »Ho, Fremder!« rief eine Stimme. »Was hast du hier zu suchen? Steh auf und dreh dich langsam um – und sieh zu, daß deine Hände ein gutes Stück von deinem Schwert wegbleiben.«
    Zitternd tat Bern, was ihm befohlen worden war. Zu seinem gewaltigen Erstaunen war das undurchdringliche Unterholz verschwunden, und ein schmaler, mit dicht belaubten Zweigen überwölbter Pfad hatte sich zwischen den Baumreihen geöffnet (aber woher waren all die Blätter gekommen? Es war noch viel zu früh dafür, und wenn man außerhalb des Waldes stand, konnte man absolut nichts von ihnen sehen). In der Öffnung stand ein großer, bärtiger junger Mann, der ganz in Grün und Braun gekleidet war und einen Bogen in der Hand hielt, der fast so groß war wie er selbst. Mittlerweile hatte er einen zweiten Pfeil in den Bogen gelegt und zielte nun abermals auf Bern.
    »Ich habe gesagt, du sollst den Grund nennen, warum du hier bist!« rief ihm der Bogenschütze ungeduldig zu.
    Bern riß sich zusammen. »Ich bringe Neuigkeiten aus Nexis«, stieß er hervor. »Neuigkeiten von Vannor.«
    Der Pfeil schwankte einen Augenblick, aber dann zog Fional ihn schnell wieder zurecht und blinzelte den Fremden mit gespanntem Bogen an. Sein Herz hatte bei dem Klang von Vannors Namen einen Satz vollführt, aber er bemühte sich nach Kräften, seine Gefühle unter Kontrolle zu halten. Das konnte eine Falle sein, ein Hinterhalt. »Wer bist du, und was weißt du von Vannor?« fragte er.
    »Er lebt, aber er ist in schrecklicher Gefahr. Mein Name ist Bern. Ich war Diener in der Akademie, und sobald ich herausfand, was geschehen war, bin ich hierhergeeilt, um euch zu warnen. Ich bin den Magusch nur mit knapper Not entkommen … Bitte, laßt mich hinein. Sie wissen jetzt, wer ich bin, und ich wage es nicht, nach Nexis zurückzukehren.«
    Fional runzelte die Stirn. Der Mann schien ehrliche Angst zu haben, aber … »Wie kommt es, daß du wußtest wo du uns finden würdest?« wollte er wissen.
    Der Fremde schwitzte mittlerweile sichtbar. »Man erzählt sich in der Stadt Geschichten darüber, daß Angos’ Söldner ins Tal der Lady Eilin gezogen und nie zurückgekehrt sind. Daher dachte ihr, ihr müßtet hier sein. Wer sonst könnte Angos vertrieben haben?«
    Der Bogenschütze stieß einen leisen Fluch aus. Das ließ nichts Gutes ahnen. Aber wenn dieser Mann den Aufenthaltsort der Rebellen kannte, war es auf jeden Fall sicherer, wenn sie ihn im Auge behielten. Und seine Neuigkeiten schienen wichtig zu sein. Dulsina war völlig außer sich vor Sorge, seit Vannor nicht zurückgekehrt war, ob nun mit seiner Tochter oder ohne sie.
    Fional traf seinen Entschluß. »Leg deine Waffen am Waldrand ab und komm mit mir«, sagte er zu dem Fremden. »Bis du bewiesen hast, daß man dir vertrauen kann, mußt du dich als meinen Gefangenen betrachten.«
    Obwohl der Mann keine Waffen bei sich hatte, war der Bogenschütze nicht so dumm, Bern zu vertrauen. Er stieß einen schrillen, hohen Pfiff aus, und ein Dutzend Wölfe löste sich wie Schatten aus der Dunkelheit des Waldes. Mit einem drohenden Knurren umringten sie den Gefangenen. »Eine falsche Bewegung«, warnte ihn Fional, »und sie reißen dich in Stücke.«
    Der Fremde erbleichte und schauderte. »Ich werde nichts dergleichen

Weitere Kostenlose Bücher