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Die Artefakte der Macht 03 - Flammenschwert

Die Artefakte der Macht 03 - Flammenschwert

Titel: Die Artefakte der Macht 03 - Flammenschwert Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Maggie Furey
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Schwert halb von seinem Stuhl erhob. Obwohl sein Gesichtsausdruck so teilnahmslos war wie eh und je, funkelte in den Augen des Hauptmanns der Königlichen Wache boshafte Belustigung auf.
    Wutschnaubend und mit zusammengepreßten Lippen stolzierte Sonnenfeder aus dem Zimmer. In dem nun folgenden verlegenen Schweigen bedeutete Elster einer Dienerin, die Weingläser neu zu füllen. Als das kleine Mädchen mit seiner Aufgabe fertig und ebenfalls aus dem Zimmer gegangen war, wandte sich Aguila dem amtierenden Hohepriester zu. »Hast du von dieser Sache gewußt?«
    Skua zuckte mit den Achseln. »Sonnenfeder hat es mir gegenüber erwähnt, als die Kuriere zurückkamen, aber ich mußte mich um den Wiederaufbau des Tempels kümmern, also habe ich es ihm überlassen, die Situation zu handhaben, wie er es für richtig hielt. Selbst als amtierender Hohepriester« – er sah Rabe, die ihn noch immer nicht im Amt bestätigt hatte, vorwurfsvoll an – »habe ich eine gewisse Verantwortung. Ich bin nicht Herr über meine Zeit …«
    »Also wirklich«, knurrte Aguila. »Nun, immerhin wußtest du mehr als ich. Ich habe erst ganz kurz vor dieser Zusammenkunft davon erfahren, als ich Sonnenfeder fragte, ob er wisse, warum Ihre Majestät uns zusammengerufen hat: Und was ist mit dir, Cygnus? Du bist der Freund des Flügelmarschalls. Hat er dich auch im dunkeln gelassen?«
    Rabe funkelte ihn wütend an. Das war mal wieder typisch für diesen Mann – für sie alle –, einfach an ihr, der Königin, vorbeizureden, das Gespräch an sich zu reißen und sie zu ignorieren, als sei sie überhaupt nicht da. »Darum geht es nicht«, warf sie ein, in der Hoffnung, auf diese Weise die Sache unter Kontrolle zu bringen. »Was ich wissen will, ist …« Sie wurde von zwei Dingen unterbrochen: Einen scharfen Tritt von Elster gegen ihr Schienbein und die Rückkehr von Sonnenfeder, der die vier geflügelten Kuriere mitbrachte.
    Rabe erhob sich. »Nun?« fragte sie scharf. »Was habt ihr zu eurer Verteidigung zu sagen? Warum habt ihr euch meinen Befehlen widersetzt und die Magusch und ihre Gefährten im Stich gelassen?«
    Die Beschuldigten konnten ihrem zornigen Blick nicht standhalten. Rabe knirschte mit den Zähnen. »Ihr könnt damit beginnen«, sprach sie weiter, »mir zu erklären, was mit den Magusch geschehen ist, nachdem sie mich verlassen haben – bis zu dem Zeitpunkt, da ihr sie verlassen habt.«
    Die Kuriere sahen einander an, und dann trat einer der geflügelten Männer vor. »Die Welt jenseits der Grenzen unserer Berge ist ein furchterregender, feindseliger Ort. Ihr wäret gut beraten, genau zuzuhören, was wir zu sagen haben …«
    Rabe hörte sich seinen Bericht an. Während sich die Geschichte langsam entwickelte, wurde ihr Herz immer schwerer und kälter, und die Angst um ihre früheren Gefährten schnürte ihr die Luft ab. Als der geflügelte Mann zum Ende gelangte und von dem Angriff in der Xandimfestung sprach, konnte sie einfach nicht glauben, daß das alles sein sollte.
    »Und ausgerechnet in diesem Augenblick habt ihr sie im Stich gelassen?« fragte sie nach. »Ihr wißt nicht mal, ob sie überlebt haben oder nicht? Ihr habt ihnen überhaupt keine Hilfe angeboten – und daß trotz der Befehle, die ich euch gegeben habe?«
    Die geflügelten Kuriere blickten zu Boden und scharrten verlegen mit den Füßen.
    »Sprich«, befahl Aguila dem Mann. »Die Königin hat dir eine Frage gestellt.«
    Einer der geflügelten Kuriere blickte auf, eine Frau mit mürrischem Gesichtsausdruck. »Wenn Euer Majestät erlauben«, begann sie, »niemand hat etwas von Befehlen gesagt, als wir mit diesen Erdlingen gegangen sind. Man hat uns zu verstehen gegeben, daß wir Freiwillige seien.«
    »Das stimmt«, warf ein anderer geflügelter Mann ein. »Und niemand hat, als wir uns freiwillig meldeten, etwas davon gesagt, daß wir mit den großen Katzen, unseren Erzfeinden, kämpfen müßten; oder daß wir in die Kriege der Zauberer verstrickt würden; oder daß wir bei einem Versuch der Pferdeleute, ihren Führer zu stürzen, unser Leben riskieren müßten. Bei allem Respekt, diese Dinge gehen die Himmelsleute nichts an. Und es war auch nie die Rede davon, daß wir uns von diesem weiblichen Dämon, dieser Zauberin, beschimpfen lassen müssen … Nun, Euer Majestät, es war einfach zuviel.«
    »Ich stelle fest, daß es für eure beiden treuen Kameraden, die es vorgezogen haben, zurückzubleiben, nicht zuviel gewesen ist«, knurrte Aguila. »Das Blut der

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