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Die Artefakte der Macht 03 - Flammenschwert

Die Artefakte der Macht 03 - Flammenschwert

Titel: Die Artefakte der Macht 03 - Flammenschwert Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Maggie Furey
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sanft auf sie ein. »Du weißt doch, mit welchem Entsetzen Eliizar das arme Kind betrachtet.« Ihre Augen funkelten bei diesem Gedanken, aber sie brachte sich mit einem tiefen Atemzug rechtzeitig unter Kontrolle. »Das ist natürlich nicht Eliizars Schuld. Du weißt, daß Wolf als ein normales menschliches Kind geboren wurde – du warst dabei –, aber Eliizar hat ihn nie so gesehen, wie er am Anfang war. Er möchte nicht, daß du irgend etwas mit dem Baby zu tun hast, und ich möchte mich nicht zwischen euch stellen. Außerdem«, fuhr die Magusch schmeichelnd fort, »wirst du so viele Leute haben, um die du dich kümmern kannst, daß du gar keine Zeit haben wirst, dir übermäßige Sorgen um Anvar und mich zu machen. Die überlebenden Soldaten sowie Harihns Gefolge sind im Wald zurückgeblieben. Es sind genug Leute da, um eine blühende kleine Kolonie aufzubauen. Und die wird Führer brauchen, Nereni. Wenn Anvar und ich durchkommen und der Welt den Frieden zurückbringen, wird es in Zukunft eine ungeheure Hilfe für uns sein, Verbündete im Süden zu haben.« Sie lächelte. »Du wirst sehen, das nächste Mal, wenn wir uns treffen, kehren wir zurück, um den König und die Königin des Waldes zu besuchen!«
    »Jawohl – wenn wir alle so lange leben«, erwiderte Nereni säuerlich, aber der Zorn war aus ihrer Stimme gewichen, und Anvar hoffte, daß sie sich vielleicht doch langsam für die Idee, mit den anderen zurückzubleiben, würde erwärmen können.
    »Du tust es also?« drang er in sie. »Für uns?«
    »Habe ich eine Wahl?« fuhr Nereni ihn an.
    Aurian legte ihr eine Hand auf die Schulter. »Natürlich hast du eine Wahl«, sagte sie. »Wenn du wirklich mit uns kommen willst, geht das für mich in Ordnung – aber ich habe so das Gefühl, daß du es ohne Eliizar tun müßtest. Ist das wirklich das, was du willst?«
    Nereni verbarg, solchermaßen besiegt, ihr Gesicht in den Händen. »Nein«, flüsterte sie mit erstickter Stimme. Anvar sah eine einzelne Träne zwischen ihren Fingern hindurchsickern. Aurian, die ebenfalls Tränen in den Augen hatte, kniete nieder, um die Frau zu umarmen, die ihr an so vielen schweren Tagen eine treue Freundin gewesen war. »Es wird schon alles gut werden«, murmelte sie. »Es ist das beste so – du wirst sehen. Und das nächste Mal, wenn wir uns treffen, sind all diese Schwierigkeiten aus dem Weg geräumt, und Wolf wird wieder ein menschlicher Junge sein …« Sie drehte sich zu Anvar um. »Würde es dir etwas ausmachen, uns einen Augenblick allein zu lassen, Anvar? Wenn du Rabe herholen lassen würdest, damit wir uns von ihr verabschieden können, könnten wir auch dafür sorgen, daß Nereni zurückgebracht wird.«
    »Ich kümmere mich darum«, erwiderte Anvar. »Wir sollen uns besser beeilen. Eliizar wird …«
    »Eliizar wird kein Wort sagen«, unterbrach ihn Aurian. »Nicht, nachdem ich mit ihm gesprochen habe, ganz bestimmt nicht!«
    »Dann gehst du also auch mit?«
    »Ja – um mit Parric zu reden. Außerdem würde ich mich gerne von Eliizar verabschieden und Wolf holen. Willst du auch mitkommen?«
    »Und ob ich das will.«
    Nachdem der Magusch den Raum verlassen hatte, achtete er sorgfältig darauf, seine Gedanken vor seiner Seelengefährtin abzuschirmen. Er wollte Aurian nicht über Gebühr beunruhigen, aber … Außerdem mußte Anvar unbedingt mit Eliizar reden – um eine Warnung weiterzugeben.
    Der Besitz der Windharfe hatte Anvar ein übernatürliches Bewußtsein für Wettermuster beschert, und zwar über große Entfernungen hinweg. Als die Magusch der Welt den Frühling zurückgaben, hatte es dabei eine unglückliche Nebenwirkung gegeben, die Aurian nicht bewußt geworden war. Die tödlichen Sandstürme über der Edelsteinwüste waren völlig zum Erliegen gekommen. Mit einem Schaudern erinnerte sich Anvar an Xiang, den grausamen tyrannischen König der Xandim. Als die beiden Magusch seinen Fängen zusammen mit seinem Sohn Harihn entkommen waren, hatte Aurian es geschafft, den König so in Angst und Schrecken zu versetzen, daß er sie nicht verfolgte. Mittlerweile jedoch, so glaubte Anvar, mußte sich die Furcht gelegt haben. Xiang war ein rachsüchtiger Mann – es schien undenkbar, daß er nicht versuchen würde, ihnen früher oder später nachzusetzen. Und jetzt, da die Wüste wieder sicher war, war der Weg nach Norden frei – und führte direkt durch das große bewaldete Tal, in dem Eliizar und die anderen sich ansiedeln wollten. Wenn Xiang kommen sollte …

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