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Die Artefakte der Macht 04 - Dhiammara

Titel: Die Artefakte der Macht 04 - Dhiammara Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Maggie Furey
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untergehenden Mond. Dann zog sich der Schwarm über der Akademie zu einer engen Traube zusammen und schoß mit gewaltiger Geschwindigkeit nach Süden davon.
    »Sieben verfluchte Dämonen!« hauchte Maya. »Glaubst du, das waren alle? Und wo wollen sie nur hin?«
    »Ja, ich glaube, das waren alle«, sagte D’arvan. »Sie sahen so entschlossen aus … Irgendwie habe ich das Gefühl, daß wir sie in Nexis nicht wiedersehen werden …«
    »Mir schien es, als hätten sie nur in der Stadt haltgemacht, um zu fressen«, warf Hellorin ein.
    »Das habe ich mir auch überlegt«, erwiderte D’arvan. »Und sie sind nach Süden gezogen … Weißt du, was ich glaube? Ich glaube, sie haben sich auf die Suche nach Aurian gemacht.«
    »Wenn das stimmt, dann mögen ihr die Götter beistehen, falls diese Kreaturen sie finden«, sagte Maya ernst.
     
    Als Hebba erwachte, stand das Fenster offen, und am Fußende ihres Bettes erblickte sie eine dunkle Gestalt. Bevor sie schreien konnte, war die schwarze Silhouette über ihr. »Halt den Mund! Schrei nicht!« Eine Hand legte sich fest über ihren Mund, und ihr Angreifer redete in einem angespannt zischenden Flüsterton auf sie ein. »Ich bin es, Parric. Die Todesgeister sind wieder da – wir sind in furchtbarer Gefahr. Gib keinen Laut von dir. Nimm diese Decken, und komm sofort mit mir in den Keller. Versuch, ruhig zu bleiben, um unser beider willen. Ich werde jetzt meine Hand wegnehmen – in Ordnung?«
    Hebba nickte. Als Parric die Hand wegzog, holte sie tief Luft, um zu schreien – und augenblicklich preßte Parric ihr die Hand abermals auf den Mund, fester als zuvor. »Hör mal zu, du hirnlose, alte Krähe – ich tue das nicht zum Spaß. Ich hätte schon lange weg sein können, wäre ich nicht den ganzen Weg hier raufgeklettert, um deinen Hals zu retten. Wenn du noch mal schreist, verschwinde ich, bevor du das nächste Mal Atem holen kannst – und dann kannst du dich allein gegen die Todesgeister wehren.« Als der kleine Mann das nächste Mal die Hand wegzog, biß Hebba die Zähne zusammen, um mit Gewalt den Schrei zu ersticken, der in ihr aufsteigen wollte. Mit zitternden Händen griff sie nach den Decken und folgte Parric die Treppe hinunter. Er hatte sein Schwert in der Hand, aber offen gesagt, sah sie keinen besonderen Sinn darin. Sie hatte die Todesgeister während ihres letzten Anschlags auf Nexis bei ihrem tödlichen Werk erlebt, und es gab kaum etwas, was Schwerter – oder irgend etwas anderes – gegen solche Geschöpfe auszurichten vermochten.
    Es war ein Alptraum, ohne Licht die steile, unebenmäßige Kellertreppe hinunterzusteigen, aber Hebba war klar, daß sie nicht einmal den leisesten Funken entzünden durften. Parric zog die Falltür über ihnen zu und versperrte sie von der Innenseite. »Vielleicht denken sie nicht daran, hier zu suchen«, flüsterte er. »Sie werden draußen jede Menge andere Beute finden.«
    Hebba schauderte.
    »Glaubst du, du könntest mir eine von diesen Decken abgeben?« erkundigte sich der Kavalleriehauptmann klagend. »Wir können es uns genausogut ein wenig bequem machen – sieht so aus, als würden wir die ganze Nacht hier festsitzen.«
     
    »Schnell«, rief D’arvan und drängte sein Xandimroß in die Luft. »Reiten wir jetzt, solange die Nihilim noch abziehen! Vorwärts!« Die Phaerie hinter ihm folgten seiner Geste und seinem Beispiel und erhoben sich in die Lüfte, zogen hinter ihm her wie ein glitzernder Kometenschweif. Nachdem sie sich in der Luft zusammengeballt hatten, jagten sie auf die Stadt herab.
    Hellorin brauchte nur einen Augenblick, um sein Reittier neben das seines Sohnes zu bringen. »Verflucht! Was denkst du dir bloß dabei?« schrie er. »Ich weiß, ich habe gesagt, dies sei dein Feldzug, aber sollten wir nicht besser warten, bis die Nihilim fort sind?«
    D’arvan schüttelte den Kopf. »Die interessieren sich nicht für uns. Was sie auch wollen, es liegt im Süden. Wenn wir jedoch schnell genug sind, werden die Nexianer denken, wir hätten sie vertrieben!«
    Der Magusch tauschte einen Blick mit Maya. Ihr langes, schwarzes Haar hatte sich aus dem Zopf gelöst und wehte im Wind hinter ihr her, und ihre Augen blitzten, so sehr genoß sie diesen wilden Ritt. Sie sah aus wie eine der Schlachtmaiden aus den uralten Legenden. Als er jedoch ihren Blick auffing, las er die Zweifel in ihren Augen. »Es wird schon gutgehen, Liebste«, rief er ihr zu. »Wir werden uns diese Sache so leicht machen wie nur möglich, und am Ende

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