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Die Artefakte der Macht 04 - Dhiammara

Titel: Die Artefakte der Macht 04 - Dhiammara Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Maggie Furey
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stahläugigen Phaerie und versuchte so gut es ging, den Blick von den ausgebrannten Ruinen und den Leichen, die die Straßen übersäten, abzuwenden. D’arvans Versprechen waren wirklich nicht viel wert, dachte er verbittert.
    Endlich erreichte er sein Ziel – das Einhorn. Besser, er ging gleich hinunter in den Keller und rettete Hebba aus ihrem Versteck, sonst saß die furchtsame Frau womöglich dort unten fest, bis die Sonne wieder kalt wurde. Aber er hatte sich offensichtlich geirrt – zu seiner großen Überraschung stellte er fest, daß das Haus nicht nur unversehrt geblieben war, sondern daß Hebba auch bereits an einem der Tische saß und sich ein großes Glas Brandy zu Gemüte führte.
    Parric, der diesen weiten Weg nur deshalb auf sich genommen hatte, um sie zu retten, war außer sich vor Empörung. »He!« sagte er. »Ich dachte, ich hätte dir extra eingeschärft, du sollst nicht rauskommen, ehe du …«
    »Ehe ich jemanden fand, dem ich trauen konnte, ja«, warf Hebba ein. »Und da ist er.«
    Aus dem Hinterzimmer kam, mit einer weiteren Flasche Schnaps ausgerüstet, Hargorn. Parric stieß einen Freudenschrei aus. »Ich dachte, du wärest tot!« rief er.
    »Ich doch nicht«, sagte Hargorn. Sein Lächeln wirkte jedoch ein wenig dünn und angespannt. »Obwohl der Tod, nach allem, was ich gerade mit angesehen habe, wahrscheinlich erheblich geruhsamer wäre.«
    »Keine Sorge«, antwortete Parric. »Wir werden ihnen das nicht einfach durchgehen lassen. Wir haben schon früher gegen Tyrannen rebelliert, du und ich. Wahrhaftig! Wir können …«
    »Nein, können wir nicht«, sagte Hargorn tonlos. »Die Stadt steht jetzt unter der Herrschaft der Phaerie, Parric – und wir können nichts, aber auch gar nichts, daran ändern. Wir haben nur eine einzige Wahl – wir können uns zwischen D’arvans Angebot einer friedlichen Zusammenarbeit und der Brutalität Hellorins entscheiden. Die meisten Nexianer begreifen das noch nicht – und ich fürchte, wir werden mithelfen müssen, sie zu überzeugen.«
    Parric starrte ihn entgeistert an. »Was? Diesmal unterstützen wir den Tyrannen?«
    »Na, komm schon, Parric. D’arvan hat das Gemetzel nicht befohlen – das müßtest du eigentlich wissen. Es war Hellorin. D’arvan ist im Grunde kein Tyrann – und vergiß nicht, daß unsere Maya demnächst … hm, ich weiß nicht – Königin sein wird, oder so etwas in der Art …« Hargorn zuckte die Achseln. »Vielleicht fühlst du dich besser, wenn du D’arvan einfach als Eroberer bezeichnest. Aber wie du ihn auch nennst, es spielt keine Rolle – wir haben keine Wahl mehr.«

 
30
Der Späher auf den Winden
     
     
    Als Grince erwachte, stellte er fest, daß er auf einem vibrierenden Bett lag. Da er zuerst nicht genau wußte, ob er sich im Halbschlaf befand oder sich irgend etwas einbildete, legte er eine Hand flach auf den Boden der Höhle. Nein – es war kein Traum. Der Stein bewegte sich: ein schwaches Vibrieren, das mit jedem Augenblick stärker wurde. Um ihn herum regten sich nun auch einige seiner Gefährten. Schiannath und Iscalda, die zusammen in einer Ecke lagen, wachten langsam auf. Vannor, der auf einer der Steinbänke an der Wand der Höhle schlief, rollte sich mit einem leisen Murmeln herum. »Nein, nein. Ich gehe nicht zurück. Nein!« Eine letzte Zuckung seines Körpers ließ ihn zu Boden fallen, wo er sich unbeholfen aufsetzte; die grobe Art, wie er aus dem Schlaf gerissen worden war, machte ihn noch immer ein wenig benommen.
    Linnet richtete sich ebenfalls auf, und die Spitze eines ihrer großen Flügel fegte durch die Asche, die am Rand der Feuerstelle lag. Sie gähnte herzzerreißend und rieb sich mit dem Handrücken die verschlafenen Augen. »Was ist denn los?« Dann veränderte ihr Gesichtsausdruck sich plötzlich. »Yinze, steh uns bei! Es ist ein Erdbeben! Schnell – raus aus der Höhle!«
    Grince wußte nicht, was ein Erdbeben war, aber die Panik in der Stimme des geflügelten Mädchens, die verstand er. Im Nu war er auf den Beinen und stürmte dem Ausgang entgegen. Erst als er in dem dämmrigen Feuerschein über Wolf stolperte, kam ihm zu Bewußtsein, daß einige seiner Gefährten einfach nicht aufwachten.
    »Wo ist Chiamh?« schrie Iscalda und machte die allgemeine Verwirrung damit noch schlimmer. »Und Aurian?«
    Grince stellte fest, daß die beiden großen Katzen ebenfalls verschwunden waren.
    »Ich bekomme ihn nicht wach!« Vannor schüttelte den reglosen Körper des Mannes, den sie Forral

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