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Die Artefakte der Macht 04 - Dhiammara

Titel: Die Artefakte der Macht 04 - Dhiammara Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Maggie Furey
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tatsächlich verloren – aber meine Talente haben ihn zurückgeholt. Er ist bereits auf dem Wege der Besser …« Sie redete ins Nichts. Mit einem freudigen Aufschrei war Zanna in das Zimmer ihres Vaters gestürzt, und Dulsina folgte ihr auf dem Fuß.
    Tarnal trat mit einem Lächeln vor. »Du mußt ihnen verzeihen, Mütterchen – sie sind nicht wirklich undankbar. Diese Familie schuldet dir mehr, als man mit Geld bezahlen kann, aber wir werden unser Bestes tun, denn du hast uns heute nacht ein Wunder geschenkt. Ich bin sicher, die beiden werden gleich wieder da sein, sobald sie sich selbst davon überzeugt haben, daß es Vannor gut geht. Möchtest du vielleicht unterdessen mit nach unten kommen und dich ein wenig erfrischen?«
    Eliseth schüttelte den Kopf. »Vielen Dank, aber ich werde hier warten«, erwiderte sie entschlossen. Sie brauchte jedoch nicht mehr lange zu warten. Nach kurzer Zeit kehrte Zanna zurück, und ihr leuchtendes Gesicht war vor Glück wie verwandelt. »Er ist wach! Er hat mich erkannt! Er wird wieder gesund!« Dann faßte sie sich und wandte sich an Eliseth. »Mütterchen, wie kann ich dir danken? Alles, was ich besitze, ist dein – du brauchst nur ein Wort zu sagen.« Sie sah die Alte erwartungsvoll an. Die Magusch aber schüttelte den Kopf. »Lady, ich bitte um nichts. Unseren lieben Herrn Vannor auf dem Wege der Genesung zu sehen, ist mir Lohn genug.«
    »Aber es muß doch etwas geben, womit ich dir deine Tat vergelten kann«, wandte Zanna ein.
    »Wirklich, ich will nichts. Aber mit deiner Erlaubnis werde ich jetzt gehen«, erwiderte Eliseth. Dann ließ sie die Sterblichen mit offenem Mund zurück, ging die Treppe hinunter und huschte aus dem Haus. Unwillig rief sie sich ins Gedächtnis, daß sie eine alte Frau darstellte und ihren Schritt dementsprechend verlangsamen mußte. Niemand versuchte sie aufzuhalten – und das hätte sie auch niemandem geraten.
    Du wirst es mir vergelten, Zanna, keine Angst, dachte Eliseth, als sie über die Flußstraße zur Akademie zurückkehrte. Ich werde meinen Lohn empfangen, wenn dein geliebter Vater vor deinen Augen deinen Mann und deine Kinder tötet – und nur dich verschont, weil du mir gehörst. Die Magusch lächelte grimmig. Vannors Flucht aus der Akademie vor sieben Jahren hatte ihr eine Menge Verlegenheit und Unbehaglichkeiten bereitet, und Zanna trug die Schuld daran. Aber sie hatte einen schweren Fehler begangen, sich Eliseth in den Weg zu stellen. Die Rache würde süß sein – mußte aber leider noch eine Weile warten. Wenn sie durch Vannor die Stadt beherrschen wollte, war es dringend notwendig, daß er sich genauso benahm wie gewöhnlich – sonst würden die Nexianer Verdacht schöpfen. Außerdem war Vannor, wenn Aurian in die Welt zurückkehrte, gewiß einer der ersten, zu denen sie Verbindung aufnahm. Auf diese Weise würde Eliseth so früh wie nur möglich von den Bewegungen und Plänen ihrer Feindin erfahren, was ein unschätzbarer Vorteil war.
    Eliseth nutzte die Gelegenheit, daß es noch früh am Morgen war und nur wenige Leute ihre Häuser verlassen hatten. Unbemerkt kehrte sie in die Akademie zurück. Als sie ihre Gemächer betrat, befreite sie Bern von dem Zeitzauber, der ihn in ihrer Abwesenheit zur Unbeweglichkeit verdammt hatte. Während der letzten Tage hatte sie den Bäcker davon überzeugt, daß er tatsächlich seine Frau und seine Kinder ermordet hatte, und daß die Wachen die Stadt nach ihm durchkämmten. Als Gegenleistung dafür, daß sie ihm die Sicherheit der Akademie bot, hatte er geschworen, ihr zu dienen – aber sie vertraute ihm nicht genug, um ihn unbewacht zu lassen, wenn sie fortging. Bern war seit dem Tod seiner Familie tief in Schuldgefühle und Jammer versunken, und Eliseth hätte es ihm durchaus zugetraut, in die Stadt hinunterzugehen und sich zu stellen – und auf diese Weise ihrer Anwesenheit zu verraten. Das wäre eine Katastrophe gewesen, aber selbst wenn er sich nur aus Verzweiflung des Leben nehmen würde, wäre das immer noch eine Unbequemlichkeit. Als einem Sproß der Magusch war es schließlich unter ihrer Würde, fand Eliseth, sich selbst zu versorgen.
    Nachdem sie Bern damit beauftragt hatte, ihr Frühstück zu richten, nahm Eliseth den Gral aus ihrem Korb und füllte ihn mit Wasser aus dem Krug auf dem Tisch. Vor dem Essen wollte sie noch einen Blick auf Vannor werfen, um festzustellen, welche Fortschritte seine sogenannte Genesung machte. Sie wollte ganz sichergehen, daß sie ihn beherrschen

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