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Die Asklepios Papiere (German Edition)

Die Asklepios Papiere (German Edition)

Titel: Die Asklepios Papiere (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Swen Grossmann
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hochkarätiger Belastungszeuge beseitigt worden. Scheinbar spielte irgendjemand bei PSU seine letzten Trümpfe aus.
    Aber egal, das Schlimmste war überstanden. Hannah freute sich schon auf den Moment, wenn sie die leidigen Unterlagen endlich los wurde. Sie fühlte sich allmählich wie Frodo Beutlin.
     
    Allmählich klarte der Himmel wieder auf. Nass bis auf die Knochen begann Hannah langsam zu frösteln. Regentropfen rannen über ihr Gesicht. Jetzt, wo die Adrenalinausschüttung  in ihrem Körper langsam heruntergefahren wurde, nahm sie plötzlich wahr, wie kalt ihr eigentlich war.
    An Deck des Bootes der Küstenwache erschien ein hochgewachsener Mann, der in alle Richtungen Befehle brüllte. Sein Habitus ließ darauf schließen, dass es sich um den Kommandanten handelte. Er beugte sich zu ihnen hinunter.
    „ Bonjour . Ich bin Capitaine Patrice Morel. Ist bei Ihnen alles in Ordnung? Benötigen Sie Hilfe?“
    „ Oui !“, rief der Skipper, der mittlerweile seine beinahe leblose Tochter die Arme nahm. „Mein kleines Mädchen wurde angeschossen und hat eine Menge Blut verloren.“
    Capitaine Morel sprach in ein Sprechfunkgerät.
    „Wir haben einen Arzt an Bord. Wir lassen jetzt eine Bahre hinab, damit wir die Verletzte an Bord bringen können.“
    „ Ich bin ihr Vater, ich komme auch mit!“
    Der Kommandant nickte.
    „Ich nehme an, Sie sind Madame Bachmayer?“
    Hannah sah verblüfft nach oben und nickte. Woher kannte er ihren Namen? Sie hatte bisher mit niemandem von er Küstenwache gesprochen.
    „Wir müssen unverzüglich zurück an Land.
    „ Ich habe so etwas gehört.“ In seinem Gesicht war abzulesen, dass dem Offizier die Situation ganz und gar nicht behagte. „Wir kümmern uns hier um alles Weitere. Ich habe bereits Kontakt mit der Polizei aufgenommen. Kommen Sie aus eigenem Antrieb wieder zurück in den Hafen?“
    Lennard ging zum Steuerrad und beschleunigte probehalber den verbleibenden Motor.
    „Ich schätze ja“, rief er dem Capitaine entgegen. „Falls nicht, rufen wir um Hilfe.“
    Der Kommandant salutierte und wandte sich sodann von ihnen ab.
    „Unsympathischer Zeitgenosse“, murmelte Hannah.
    „ Sei doch froh, dass wir so problemlos und unbürokratisch aus der Nummer raus sind. Stell dir nur mal vor, wir müssten jetzt erklären, wie wir in dieses Schlamassel hineingeraten sind. Dann säßen wir in drei Stunden noch bei der Küstenwache fest.“
    „ Ja, ja…ich meine ja auch nur.“
    Mit lauten Geknatter gab der Außenborder sein Bestes, um Hannah und Lennard zurück zur Anlegestelle zu bringen. Da die Fahrt jetzt  stromaufwärts ging, kam das Boot nur sehr langsam voran.
    Hannah blickte zurück und beobachtete, wie Uniformierte den Skipper und seine Tochter an Bord hievten. Mit Hilfe eines kleinen Beibootes wurde auch das nunmehr herrenlose Boot von Luc und seiner Begleiterin ins Schlepptau genommen.
     
    Nach mehr als zehn Minuten erreichten Hannah und Lennard endlich den Landungssteg. Da Lennard keine Ahnung hatte, wie ein Boot zu steuern, geschweige denn anzulanden war, rumste es ordentlich, als das Boot heftig gegen die Holzpfosten schlug.
    Obwohl Hannah saß, verlor die das Gleichgewicht und fiel beinahe auf den Boden. In letzter Sekunde konnte sie sich am Aufbau der Kajüte festhalten. Auf dem Boden des kleinen Bootes schwappten Pfützen aus Regenwasser und Blut.
    Ungeschickt schafften es beide mit letzter Kraft, das Boot mit einem dicken Tau an einem Pfosten festzumachen. Nass und entkräftet machten sie sich auf den Weg in Richtung Parkplatz.
     

48.
    H annah und Lennard erreichten gerade den großen asphaltierten Parkplatz, als ein grünes Mazda Cabriolet mit quietschenden Reifen auf sie zuraste und knapp einen Meter vor ihnen anhielt. Ein junger Mann stieg mit wild wehenden Haaren aus und eilte im Laufschritt auf sie zu.
    „ Madame Bachmayer? Ich bin Claude Boné. Wir haben telefoniert!“
    Auch wenn Claudes Anteil am Verlauf des heutigen Tages der Kleinste gewesen war, so hatte sein Eingreifen doch die Rettung bedeutet. Instinktiv umarmte Hannah den hageren Fremden.
    „Vielen Dank. Du hast uns gerettet!“, sagte sie mit einem Seufzer der Erleichterung.
    „ Dann war die Presse also doch einmal zu etwas nutze“, lachte Claude und reichte Lennard zur Begrüßung die Hand.
    „ Mein Beileid wegen Peter“, fügte er etwas betreten an Hannah gerichtet hinzu.
    Hannah nickte und nahm die Kondolation schweigend entgegen.
    „Wir müssen uns beeilen. In der Redaktion warten

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