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Die Assassinen-Prinzessin (German Edition)

Die Assassinen-Prinzessin (German Edition)

Titel: Die Assassinen-Prinzessin (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tary Ramon
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wir allerdings bei starkem Wind durchführen. Dann werde ich dir beibringen, wie du die genaue Windrichtung und Windstärke bestimmen kannst, um dadurch den Einfluss des Windes auf deinen Schuss bestimmen zu können. Jetzt will ich, dass du noch jeweils zehn Schüsse auf beide Ziele abfeuerst. Ich werde dir dabei weiterhin zusehen und beurteilen, wie gut du meine Korrekturen alleine umsetzt. Falls du danach noch genügend Kraft hast, werden wir uns etwas anderes für dich überlegen."
    Sie setzte sich wieder auf ihren Stuhl und nahm sich einen saftigen Apfel zur Hand, während ihr kleiner Bruder seinen ersten Schuss abfeuerte.
    "Verzeiht, Herrin!", wurde Altyra im nächsten Moment von einem ihrer Diener abgelenkt. "Ein Bote lieferte gerade eben diese Nachricht für Euch ab."
    "Mache nur weiter so, Tarsin! Das war sehr gut", rief die junge Fürstin zunächst ihrem kleinen Bruder zu, bevor sie sich dem Diener widmete. "Von wem stammt die Nachricht?"
    "Es steht kein Absender darauf, doch ich erkenne das Siegel Eures Vaters", erwiderte der Bedienstete.
    "Mein
Vater
ist seit vielen Jahren tot, du Dummkopf!", zischte Altyra zornig.
    Natürlich wusste sie, dass der Diener mit dieser Anrede ihren Stiefvater Pirag gemeint hatte. Doch diesen kriegssüchtigen Trunkenbold würde sie niemals als ihren Vater akzeptieren.
    "Verzeiht, Herrin!", entschuldigte sich der Diener sofort mit einer tiefen Verbeugung. "Ich wollte Euch nicht erzürnen. Der Brief trägt das Siegel des Fürsten Pirag von Westgard."
    "Gib schon her und verschwinde aus meinen Augen!", entgegnete Altyra genervt und nahm den Brief von dem silbernen Tablett, das ihr gereicht wurde.
    "Wie Ihr wünscht, Herrin", flüsterte der Diener kleinlaut, ehe er sich während einer weiteren tiefen Verbeugung rückwärtsgehend entfernte.
    Die junge Fürstin zerbrach das Siegel ihres verhassten Stiefvaters und begann, dessen Nachricht zu lesen. Dabei erhob sie sich unbewusst von ihrem Sitzplatz und lief wütend auf und ab.
    "Was ist das?", überraschte Tarsin, der plötzlich neben ihr stand, sie gleich im Anschluss.
    "Eine Nachricht von einem blutlüsternen Suffkopf namens Pirag."
    "Was will Vater von dir?"
    "Er schreibt, dass er vor kurzem einen großen Sieg gegen das Königreich Terilon errungen hat und in den nächsten Tagen für einige Zeit nach Hause kommen wird", berichtete Altyra, während sie selbst die Zeilen überflog. "Von mir verlangt er, dass ich ihm zu Ehren einen Triumphzug und ein üppiges Bankett vorbereite. Als ob ich sonst nichts zu tun hätte! Paahhh! Wenn es nach mir ging, könnte er an der terilonischen Grenze bleiben und dort verrotten. Ich muss mich auf meine Reise nach Dangverun vorbereiten und zuvor noch einige Bittsteller anhören. Ich habe weder Zeit für die Vorbereitung seines albernen und völlig sinnlosen Triumphzuges noch für irgendein dämliches Bankett."
    "Aber glaubst du nicht, dass der alte Säufer sehr wütend werden wird, wenn er hier ankommt und nichts dergleichen vorbereitet wurde?"
    "Natürlich! Ich bin mir sogar ziemlich sicher, dass er vor Wut toben wird – was mir jedoch herzlich egal ist. Bis ich aus dem Drachenpalast in Dangverun zurückkehre, hat er sich sicher wieder beruhigt oder seinen Zorn im Alkohol ertränkt. Und du musst dir deswegen keine Gedanken machen. An dir hat er seine üblen Launen noch nie ausgelassen."
    "Können wir dann weiterüben oder willst du …?"
    "Mache nur weiter! Ich werde dir zusehen", unterbrach Altyra ihren kleinen Bruder, während sie sich mit einem wütenden Schnauben, welches natürlich nicht Tarsin galt, ein weiteres Mal auf ihren Stuhl zurücksinken ließ.
    Verdammter Pirag!
, dachte sie sich.
Der Tag hätte so gut werden können ohne ihn.
    *****
    Die junge Fürstin saß auf dem kleinen Thron in der Empfangshalle ihrer Burg und versuchte angestrengt, sich auf die Angelegenheit zu konzentrieren, welche die zwei vor ihr stehenden Bauern an sie herantrugen. Es handelte sich um nichts Schwerwiegendes – einfache Grenzstreitigkeiten bezüglich ihrer benachbarten Felder, soweit Altyra es verstanden hatte. Aber sie bekam von den Worten der beiden trotz ihrer Anstrengungen nicht allzu viel mit. Die Nachricht ihres verhassten Stiefvaters ließ sie innerlich noch immer vor Wut kochen.
    Wenn ich mich nicht bald irgendwie abreagieren kann
, dachte sie für sich,
wird es wahrscheinlich nicht mehr allzu lange dauern, bis ich platze.
    An ihre Bittsteller gewandt sagte sie anschließend: "Wir müssen die

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