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Die Assassinen-Prinzessin (German Edition)

Die Assassinen-Prinzessin (German Edition)

Titel: Die Assassinen-Prinzessin (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tary Ramon
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Auftrag?
    Die Inhalte dieser Unterhaltung gefielen Todeshand absolut nicht. Denn der Junge war mit großer Wahrscheinlichkeit Tarsin und die perfekte Mörderin war zweifelsfrei Todesklinge.
    Weshalb erklärt sich Todesklinge dazu bereit, einen Auftrag für diesen fetten Kerl zu erledigen, damit er Tarsin freilässt?
, fragte sich der Assassine ratlos, bis ihm die Unterhaltung mit seiner Gildenschwester in Erinnerung kam.
Kann es sein, dass sie die Schuld, von deren Begleichung sie sprach, gegenüber Altyra hat? Will sie Tarsin deshalb auf diese Weise freikaufen?
    Die als Fragen formulierten Schlussfolgerungen klangen zwar ziemlich logisch, aber es gab auch viele Ungewissheiten: Was für eine Art von Auftrag konnte das sein, bei dem selbst eine so erfahrene Assassine wie Todesklinge eventuell umkommen konnte? Warum sollte Todesklinge den maskierten Mann töten, der offensichtlich ihr einziges Verbindungsglied zu Tarsin darstellte, wenn sie ihm in Falkenstadt gegenübertreten würde?
    Und schließlich war da noch das wichtigste Rätsel von allen: Weshalb entführte der Fettwanst den jungen Tarsin, wenn er allem Anschein nach überhaupt nichts von der Fürstin von Falkenau, sondern ausschließlich etwas von der Assassine Todesklinge wollte?
    Auf all diese Fragen konnte Todeshand derzeit keine Antworten finden. Doch er schwor sich, sämtliche Puzzleteile miteinander zu verbinden – allerdings später. Jetzt musste er erst einmal herausfinden, wo genau auf dem riesigen Anwesen sich Tarsin befand, und sich im Anschluss einen Weg zu dessen Rettung überlegen. Daher verließ er die Galerie und begab sich seiner Intuition folgend in den Keller des Gebäudes. Immerhin war das der Ort gewesen, an den sich Todesklinge in Falkenstadt begeben hatte. Und falls die Assassine tatsächlich auf der Suche nach dem jungen Fürsten gewesen war, standen die Chancen nicht schlecht, dass sich Tarsin auch hier in Giltaro in einer Art von Zelle befand.
    Sein Weg führte Todeshand durch ausgestorben erscheinende Gänge und Hallen zurück ins Erdgeschoss und von dort über einige Umwege – in dem Stockwerk liefen selbst zu solch später Stunde noch viele Bedienstete umher – schließlich zu einer Treppe, die in das Untergeschoss führte. Am Ende dieser Treppe benötigte er zum ersten Mal in der heutigen Nacht seine Dietriche. Allerdings war der Verschlussmechanismus des Türschlosses so einfach gestrickt, dass der Assassine ihn bereits wenige Herzschläge später geöffnet hatte und in den langen, schmalen Gang hinter der soliden Stahltür trat.
    Falls Tarsin wirklich als Gefangener gehalten wird, ist heute wohl mein Glückstag,
dachte er sich erfreut.
    Denn er hatte zufällig genau die Treppe ins Untergeschoss gewählt, die direkt zum Zellentrakt des Gebäudes führte. Er schritt schnell die Zellen ab, die sich links und rechts des Gangs befanden und schaute durch die Blickschlitze in deren Inneres. Bei der einzigen Zelle, aus der nach dem Öffnen der kleinen Luke ein schwaches Licht drang, testete er schließlich auch das massive Schloss. Da jenes erwartungsgemäß verschlossen war, holte er seine Dietriche ein zweites Mal hervor und machte sich daran, die Verriegelung zu lösen. Er konnte währenddessen zwar auf der anderen Seite der Tür Geräusche hören, dachte sich aber nichts dabei.
    Als das Schloss wenig später mit einem Klicken aufsprang – dessen Schließmechanismus war zumindest ein wenig anspruchsvoller gewesen als der des vorhergehenden –, öffnete Todeshand die schwere Holztür und betrat den Raum. Der kleinen Klinge, die überraschend auf ihn zuraste und unmittelbar auf sein Herz zielte, konnte er erst im buchstäblich allerletzten Moment ausweichen. Was darauf folgte, waren pure Reflexe. Er stach aus der Drehung heraus mit den Fingerspitzen nach dem Handgelenk, in dessen zugehöriger Hand die Klinge geführt wurde, ergriff aus derselben Bewegung heraus den entwaffneten Arm seines Angreifers, und verdrehte ihn schmerzvoll auf dessen Rücken.
    "Entschuldige bitte!", sprach er schließlich, als der Junge vor Schmerzen aufstöhnte, und ließ dessen Arm los. "Du hast mich überrascht."
    "Du bist nicht der, für den ich dich gehalten habe", antwortete der Junge, den Todeshand jetzt als Tarsin identifizieren konnte, während er versuchte, sich sein Handgelenk unbemerkt zu massieren. "Wer bist du?"
    Im nächsten Augenblick sprang der junge Fürst zu seinem kleinen Messer, hob es auf und richtete es mit seiner unverletzten Hand

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