Die Assassinen-Prinzessin (German Edition)
erneut gegen den Assassinen.
"Das Messer wirst du nicht benötigen, Tarsin. Ich bin dein Freund."
"Hahaha! Der Witz war gar nicht schlecht, Fremder", entgegnete Tarsin sarkastisch. "Doch obwohl ich absolut nicht weiß, wo ich bin, weiß ich etwas anderes ganz genau: Ich habe an diesem Ort keine Freunde."
"Du kennst mich vielleicht nicht, aber ich versichere dir, dass ich ein Freund von Altyra und somit auch von dir bin."
Zumindest hoffe ich, dass sie mich endlich als Freund akzeptieren wird, nachdem ich dich zu ihr zurückgebracht habe
, fügte der Assassine seinen Worten in Gedanken hinzu.
"Meine Schwester schickt dich? Ist sie hier?", platzten zwei Fragen aus Tarsin hervor, wonach sich der Junge allerdings sofort unter Kontrolle bekam. "Warte! Woher weiß ich, dass du die Wahrheit sprichst? Woher weiß ich, dass ich dir vertrauen kann?"
"Deine große Schwester schickt mich nicht wirklich und sie ist auch nicht hier. Aber ich habe ihr versprochen, dich zu finden und zu ihr zurückzubringen. Die Tatsache, dass ich dein Freund bin, kannst du mir deshalb glauben, weil du noch nicht tot bist. Wären wir keine Freunde, hättest du den kleinen Angriff auf mich gerade eben mit deinem Leben bezahlt. Doch um zu beweisen, dass ich dir helfen will, werde ich dir noch etwas anderes verraten: Du befindest dich auf dem Anwesen eines fetten, kahlköpfigen Mannes in Giltaro, der Hauptstadt des terilonischen Reiches."
"Ich wurde nach Terilon gebracht?", fragte Tarsin ungläubig.
"So ist es. Und die Zelle, in der wir stehen, befindet sich im Kellergeschoss des Hauptgebäudes von einem großen Anwesen. Aber mache dir wegen all dem keine Sorgen! Ich werde einen Weg finden, um dich hier herauszuholen – auch wenn das eine Weile dauern kann."
"Warum soll das eine Weile dauern? Du hast meine Zellentür doch bereits geöffnet. Wir können einfach gehen."
"So einfach ist das leider nicht, Tarsin. Du bist kein Assassine wie ich und deine Kleidung ist viel zu auffällig. Bei all den Wachen auf diesem Grundstück kann ich nicht dafür garantieren, dich ungesehen von hier wegbringen zu können. Und falls wir entdeckt werden sollten, wäre alles umsonst gewesen. Dann würde man mich wahrscheinlich töten und du würdest wieder in Gefangenschaft enden."
"Was willst du dann tun?"
"Ich weiß es noch nicht genau, junger Freund. Aber keine Angst! Mir wird schon etwas einfallen. Du musst nur ein wenig Geduld haben. Dir wird hier doch nichts angetan, oder?"
"Nein. Solange ich mich ruhig verhalte und das tue, was man mir sagt, passiert mir nichts."
"Dann halte noch ein wenig durch!", verlangte Todeshand von dem Jungen. "Ich verspreche dir, dass ich dich nicht im Stich lassen werde. Aber ich muss zuerst einen Plan aufstellen und Unterstützung hierherbringen."
"Wie lange wird das dauern?"
"Ich kann es dir nicht genau sagen – ein paar Tage in jedem Fall. Hältst du solange durch?"
"Mir bleibt wohl nichts anderes übrig, wenn du mich nicht sofort von hier wegbringen kannst", entgegnete Tarsin tapfer.
"In Ordnung. Bevor ich gehe, musst du mir noch ein paar Fragen beantworten, Tarsin. Kannst du mir irgendetwas über den fetten Eigentümer dieses Grundstücks oder über einen maskierten Mann sagen, der so ähnlich gekleidet ist wie ich?"
"Nicht viel. Ich weiß nur, dass der Fettwanst Karlef heißt. Zumindest hat er sich mir so vorgestellt. Und der maskierte Mann ist wohl irgendeine Art von Attentäter in Karlefs Diensten. Er wird Boltar genannt. Mehr kann ich über die beiden leider nicht sagen."
"Wie heißt es doch so schön: Alles ist besser als nichts. Nächste Frage: Weißt du, wie du hierhergebracht worden bist?"
"Nein, absolut nicht. Vor unserem Aufbruch von dem letzten Ort, an dem sie mich gefangen hielten, schlug mich Boltar nieder, sodass ich erst in dieser Zelle wieder zu mir kam. Und auch …"
"Pssst, ruhig! Ich habe etwas gehört", unterbrach Todeshand den Jungen flüsternd. "Warte hier! Ich bin gleich zurück."
Unmittelbar darauf eilte er lautlos nach draußen auf den Gang, wo in eben dem Moment ein Wachsoldat durch die offenstehende Tür vor der nach oben führenden Treppe trat.
Verdammt! Weshalb habe ich die Tür nicht geschlossen?
, ärgerte sich der Assassine über sich selbst, reagierte jedoch blitzschnell.
Er stürmte nach vorne, tauchte unter der erhobenen Waffe des Kriegers hindurch und verdrehte ihm blitzschnell den Hals, sodass dessen Genick brach und sein Körper leblos in Todeshands Armen zusammensank. Der
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