Die Assassinen-Prinzessin (German Edition)
zu klingen.
"Dann wolltest du deshalb nicht mit mir gemeinsam in die Stadt hineinreiten? Du wolltest dieses Geheimnis bewahren?"
"So ist es, Dynoran", antwortete Altyra mit einem Nicken. "Und sei mir bitte nicht böse, aber ich muss dir schon wieder drohen: Wenn du irgendjemandem von diesem Geheimnis erzählst und mir damit die Möglichkeit nimmst, unerkannt nach Dangverun zu kommen, werde ich niemals wieder auch nur ein einziges Wort mit dir reden!"
"Ich verspreche dir nicht nur, dass ich dieses Geheimnis für mich behalten werde, sondern darüber hinaus, dass ich dich ab sofort nicht mehr zu einer Antwort drängen werde, wenn du mir keine geben willst. Wie geht es jetzt weiter?"
"Ich kenne eine ausgezeichnete Taverne im Norden des zweiten Stadtrings. Sie nennt sich
Sicherer Hafen
. Dort werden wir uns gemeinsam einquartieren und uns im Anschluss trennen. Sobald wir beide unsere Angelegenheiten in Dangverun geklärt haben, werden wir uns wieder in der Taverne treffen. Einverstanden?"
"In Ordnung. Zeige mir den Weg!"
*****
Nachdem sich die beiden zwei getrennte Zimmer im
Sicheren Hafen
genommen hatten, hatte sich Altyra erst einmal zum Nachdenken hingelegt. Allerdings war sie bereits kurz darauf eingeschlafen, da ihr Körper nach den Anstrengungen der vergangenen Tage sein Recht auf Erholung einforderte.
Durch ein unbekanntes Geräusch schreckte sie irgendwann im Bett hoch und schreckte ein weiteres Mal auf, als sie bemerkte, dass es draußen bereits dunkel war.
Immerhin muss ich mir jetzt keine Gedanken mehr darüber machen, draußen entdeckt zu werden
, dachte sie ironisch, während sie in ihre Assassinenkleidung schlüpfte und ihre Waffen anlegte.
Sie wollte sich zwar nur zu Xardan begeben, dem sie damit nichts anhaben konnte, aber Vorsicht konnte trotz allem nicht schaden. Nachdem sie sich vollständig in Todesklinge verwandelt hatte, verließ sie ihr Zimmer durch das Fenster und begab sich zum nächstgelegenen Eingang in die unterirdischen Abwasserkanäle. Dort folgte sie der Karte ihres Gedächtnisses durch die ansonsten labyrinthähnlichen Haupt- und Seitenkanäle zu Xardans Residenz, wo sie diesmal zielstrebig durch die Gänge und Hallen schlich, bis sie vor der Tür zu den Schlafgemächern des Magiers stand.
"Komm nur herein, Todesklinge!", ertönte dessen tiefe Stimme, als die Assassine einige Momente zögerte.
"Ihr könnt mich tatsächlich spüren, nicht wahr?", fragte Todesklinge deshalb, nachdem sie den Raum schließlich betreten hatte. "Das war nicht nur ein Bluff."
"Hast du das etwa geglaubt?"
"Ich habe es zumindest eine Zeit lang gehofft", gab die Assassine wahrheitsgemäß zu. "Aber als mir in der Stadt kein einziger Mensch in den Weg trat und ich auch am Stadttor nicht im Geringsten aufgehalten wurde, musste ich diese Hoffnung bereits aufgeben. Denn warum solltet Ihr bezüglich des Amuletts in einer Hinsicht lügen und in der anderen so offensichtlich die Wahrheit sagen?"
"Ja, warum sollte ich so etwas tun? Das wäre absurd, nicht wahr?", fragte Xardan mit besonders tiefer Stimme, was in seinem Gegenüber ein weiteres Mal ein seltsames Gefühl von Vertrautheit aufkommen ließ.
"Sind wir uns irgendwann schon einmal begegnet?", wollte Todesklinge daher wissen, ehe sie es verhindern konnte.
"Was soll die Frage?", wollte der Magier überrascht wissen. "Du weißt doch, dass … nein, halt! Du willst sicher wissen, ob wir abgesehen von unserer letzten Begegnung, zu der du die Klinge deines wertvollen Schlangendolchs an meinem Hals ausprobieren wolltest, schon einmal das Vergnügen miteinander hatten, richtig? Diese Frage muss ich verneinen. Ich kann wohl zu meinem Glück sagen, der Assassine Todesklinge vorher niemals begegnet zu sein. Bezüglich deines anderen Ichs kann ich selbstverständlich keine Aussagen treffen. Wie kommst du darauf?"
"Ich weiß es nicht. Ihr habt irgendetwas an Euch, was mir merkwürdig vertraut vorkommt."
"Ob du es glaubst oder nicht, diesen Satz höre ich des Öfteren. Manche einfachen Bürger glauben sogar, dass Magier überhaupt keine eigenen Gesichter besitzen, sondern gegenüber jedem Menschen sozusagen einfach ein Gesicht aufsetzen, das der jeweiligen Person bekannt erscheint."
"Nein, das ist es nicht", antwortete die Assassine ernst. "Es hat absolut nichts mit Eurem Gesicht zu tun."
Seine Stimme, woher kenne ich sie? Wer außer Xardan besitzt eine so tiefe Stimme?
Todesklinge ging in Gedanken sämtliche Personen durch, die sie kannte, und stellte sich
Weitere Kostenlose Bücher