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Die Assassinen-Prinzessin (German Edition)

Die Assassinen-Prinzessin (German Edition)

Titel: Die Assassinen-Prinzessin (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tary Ramon
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aufgrund ihrer regelmäßigen Wiederkehr Anhaltspunkte auf die vergangenen Stunden lieferten, waren die, zu denen seine Zellentür geöffnet und ihm etwas zu Essen gebracht wurde. Doch vor eben den Momenten fürchtete er sich nicht nur, sondern er hasste sie auch abgrundtief. Denn meistens war es Boltar, der ihm seine Rationen brachte. Und der immer in Schwarz gekleidete Mann verließ die Zelle selten, ohne Tarsin vorher eine Tracht Prügel verpasst zu haben.
    Wann kommst du endlich zurück, mein unbekannter Freund?
, fragte sich der junge Fürst ungeduldig.
Wie lange dauern deine Vorbereitungen?
    "Argh! Wenn ich noch viel länger hier drin sein muss, werde ich verrückt!"
    In dem Augenblick wurde das Schloss an seiner Zellentür geöffnet und Boltar betrat den Raum.
    "Wenn es das ist, was du willst, kann ich dir sehr gerne behilflich sein", sagte der Mann mit einem unter seiner Maske versteckten Grinsen. "Weißt du, Schmerz ist eine sehr effektive Methode, um jemanden in den Wahnsinn zu treiben. Und glaube mir, mit Schmerzen kenne ich mich sehr gut aus."
    "Warte nur, bis meine große Schwester mich hier findet! Dann wirst du genügend Schmerzen zu spüren bekommen."
    "Willst du kleiner Zwerg mir etwa drohen?", fragte Boltar sofort zornig und ließ das Tablett mit Tarsins Essen einfach zu Boden fallen.
    Er stürmte auf den Jungen los und rammte ihm seine geballte Faust in den Bauch.
    "Na, wie gefällt dir das? Lass mich dir noch etwas sagen: Das Miststück, das du deine Schwester nennst, wird dich hier niemals finden! Und falls doch, werde ich sie angemessen empfangen."
    Zur Veranschaulichung seiner Drohung griff er sich mit einer Hand in den Schritt.
    Noch immer hustend und nach Atem ringend richtete sich Tarsin aus seiner zusammengekauerten Stellung auf und trat seinem Gegenüber mit voller Wucht genau zu dem Zeitpunkt ins Gemächt, als dieser seine Hand von dort entfernte. Von dem plötzlichen Schmerz überwältigt war es diesmal Boltar, der in die Knie ging und sich vornüber zusammenkrümmte. Das nutzte der junge Fürst aus, um seinem erklärten Todfeind das Knie gegen den Schädel zu donnern und ihn endgültig zu Boden zu schicken. Anstatt danach aus der Zelle hinauszurennen, setzte er sich jedoch einfach wieder auf sein Bett und verschränkte die Arme vor der Brust.
    "Du hättest versuchen sollen zu fliehen, solange du die Chance dazu hattest, kleiner Bastard! Denn jetzt wirst du für das büßen, was du gerade eben getan hast."
    Geheimnisvoller Freund, Schwesterchen!
, rief Tarsin verzweifelt in Gedanken.
Helft mir bitte! Helft mir schnell! Lange werde ich das nicht mehr aushalten.
    Die Tracht Prügel, die Boltar ihm nun verpasste, ließ der junge Fürst trotz seines lautlosen Flehens ohne einen einzigen Schrei über sich ergehen.
    "Schrei endlich, du kleiner Mistkerl! Schrei!", verlangte sein Peiniger zwar immer wieder von ihm, aber er blieb stark.
    Mehr als ein Stöhnen kam nicht über seine Lippen – nicht einmal dann, als der Mann in Schwarz ihn mühelos hochhob und mit voller Wucht gegen die Zellenwand schleuderte.
    "Ich verstehe, du willst den Starken spielen", erkannte endlich auch der gewaltsüchtige Boltar. "Aber keine Sorge! Ich bringe dich noch zum Schreien. Und wenn es die ganze Nacht dauert."
    Damit sollte der Möchtegern-Assassine allerdings unrecht behalten. Denn bis zu dem Zeitpunkt, da ihm schwarz vor Augen wurde und sein Bewusstsein zeitweise verlosch, hatte Tarsin tatsächlich nicht ein einziges Mal geschrien.
    *****
    Als Tarsin eine ganze Weile später zu sich kam, tat ihm so ziemlich jede einzelne Stelle seines Körpers weh. Er fühlte sich, als ob eine ganze Herde wildgewordener Pferde über ihn hinweg getrampelt wäre. Doch trotz all der Schmerzen, denen er am liebsten durch eine weitere Ohnmacht entflohen wäre, lächelte der junge Fürst zufrieden.
    Ich habe diesem Bastard nicht gegeben, was er wollte. Ich habe nicht geschrien.
    Auf diese Leistung war er unendlich stolz, auch wenn Boltar vielleicht nicht so weit gegangen wäre, wenn der Junge nachgegeben hätte – vielleicht. Der brutale Mistkerl selbst war nicht mehr da. Aber das Tablett mit dem Essen lag noch immer dort am Boden, wo es fallen gelassen worden war.
    Es hilft nichts! Ich muss etwas essen.
    Immerhin musste er bei Kräften sein, wenn der unbekannte Assassine endlich mit Unterstützung zurückkommen und ihn retten würde. Daher hob er zumindest die festen Bestandteile seines Essens vom dreckigen Zellenboden auf – es

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