Die Assassinen-Prinzessin (German Edition)
gekommen bin. Meinetwegen können wir sofort zurück in mein Fürstentum reiten und von dort nach Terilon aufbrechen."
"Genau darum geht es. Ich kann nicht mit dir nach Falkenau zurückkehren."
"Wie bitte? Willst du mich und meinen kleinen Bruder etwa im Stich lassen?"
"Nein, natürlich nicht!"
"Wie darf ich deine Worte dann verstehen?"
"Es ist so, dass ich aufgrund meiner eigenen Suche nach Hilfe für Tarsin heute noch etwas in Dangverun erledigen muss. Daher solltest du bereits ohne mich aufbrechen. Ich verspreche dir, dass ich nicht allzu lange brauchen und so schnell wie möglich nachkommen werde."
"Aber ohne dich kann ich meinen kleinen Bruder nicht retten!", gestand Altyra mit einer Mischung aus Wut und halb gespielter Verzweiflung. "Ich kenne den Weg zu dem Ort seiner Gefangenschaft nicht."
"Mache dir deswegen bitte keine Sorgen! Ich werde dich höchstwahrscheinlich bereits eingeholt haben, noch bevor du von Falkenau nach Terilon aufbrechen willst."
"Versprich es mir!"
"Ich verspreche dir, dass du in Falkenau nicht lange auf mich warten musst."
"Dann werde ich jetzt wohl besser gehen", sprach die junge Fürstin, wobei sie sich Tränen des Zorns aus dem Gesicht wischen musste, die Dynoran allerdings als Tränen der Verzweiflung fehlinterpretierte.
Es ist besser so!
, dachte sich der Prinz von Palderan bekräftigend, nachdem Altyra den Raum verlassen hatte.
Wir müssen getrennt reiten. Wie sollte ich mich sonst als Todeshand mit Todesklinge in Falkenstadt treffen, ohne das Altyra etwas davon mitbekommt?
Nach dieser Überlegung aß Dynoran die Reste vom Frühstück der jungen Fürstin und machte sich anschließend ebenfalls für die Rückreise nach Falkenstadt bereit.
Ins Land der Feinde
Am liebsten wäre Altyra direkt von Dangverun zu ihrem kleinen Bruder nach Terilon durchgeritten. Da Dynoran ihr jedoch so kurzfristig gesagt hatte, dass er noch etwas erledigen musste und nachkommen würde, war das allerdings schon nicht mehr möglich. Dass Todeshand ihren gemeinsamen Aufbruch von Falkenstadt auf zwei Nächte nach ihrem Treffen in Dangverun festgelegt hatte, war der zweite Grund, der ihre Eile ausbremste. Daher hatte sie die Gelegenheit genutzt, um auf ihrem Anwesen in Hohenwacht einmal eine komplette Nacht durchzuschlafen, und war von dort erst am späten Vormittag in Richtung Falkenstadt aufgebrochen. Als sie ihr Zuhause schließlich am späten Nachmittag erreicht hatte, war die restliche Zeit des Tages nur dadurch vergangen, dass sie sich von ihrer Freundin Tylana hatte ablenken lassen.
Nun befand sich die junge Fürstin in ihrer Rolle als Assassine auf dem Weg zu dem Treffpunkt mit ihrem Gildenbruder Todeshand. Weit über ihr im Himmel kreiste ihr Falke Tylanos und wachte über seine Herrin. Bis jetzt lief also alles, wie geplant – zumindest fast alles. Denn Dynoran war bis zu ihrem Aufbruch aus der Burg nicht aufgetaucht.
Verdammt!
, fluchte Todesklinge innerlich.
Er hat mir doch versprochen, dass ich nicht auf ihn warten müsste.
Gleichzeitig schwor sie sich, dem Prinzen von Palderan eine mündliche Abreibung zu verpassen, wenn sie ihn das nächste Mal zu Gesicht bekam. Allerdings ließ sie sich von solchen Überlegungen nicht aufhalten, sondern setzte ihren Weg zu dem verlassenen Grundstück des Felrak von Kirlan unbeirrt und in schnellem Lauf fort.
Als sie das Anwesen ohne irgendwelche Zwischenfälle erreicht hatte, pfiff sie ihren Falken zu sich herab und ließ das treue Tier auf ihrer Schulter landen. Mit ihm zusammen begab sie in das Innere des gewaltigen Hauptgebäudes und folgte den dunklen Hallen und Gängen auf direktem Weg in die große Empfangshalle. Dort erwartete Todeshand sie bereits.
"Pünktlich auf den Herzschlag!", begrüßte der Assassine sie mit einem unter seinem Kopftuch verborgenen Lächeln. "Bist du dir der Tatsache bewusst, dass ein großes Tier auf deiner Schulter sitzt?"
"Todeshand, darf ich vorstellen? Das ist mein treuer Falke Tylanos", antwortete Todesklinge, wobei sie ihrem tierischen Beschützer sanft über das Gefieder strich. "Tylanos, das ist der Assassine, der uns bei unserer bevorstehenden Aufgabe zur Seite stehen wird."
Das Tier gab daraufhin einen Begrüßungsruf von sich.
"Ein beeindruckender Begleiter", äußerte Todeshand. "Und er soll tatsächlich mit uns nach Giltaro kommen?"
"Natürlich soll er das! Er wird aus dem Himmel über unseren Weg wachen und uns vor Gefahren warnen."
"Ich verstehe. Können wir jetzt aufbrechen oder erwartest du
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