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Die Assistentin

Die Assistentin

Titel: Die Assistentin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Suzanne Forster
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redet er? Bitte, das ist nicht der richtige Zeitpunkt, um irgendetwas zu verschweigen.”
    “Sie hält deinetwegen den Mund, Lane.” Jerry zuckte die Achseln. “Ich habe ihr erzählt, was du mit ihrem Freund angestellt hast.”
    Das Handy fiel Lane aus der Hand und krachte auf die steinernen Fliesen. Sie registrierte Jerrys hämischen Gesichtsausdruck, aber sie fragte ihn nicht, was er damit meinte. Sie wusste es.
    Ich muss das Handy aufheben.
Die Fotos, die sie von Jerry gemacht hatte, waren ausschlaggebend, egal, was sie sonst noch gegen ihn in der Hand hatten. Selbst, wenn er das bisher nicht begriffen zu haben schien. Aber sie rührte sich nicht.
    “Wir sind nicht hier, um über mich zu reden”, sagte sie schließlich mit Nachdruck. Sandra konnte sie nicht ansehen, aber Rick ließ nicht die Augen von ihr. Interessiert und mit schmalen Augen beobachtete er diese neue Wendung.
    “Vielleicht sollten wir das doch tun”, entgegnete Jerry. “Du bist viel interessanter als ich. Keine Woche, nachdem du aus dem Knast entlassen worden bist, hat irgendjemand Hank Fontana mit dem Auto in eine tödliche Falle gelockt. Die Person hat das Verkehrsschild, das vor einer gefährlichen Kurve warnte, umgestellt. Fontana ist mit achtzig Sachen frontal gegen den Felsen geknallt.”
    “Hank ist immer wie ein Verrückter gefahren”, sagte Lane. “Es war jedem klar, dass er damit früher oder später sich selbst oder jemand anderen umbringen würde.”
    “Eine interessante Verteidigung”, spottete Blair.
    “Was, wenn ich es nicht nötig habe, mich zu verteidigen? Was, wenn das Schild an einer falschen Stelle stand und irgendjemand es wieder zurückgestellt hat? Ein guter Samariter?”
    “Netter Versuch, aber es gibt ein Video davon, Lane. Das Schild stand genau dort, wo es hingehörte, bis
du
es angefasst hast. Und Mord verjährt nicht.”
    Lane konnte es nicht glauben. Das sollte der Tag der Abrechnung für Jerry Blair sein, doch stattdessen fühlte es sich an, als stünde sie selbst vor Gericht.
    Nachdem man sie aus dem Gefängnis entlassen hatte, war sie geradewegs nach Shadow Hills zurückgekehrt. Sie legte sich auf die Lauer. Rasch fand sie heraus, dass Hank immer noch wie ein Verrückter über die unbeleuchteten Bergstraßen raste. In seinem schwarzen Ferrari mit fast dreihundert Stundenkilometern Spitzengeschwindigkeit war er sogar noch leichtsinniger geworden.
    Wenn Lane es nicht getan hätte, stünde ihre Schwester immer noch unter der Kontrolle dieses Bastards, der sie zu einer Puffmutter gemacht hatte. Noch schlimmer: Er hatte sie verprügelt. Lane fand heraus, dass Hank Sandra nach Lanes Flucht aus der Lodge so übel zusammengeschlagen hatte, dass sie ins Krankenhaus musste. Deshalb hatte sie vor Gericht nicht für ihre Schwester aussagen können.
    Lane hatte sich im Gefängnis immer wieder den Kopf darüber zerbrochen, wie sie ihre Schwester aus den Klauen dieses Schweins befreien könnte. Doch jetzt sah es ganz so aus, als hätte sie Sandra nur zur Geisel eines anderen Ungeheuers gemacht. Und sein Name war Jerry Blair.

41. KAPITEL
    “D u hast dich auf einen Handel mit Peter Kell eingelassen?”, fragte Lane ihre Schwester.
    “Wir hatten eine Vereinbarung: Ich verrate niemandem, wer er wirklich ist, dafür liefert er dich nicht den Cops aus. Er hat dich beobachtet, seit du aus dem Gefängnis entlassen worden bist.”
    Lane konnte sich vorstellen, dass sie eine riesige Bedrohung für Peter Kell war, in mehr als einer Hinsicht. Aber sie hatte die Bilder, die in ihrem Stofftier versteckt gewesen waren, nie zu Gesicht bekommen. Die Giraffe war ihr abgenommen worden, als Rick sie verhaftet hatte, und niemand hatte ihr je die Fotos gezeigt, obwohl sie immer wieder verhört worden war. Aber vielleicht lag das daran, dass sie damals noch minderjährig gewesen war. Auch später hatte sie in Jerry Blair, ihrem wichtigsten Kunden und stillen Teilhaber, niemals Peter Kell aus der Hunting Lodge wiedererkannt. Kell war groß und schlank gewesen, fast mager. Er hatte sein eckiges Gesicht stets glatt rasiert und nur im Flüsterton gesprochen. Ganz anders als Jerrys freundlicher Bariton.
    Sie erinnerte sich lebhaft an Kell, bis zu den ständig zuckenden Augen und dem Lächeln, das ganz leicht zu einem höhnischen Grinsen wurde, wenn er wütend war. Genau dasselbe Grinsen hatte gerade Jerrys Gesicht verwandelt; das hatte ihn verraten. Kell war der Mann, der sie damals belästigt hatte.
    Jetzt fing Blair an zu spotten. “Ich

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