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Die Assistentin

Die Assistentin

Titel: Die Assistentin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Suzanne Forster
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sitze hier, und ihr redet über mich in der dritten Person, als sei ich nicht da. Das ist aber nicht besonders höflich.” Er lachte schallend. “Viel Glück, Sandra, wenn du versuchst, meine wahre Identität aufzudecken. Was für Beweise hast du denn? Die verschwundenen Bilder und Gummis aus der Hunting Lodge? Selbst Rick Bayless, der Cop, der sie gestohlen hat, kommt nicht an sie heran, hab ich recht, Rick? Oder haben Sie das Päckchen irgendwo versteckt?”
    Ricks Augen blitzten auf. “Sie wissen also, wer ich bin. Ich schätze, Sie haben mir die Nummer mit dem Bauunternehmer schon nicht abgenommen, als ich in Ihrem Büro saß. Sie sind ein wesentlich besserer Schauspieler als ich.”
    Jerry zögerte. Er hatte vergessen, dass er Ricks wahre Identität eigentlich nicht hätte kennen dürfen. Rick ignorierte ihn und sprach ungerührt weiter. “Aber Sie haben recht, Jerry.” Rick nickte andächtig mit dem Kopf, als hätte Jerry etwas Geistreiches gesagt. “Ich habe keine Ahnung, was mit den Beweisen passiert ist.”
    “Als ob das etwas ausmachen würde.” Jerry war wieder ganz obenauf. “Sexualdelikte verjähren nach zehn Jahren, auch, wenn Minderjährige darin verwickelt sind. Das können wir also abhaken. Die Sache ist schließlich fünfzehn Jahre her.”
    Lane war so wütend, dass sie ihren Mund nicht halten konnte. “Du vergisst die Macht der öffentlichen Meinung, Jerry oder Peter oder wie immer du heißt. Die Öffentlichkeit ist das blutrünstigste Gericht, das es gibt. Und sie ist hungrig. Heutzutage sind sogar die seriösen Medien froh, wenn sie ihre Quoten mit widerlichem Klatsch in die Höhe treiben können.”
    Jerrys gleichgültiges Achselzucken versetzte sie noch mehr in Wut. Sie hatte keine Beweise dafür, dass er versuchte, ihre Agentur zu sabotieren, und sie verstand immer noch nicht, warum er das tun sollte. Aber Sandras Theorie wurde mit jeder Minute glaubwürdiger. Selbst die Behauptung, Darwin hätte mit Jerry zusammengearbeitet.
    Ihre Kehle wurde eng. “Ich weiß nicht, wie du Darwin LeMaster rumgekriegt hast”, sagte sie und zwang sich, die Worte auszusprechen, “aber er ist mein Bruder. Er steht mir näher als sonst irgendjemand in meinem Leben. Und du hast ihn gegen mich aufgehetzt.”
    “Wovon redest du da?”
    “Ich werde dich fertigmachen, Jerry. Ich werde keine Ruhe geben, bis ich dich und alles, wofür du stehst, vernichtet habe.”
    “Du willst mich vernichten? Wie denn? Mit diesen albernen Bildern, die du aufgenommen hast, als du hier hereingeplatzt bist? Wer schert sich schon um ein paar Puppen in meinem Whirlpool? Sie werden gut bezahlt.”
    “Du hast recht, dafür würde sich wohl niemand interessieren. Aber vielleicht möchtest du das Bild sehen, auf dem du deinen Bademantel holst? Es zeigt das dunkelrote Muttermal an deiner linken Schulter, das so aussieht wie eine Spinne. Du hättest es entfernen lassen sollen, Jerry.”
    “Ich habe also ein Muttermal. Na und?”
    “Peter Kell hat genau dasselbe Muttermal an genau derselben Stelle. Wie groß ist die Wahrscheinlichkeit, dass es sich um einen Zufall handelt? Kells Muttermal ist auf den Beweisfotos deutlich zu erkennen. Sein Gesicht ist nicht zu erkennen, aber das Mal ist sehr auffällig.”
    “Du sprichst von den Beweisfotos, die verschwunden sind.” Blair verdrehte die Augen.
    “Nicht alle.” Sandra hob die Stimme. “Als ich die Bilder in Lanes Giraffe eingenäht habe, stellte sich heraus, dass ich ein Foto doppelt hatte. Einen Schnappschuss. Der Kopf des Mannes fehlte, sein Gesicht war nicht zu erkennen. Wohl aber das Muttermal an seiner Schulter. Ich habe das Bild aufbewahrt, ohne zu wissen, dass es sich um dich handelte. Das begriff ich erst Jahre später. Eine Freundin erzählte mir, dass sie sich ein bisschen im Haus ihres Freundes umgesehen und dabei ein Päckchen gefunden hat. Als sie die Fotos und Kondome sah, wusste sie, dass sie die fehlenden Beweisstücke gefunden hatte.”
    Sandra holte tief Luft. “Sie erkannte einen der Männer an dem Muttermal. Sie machte eine Ausbildung zur Masseurin und jobbte in dem Restaurant, das ich geleitet habe. Der Typ war ein neuer Kunde von ihr und unglaublich reich. Sie ist immer zu ihm ins Haus gekommen. Sein Name war Jerry Blair.”
    Sie schaute Blair direkt in die Augen. “Holly Miller war meine Freundin – und sie hat den fatalen Fehler gemacht, dich zu erpressen. Auf diese Weise hast du herausgefunden, dass Rick die Beweisstücke Ned Talbert anvertraut

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