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Die Assistentin

Die Assistentin

Titel: Die Assistentin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Suzanne Forster
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von Ricks Jeep. Er selbst bewachte Sandra auf der Rückbank, damit sie nicht aus dem Wagen sprang und sich davonmachte. Am Ende war sie doch damit herausgerückt, vor wem sie solche Angst hatte. Doch Lane konnte es immer noch nicht recht glauben.
    Jerry Blair?
    Lane stand immer noch unter Schock. Jerry war ihr Freund, ihr stiller Teilhaber und finanzieller Retter. Warum sollte ausgerechnet er eine blutige Vendetta gegen die Agentur führen, bei deren Aufbau er tatkräftig mitgeholfen hatte? Schon vor langer Zeit hatte sie ihn von der Liste der Verdächtigen gestrichen. Selbst wenn er irgendeinen geheimen Groll gegen sie hegte, warum hatte er sie dann so massiv angegriffen? Allein sein persönliches finanzielles Interesse hätte ihn doch eigentlich davon abhalten müssen.
    Sandra hatte ihn außerdem noch einer anderen Sache beschuldigt, die noch viel abscheulicher war. Lane konnte es einfach nicht fassen. Bei dem Gedanken daran wurde ihr so schlecht, dass sie befürchtete, sich übergeben zu müssen. Beinahe hätte sie ihre Schwester eine Lügnerin genannt. Lane hatte in dieser Angelegenheit bereits einen guten Freund, mehrere Kunden und womöglich ihr Geschäft verloren. Sie würde nicht zulassen, dass noch jemand, den sie unter ihrer Obhut hatte, zerstört wurde.
    Aber Rick hatte Lane überzeugt, dass sie keine Zeit zu verlieren hatten. Wenn auch nur die geringste Chance bestand, dass Sandra recht hatte, dann mussten sie auf der Stelle handeln, ehe Jerry merkte, dass er enttarnt war.
    “Er ist in Brentwood”, sagte Rick. Er benutzte Lanes Handy, um Blair aufzuspüren. Mit ihrem Telefon ließ sich dank GPS jeder Besitzer eines Darwin-Phones orten. Darwin sei Dank.
    “Nimm den San Diego Freeway und dann die Abfahrt Sunset Boulevard”, wies er sie an.
    “Ich kenne den Weg”, gab Lane ungeduldig zurück. Sie war schon oft bei Jerry Blair gewesen, aber noch nie aus so einem schrecklichen Grund. Jerry war einer der beiden Menschen, denen sie alles anvertrauen würde. Es ergab keinen Sinn, dass er versuchte, sie zu ruinieren. Sandra hatte dafür auch keine richtigen Beweise, sondern nur Vermutungen. Aber sie hatte ihnen bis in alle Einzelheiten beschrieben, was sie über Jerrys Vergangenheit wusste, und das war belastend genug. Besonders in Hinblick auf Ned Talbert.
    “Warum sollte Jerry an einem Dienstagmorgen zu Hause sein?”, fragte Rick.
    “Vielleicht ist er krank. Oder es geht Felicity nicht gut, und er ist ihretwegen zu Hause geblieben. Wir dürfen nicht vergessen, dass er eine sechzehnjährige Tochter hat.”
    Eine halbe Stunde später bog Lane von der Straße ab und passierte das bewachte Tor vor Blairs eleganter Villa im mediterranen Stil. Das Wachpersonal erkannte sie auf der Stelle und winkte sie durch. Sie parkte in der kreisförmigen Auffahrt. Ihr Herz pochte laut. Vielleicht hatten die Wachleute Jerry über ihre Ankunft informiert, aber das sollte ihn noch nicht in Alarmbereitschaft versetzen, auch wenn sie nicht vorher angerufen hatte.
    Ehe sie den Jeep verließen, redete Rick mit leiser Stimme auf Lane und Sandra ein und ging mit ihnen noch einmal den Plan durch, den sie in aller Eile geschmiedet hatten. Schnell und schmutzig, hatte Lane es genannt. Sie versicherte Rick erneut, dass sie wusste, wie man die Kamera in ihrem Handy benutzte und erinnerte ihn daran, dass sie diejenige war, die sie alle ins Haus bringen konnte.
    “Du hast recht”, sagte er. “Aber sobald wir drin sind, überlass bitte mir das Ruder.” An Sandra gewandt, sagte er: “Du bleibst bei mir. Ich bin bewaffnet, und ich weiß, wie man eine Pistole benutzt. Ich glaube nicht, dass es dazu kommen wird, aber wenn doch, dann werft ihr euch zu Boden und bleibt liegen.”
    Ohne weitere Fragen zu stellen, stimmte Lane zu, vor allem, um Sandra zu beschwichtigen. Mit einem Hauch von Ironie in der Stimme wünschte Rick ihnen allen Glück für ihre Teamarbeit – doch dann wies er sie an, noch einen Moment im Auto zu bleiben. Er wollte noch einmal zum Tor gehen und kurz mit den Jungs reden.
    Kurz mit den Jungs reden? Was zum Teufel meint er damit?
Lane blieb kaum etwas anderes übrig, als ihm zuzustimmen. Aber sein Gebaren als Einzelkämpfer ging ihr langsam auf die Nerven. Sie war es gewohnt, Dinge zu entscheiden. Wenn Informationen zurückgehalten werden mussten, dann war sie diejenige, die das entschied. Doch dieser Kerl spielte sich auf, sagte ihr, was sie zu tun hatte und was als Nächstes käme.
    Für einen todkranken Mann war er

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