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Die Assistentin

Die Assistentin

Titel: Die Assistentin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Suzanne Forster
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hatte etwas Besseres verdient, aber er konnte es nicht besser. Und er hatte noch nicht einmal genug Klasse, um ihr das zu sagen.
    Sie sitzt auf meinem Schoß!
    “Daaarwin, bitte sag was Kluges! Habe ich dir eigentlich schon erzählt, dass Einstein mein Vorbild ist?”
    “
Alles ist relativ
-Einstein?”
    “Ja!”, sagte sie atemlos. “Alles ist relativ. Ich
liebe
es. Und jetzt mach was mit Zahlen. Große Zahlen machen mich total an.”
    Große Zahlen machten sie an? Meinte sie das ernst? “Pi ist 3,1415926535…”, sagte er, und um sie noch weiter zu beeindrucken, fügte er hinzu: “Pi beschreibt das Verhältnis des Umfangs eines Kreises zu seinem Durchmesser. Pi ist eine reelle und irrationale Zahl – sie hört einfach nie auf, ohne dass sich die Ziffernfolge jemals wiederholt. Ich kenne sie auf zehn Stellen hinterm Komma, aber inzwischen sind mehr als eine Billion Stellen bekannt. Ist das nicht irre?”
    Sie blinzelte und nickte. “Ich wette, du kannst alles total gut. Kannst du auch Computer reparieren?”
    “Ich kann sie sogar ganz neu bauen”, sagte er. “Ich kann dir einen Computer zusammenschrauben, da bleibt dir die Spucke weg.”
    Sie beugte sich vor, um ihn auf die Nase zu küssen, aber er hob das Kinn und fing ihren Mund mit seinen Lippen ein. Ihren weichen, bereitwilligen Mund. Das musste das Nirwana sein. Vielleicht sollte er ihr das sagen? Vielleicht gefiel ihr ein bisschen Spiritualität. Er hörte sich bereits Auszüge aus “Der Weg der weißen Wolken” flüstern, während sie beide einem gemeinsamen Orgasmus entgegenschwebten.
    “Ist dir warm genug?”, fragte er sie. “Wir können auch wieder hineingehen.”
    “Es ist schön hier. Der Ausblick ist wunderbar.”
    Sie waren auf der Terrasse seines Hauses, von der aus sie die hellen Lichter von Los Angeles unter sich sehen konnten. Ihre Augenlider flatterten, und sie drückte ihre Brüste gegen seinen mageren Oberkörper. Sie hatte unglaubliche Brüste, und er war sich ziemlich sicher, dass sie echt waren. Nicht, dass es zu diesem Zeitpunkt etwas ausgemacht hätte.
    Darwin verstand das Mädchen nicht. Warum wollte sie mit ihm zusammen sein? Sie schien sich ganz außerordentlich für seinen Verstand zu interessieren, der immer so arbeitete, wie er sollte, solange er seine Medikamente nahm. Seit er sie vor sechs Monaten kennengelernt hatte, hatte er keine einzige Pille ausgelassen.
    Es hatte lange gedauert, bis sie endlich so weit gekommen waren, dass sie bei ihm auf dem Schoß saß. Zum Teil lag es an ihm und seinen Ängsten. Er fragte sich zum Beispiel, ob ihr Interesse an seinem Verstand bedeutete, dass sie sich nicht für seinen Körper interessierte. Das würde etwas von dem Druck von ihm nehmen, aber es wäre auch ein harter Schlag. Er träumte schon sein Leben lang davon, mit einem Victoria’s-Secret-Model zu schlafen.
    Janet war zwar kein Model, aber sie könnte eines sein. Er hatte sie bei einer Comicausstellung im Los Angeles Convention Center kennengelernt. Sie war die Exfreundin eines Künstlers, der in der Comicszene ziemlich bekannt war. Janet hatte ihn zu einer Serie über die Abenteuer der Heldin Jezebel Truly inspiriert. Sie war bei Weitem die schönste Frau, die Darwin je gesehen hatte, und sie hatte
ihn
angelächelt. Er war so entsetzt gewesen, dass er fast über einen Ständer mit klassischen Supermann-Comics gestolpert wäre.
    “Weißt du, wer das gesagt hat?”, fragte er. “‘Wir sind nicht mehr als ein paar weiterentwickelte Affen auf einem unbedeutenden Planeten eines ziemlich durchschnittlichen Sterns.’“
    “Carl Sagan.” Sie strahlte ihn an.
    “Nah dran”, erwiderte er. “Das ist von Stephen Hawking. Er hat auch gesagt: ‘Aber wir können das Universum verstehen. Das macht uns zu etwas ganz Besonderem.’“
    “Echt? Ist ja cool.”
    “‘Lesen bedeutet, durch die Zeit zu reisen.’“ Erneut ließ er sie raten.
    “Stephen Hawking?”
    “Carl Sagan.” Sie lachten beide. “Er sprach dabei von Büchern, die Hunderte oder gar Tausende von Jahren alt sind.”
    “Wow”, flüsterte sie zitternd. “Wie klug du bist!”
    “Und du frierst. Lass uns hineingehen. Ich kenne eine todsichere Methode, wie du wieder warm wirst. Ich werde dir die mathematische Formel für Verbrennungsvorgänge erklären.”
    Sein Handy vibrierte und schien über die Tischplatte des kleinen Bistrotisches neben ihnen zu tanzen, aber Darwin sah es nicht einmal an. “Lass es klingeln”, sagte er.
    Sie kicherte. Für ihn war

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