Die Astrologin: Erotischer Roman (German Edition)
ich es überhaupt getan hatte. Ich liebte Ryan und nicht Teddy – oder?
»Entschuldige«, stammelte ich, während mir die Tränen in die Augen stiegen. »Ich hätte das nicht sagen sollen, aber es war so wunderbar.«
Teddy hielt mich fest, als hätte er Angst, mich wieder loszulassen. »Danke, meine süße Mariella. Dich werde ich so schnell nicht vergessen.«
Mit einem Knall landete ich wieder auf der Erde, und sofort befreite ich mich aus Teddys Armen. Ich liebte ihn nicht, natürlich nicht, und er liebte mich definitiv auch nicht. Ich war nur die Letzte in einer endlosen Reihe von Frauen, und auch mich würde er eine Woche später wieder vergessen haben.
Ich suchte nach meiner Kleidung, konnte sie aber nirgends finden. Sie lag bestimmt noch im Hubschrauber.
Teddy bemerkte meine Unruhe. »Draußen hängt ein Bademantel«, sagte er mit bedrückter Stimme. »Zieh ihn über und geh zurück zum Haus. Ich lasse dir deine Kleider nachher bringen.«
Ich rannte aus dem Raum, da De Vigny meine Tränen nicht sehen sollte. Der schwere Stoff des Bademantels und die kalte Luft trockneten die Feuchtigkeit auf meiner Haut, als ich über den Rasen auf das Château Blanc zurannte.
An diesem Abend packte ich meine Taschen und schlich mich aus dem Château, ohne mich von jemandem zu verabschieden. Im Wohnzimmer hinterließ ich einen kurzen Brief, in dem ich mich bei Edward entschuldigte. Ich konnte ihm nicht noch einmal unter die Augen treten. Meine Gefühle waren in völligem Aufruhr. Wenn ich noch länger blieb, wäre ich versucht, nie mehr wegzugehen, sondern ständig darauf zu warten, dass er mir ebenso wie den anderen Frauen einen Bruchteil seiner Liebe schenkt. Hatte er dasselbe mit Colette, Anne-Marie, Jasmin und Amy vor, oder hatte er sie bereits für sein Liebesnest eingespannt? Hatte sich Lisa bei ihrer Abreise genauso gefühlt?
Allein stand ich am Bahnsteig, und die Tränen liefen mir die Wangen herunter. Etwas berührte mein Bein, und als ich heruntersah, erblickte ich Lobo, der mich mit ernsten und wissenden Augen ansah. »Mister Edward hat mich gebeten, Ihnen das hier zu geben«, sagte er und reichte mir eine kleine Schachtel. Ich öffnete sie und fand darin einen kleinen herzförmigen Anhänger an einer Kette. Darauf standen die Worte JE T’AIME.
Kapitel 9
Skorpion: Der Sexmagnat
23. Oktober
Ich blase Trübsal. Seit zwei Wochen hocke ich in meiner Wohnung, schlafe, esse und werde fett. Ich habe keinen Mann, keinen Job, kein Geld und, was das Schlimmste ist, keinen Sex. Wäre ich doch nur in Frankreich geblieben. Als ich in England ankam, erwartete mich eine Nachricht von Ryan, in der er mit mir Schluss gemacht hat. Jetzt erscheint mir die Vorstellung gar nicht mehr so schlimm, Edward De Vigny mit vielen anderen Frauen zu teilen. Immer, wenn ich Ryan anrufe, habe ich entweder nur seinen Anrufbeantworter dran, oder er legt einfach auf. Ich war schon mehrmals bei seiner Wohnung, aber er hat nicht aufgemacht. Ich habe sogar meinen Stolz runtergeschluckt, Gemma angerufen und sie gefragt, ob er bei ihr wäre, aber sie blieb sehr unverbindlich, und als ich die Fassung verloren und sie eine egoistische Kuh genannt habe, hat sie aufgelegt. Überraschenderweise habe ich noch immer einige Freunde. Anna und Zoe rufen mich ständig an und versuchen, mich aufzuheitern. Anna hat mich eingeladen, einige Tage bei ihr zu wohnen, aber ich will Lester im Moment nicht sehen. In meinem Zustand kann ich für nichts garantieren. Ich könnte sogar auf seinen seltsamen Charme hereinfallen. Würg!
Heute ist der erste Tag im Sternzeichen Skorpion, und ich habe noch nichts unternommen, um den nächsten Kandidaten für mein Buch zu finden. Eigentlich will ich auch gar nicht mehr weitermachen. Ohne Ryans Unterstützung würde ich das Ganze am liebsten aufgeben. Was habe ich denn schon von dem Geld? Wird es mich glücklich machen? Und warum schreibe ich noch immer dieses dämliche Tagebuch? Vermutlich aus Gewohnheit. Mir reicht es. Ich habe schlimme Kopfschmerzen, also werde ich jetzt ein paar Aspirin nehmen und ins Bett gehen. Ich will nur noch schlafen und alles vergessen.
Das Telefon hat immerzu geklingelt, aber ich bin nicht rangegangen. Ich war zu sehr damit beschäftigt, Richard und Judy im Fernsehen zuzusehen. Seit meinem letzen Tagebucheintrag war eine Woche vergangen, und ich hatte die Wohnung in der Zeit nicht verlassen. Langsam gingen meine Vorräte zur Neige. Ich lebte von tiefgefrorenen Fertiggerichten. Und um meine
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