Die Astrologin: Erotischer Roman (German Edition)
Probleme noch zu verschlimmern, sah ich erbärmlich aus. Die vielen Pickel an meinem Kinn waren meine neueste Errungenschaft. Ich konnte mir beim besten Willen nicht vorstellen, dass mich jemand in diesem Zustand ficken wollte.
Eine Stunde später klopfte jemand an die Tür. Ich ignorierte es.
Dann hörte ich Zoes Stimme durch den Briefschlitz brüllen: »Ellie! Ellie! Geht es dir gut? Mach die Tür auf!«
Ich sprang von der Couch und schlich auf Zehenspitzen in den Flur. Warum war Zoe nicht bei der Arbeit? Sie durfte mich so nicht sehen. In Panik brüllte ich zurück, dass sie verschwinden sollte.
»Nein, das werde ich nicht tun«, rief sie zurück. »Ich bleibe so lange hier, bis du mich reinlässt.«
Schweigend stand ich im Flur und hoffte, dass sie wieder ging.
»Ellie, bitte«, flehte sie mich an. »Ich hab den ganzen Morgen versucht, dich anzurufen. Warum gehst du nicht ans Telefon? Ich mache mir Sorgen um dich. Ich hab grad Mittagspause und bin wie eine Irre hier hergerast. Mir bleiben nur noch vierzig Minuten, aber ich gehe nicht weg, bevor du nicht die Tür geöffnet hast.«
Jetzt schämte ich mich. Zoe war wirklich eine gute Freundin. Sie war bereit, sich mit ihrem Boss anzulegen, nur weil sie sich vergewissern wollte, dass es mir gut ging. Ich schlurfte zur Tür und und öffnete.
Sie kam hereingeschossen, blieb wie angewurzelt stehen und starrte mich an. Ihr standen Tränen in den Augen. »Ach, Ellie! Was machst du denn nur?«
Auf einmal lag sie in meinen Armen. Ich konnte sie nicht mehr loslassen. »Es tut mir leid, Zo, ich wollte nicht so gemein sein«, schluchzte ich an ihrer Schulter.
Zoe ließ mich weinen und tätschelte mir den Rücken, als ob ich ein Baby wäre. Schließlich konnte sie sich befreien und führte mich ins Wohnzimmer. Dort übernahm sie das Kommando und holte als Erstes ihr Handy aus der Tasche. »Ich werde meinen Boss anrufen und ihm sagen, dass ich mir heute Nachmittag freinehme.«
Ich schüttelte den Kopf. »Nein, nein. Das wird ihm nicht gefallen. Du musst zurück. Mir geht es schon viel besser.«
»Keine Chance. So lasse ich dich hier nicht alleine. Ich werde ihm sagen, dass meine Mutter krank geworden ist. Dann wirst du dich säubern, liebe Ellie. Du gehst unter die Dusche, wäschst dir die Haare und steckst diesen widerlichen Bademantel in die Waschmaschine. Der stinkt.«
Ich grinste, und sie grinste zurück. Ich war auf dem Weg der Besserung.
Zwei Stunden später blickte mich ein anderer Mensch aus dem Spiegel an. Mit Unmengen an Concealer auf dem Kinn und vollem Make-up waren meine Pickel kaum noch zu sehen. Zoe hatte mir die Haare geföhnt, die jetzt in sanften Wellen auf meine Schultern fielen, und hatte mir mein teuerstes Outfit zum Anziehen rausgelegt: eine schwarze Wildlederjacke mit dazu passender Hose und ein enges, pinkfarbenes Top. Ich sah gut aus, und zum ersten Mal seit einer Ewigkeit fühlte ich mich auch wieder so.
»Wo gehen wir hin?«, wollte ich wissen, als sie mich aus der Tür schob.
»Erst mal gehen wir einkaufen. Du hast keinen Kaffee mehr, keine Milch, eigentlich gar nichts. Danach fahren wir in die Stadt und überlegen bei einer Tasse Tee, was wir heute Abend anstellen wollen.«
Ich hielt mich nervös an Zoes Arm fest, da ich es beunruhigend fand, zum ersten Mal seit einer Woche wieder die Wohnung zu verlassen. Was für ein Glück, dass ich sie hatte! Ich liebte sie heiß und innig.
Als ich zwei Tassen Tee getrunken und mich mit Kuchen vollgestopft hatte, fühlte ich mich fast wieder wie früher, nur dass ich bestimmt vier Kilo zugenommen hatte.
»Ab morgen mache ich Diät«, verkündete ich und leckte die Sahne von dem Stück Erdbeerkuchen.
Zoe lachte. Sie aß wie üblich Unmengen, ohne auch nur ein Gramm zuzunehmen. Das Leben konnte manchmal verdammt unfair sein.
»Was möchtest du heute Abend gern machen, Ellie? Ins Kino, etwas Leckeres essen oder tanzen gehen?«
»Keine Ahnung. Entscheide du. Was ist mit Tony? Er will doch nicht mitkommen, oder?« Zoe traf sich noch immer mit diesem unmöglichen Tony vom Ibiza-Urlaub im Juni. Ich konnte nicht fassen, dass sie es schon so lange mit ihm aushielt.
»Natürlich nicht. Wir sind nicht aneinander festgewachsen. Wo wir gerade von Tony dem Zwilling reden: Hast du schon etwas unternommen, um einen Skorpion aufzureißen?«
Das brachte mich wieder auf den Boden der Tatsachen zurück, und ich war sofort deprimiert. »Nein, gar nichts. Ich hab’s aufgegeben.«
»Oh, Ellie. Das darfst du
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