Die Astrologin: Erotischer Roman (German Edition)
dass Lisa etwas stammelte, woraufhin ihr Teddy mit schneidender Stimme zu verstehen gab, dass sie aufstehen sollte. Ich musste schnell hier raus, daher lief ich zurück in das Wohnzimmer und zur Tür. Als ich diese öffnete, hörte ich De Vignys Stimme hinter mir, und seine Hand griff nach meinem Arm. »Mariella. Was machst du denn hier?«
Ich drehte mich um, und er sah mich an. Lisa stand hinter ihm, legte den Finger an die Lippen und schüttelte den Kopf. Offenbar sollte ich nichts sagen.
»Ich … Ich wollte nur ein wenig frische Luft schnappen und habe hier drin ein Geräusch gehört.« Das war die Wahrheit, allerdings hatte ich den Großteil ausgelassen.
Mir war klar, dass mir Teddy nicht glaubte, aber er ließ meinen Arm los, und sein übliches entwaffnendes Lächeln umspielte seine Lippen, das Herzen schmelzen lassen konnte. »Hast du etwas gesehen, das du nicht sehen solltest?«, fragte er verschmitzt und sah mir direkt in die Augen.
Ich schüttelte den Kopf. »Nein, hab ich nicht.«
»Na gut. Geh zurück zur Party und erzähl niemandem, dass du mich hier mit Lisa gesehen hast, okay?«
Er öffnete die Tür, und ich schoss hindurch, dankbar, dass ich so leicht davongekommen war. Allerdings ging ich nicht zurück auf die Party, sondern auf mein Zimmer. Ich wollte nachdenken und mir überlegen, ob ich wirklich noch länger hier bleiben sollte. Als ich mich jedoch aufs Bett warf, schlief ich sofort ein.
Am nächsten Morgen erfuhr ich die große Neuigkeit, dass Lisa fort war. Sie hatte noch vor dem Frühstück ein Taxi zum Bahnhof genommen. Mehr sagte Teddy nicht dazu. Ich war besorgt und fragte mich, wieso sie abgereist war, wo sich die beiden doch am vergangenen Abend so gut miteinander amüsiert hatten. Aber ich beschloss, das zu vergessen.
Teddy war charmant wie immer. Er lächelte, machte Komplimente und war zu allen sehr liebevoll. Wer konnte ihm schon widerstehen, wenn er so war? Am Morgen gingen wir alle zusammen spazieren und trotteten Hügel auf und ab, bis jeder, mit Ausnahme von Edward natürlich, total erschöpft war. Er drängte uns weiter und schlug uns auf den Hintern, wenn wir zurückfielen, als wären wir unartige Kinder. Wäre es nicht so anstrengend gewesen, dann hätten wir es bestimmt sehr viel amüsanter gefunden. Für den Nachmittag hatte er ein Quiz organisiert. Wir wurden in ein altes Klassenzimmer gebracht, wo wir fünf uns an Tische setzen und unzählige Fragen zu unserem Allgemeinwissen beantworten mussten. Teddy hatte der Gewinnerin einen Preis versprochen, daher strengten wir uns alle sehr an. Als wir fertig waren, schickte er uns in die Kaffeepause, während er unsere Antworten auswertete.
Wir saßen plaudernd im Wohnzimmer und überlegten, was es wohl für einen Preis geben mochte und wer ihn gewinnen würde. Keine von uns erwähnte Lisa, obwohl wir vermutlich alle an sie dachten und uns fragten, ob uns dasselbe Schicksal erwartete. Die Haushälterin brachte uns Kaffee und selbstgebackene Kekse, die wir gierig verschlangen. Die viele körperliche und geistige Arbeit hatte uns hungrig gemacht.
Jasmin war kurz davor, in Tränen auszubrechen. »Ich weiß, dass ich nicht gewinnen werde«, sagte sie in gebrochenem Englisch. »Ich bin nicht besonders klug.«
Da mussten wir alle lachen, da keine von uns eine besonders große Leuchte war.
Eine Stunde später tauchte Teddy auf, wie immer dicht gefolgt von Lobo. »Wir haben eine Siegerin«, verkündete er und wedelte mit den Fragebögen.
Erwartungsvoll sahen wir ihn an.
»Sie ist Engländerin.«
Amy und ich blickten uns überrascht an. Da Lisa weg war, konnte nur noch eine von uns beiden gemeint sein. Colette, Anne-Marie und Jasmin grinsten uns an, aber es war klar, dass sie bitter enttäuscht waren.
Teddys Blick wanderte immer wieder zwischen mir und Amy hin und her, und er ließ uns zappeln.
»Die Siegerin ist … Mariella«, verkündete er endlich triumphierend.
Alle jubelten. Ich war hocherfreut. Mir war gar nicht bewusst gewesen, dass ich doch so viel im Kopf hatte. Und mein Preis? War es eine Einladung in sein Bett? Ich hoffte es sehr, denn dann hätte ich zufrieden nach Hause fahren können.
»Und dein Preis ist eine Rundflug über die Dordogne in meinem Hubschrauber morgen.«
Vor Überraschung und Vorfreude keuchte ich auf. Wie wunderbar!
Teddy sah mich fragend an. »Dann freust du dich über deinen Preis?«
»Das ist super, fantastisch! Ich fliege so gern. Und ich habe noch nie in einem Hubschrauber gesessen.
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