Die Astrologin: Erotischer Roman (German Edition)
schlich mich aus dem Raum. Als ich mich umdrehte, war Ross bereits wieder bei Gina, aber dieses Mal saß sie auf Josh und Ross beugte sich vor, um sie mit der Zunge zu verwöhnen. Ich suchte mir ein leeres Schlafzimmer, legte mich aufs Bett und war innerhalb von Sekunden eingeschlafen.
Ross entdeckte mich am nächsten Morgen und scheuchte mich rasch aus dem Zimmer. Offensichtlich mochte es Justin gar nicht, wenn andere seine Schlafzimmer benutzten.
Wir blieben nicht länger im Haus, sondern brachen sofort auf. Ross brachte mich wieder zu seiner Wohnung, wo ich mich schnell anzog.
»Wollen wir zusammen frühstücken?«, fragte Ross, obwohl es schon fast Mittag war. Er sah sehr erschöpft aus.
»Nein, danke.« Ich wollte nur noch nach Hause.
Ross schien enttäuscht zu sein.
Ich eilte zur Wohnungstür. Im letzten Moment griff er nach meinem Arm. »Ellie …«
»Ja? Was ist denn?«, fragte ich ungeduldig.
»Irgendwie hab ich das Gefühl, dass wir uns nicht wiedersehen werden.«
»Da könntest du recht haben.« Innerlich war ich schon ganz weit weg.
Er nickte traurig. »Schade. Du warst echt gut, Ellie. Falls du je deine Meinung ändern solltest, dann ruf mich an.«
Ich nickte und konnte es gar nicht erwarten, aus seiner Wohnung zu kommen. Nur wenige Wochen zuvor hatte ich Angst gehabt, dass dieser Mann meiner Beziehung schaden und meine Gefühle für Ryan gefährden könnte. Daher war es umso absurder, dass ich jetzt, wo ich Ryan verloren hatte, nichts mehr für Ross empfand. Er war ein netter Kerl, und man konnte viel Spaß mit ihm haben, aber jetzt, da wir miteinander geschlafen hatten, ließ er mich kalt.
Wir verabschiedeten uns, und ich stieg dankbar in meinen Wagen und fuhr nach Hause. In meiner Wohnung angekommen, hörte ich den Anrufbeantworter ab und hoffte auf eine Nachricht von Ryan, aber es hatte nur Zoe draufgesprochen, die mir mitteilte, dass sie mit Tony eine Rucksacktour durch Asien machen und noch an diesem Abend aufbrechen würde.
Auf einmal fühlte ich mich sehr einsam. Ich sehnte mich so sehr danach, Ryans Stimme zu hören, dass es mich fast zerriss. Ich trank noch eine Tasse Tee und ging dann zu Bett.
Kapitel 13
Fische: Der heilige Sünder
19. Februar
Ich zwinge mich dazu, das zu schreiben, weil es der letzte Eintrag sein wird. Außerdem ist es zu einem Ritual geworden, das ich nicht ignorieren kann, obwohl es mir hundeelend geht. Die letzten Wochen waren die Hölle. Ich habe nicht gearbeitet, nicht geschlafen und kaum etwas gegessen. Und das Schlimmste ist, dass ich nichts von Ryan gehört habe. Er fehlt mir so sehr. Jeden Morgen stehe ich hoch motiviert auf und will zur Abwechslung etwas Positives machen, aber schon gegen Mittag bin ich so deprimiert, dass ich mich wieder ins Bett lege. Ich bin nicht stolz darauf, dass ich mich vor der Welt unter meiner Bettdecke verstecke und einfach alles vergessen will. Mir ist klar, dass das nichts bringt, aber ich kann es nicht ändern.
Die gute Nachricht ist, dass mein Buch auf dem neuesten Stand ist und nur noch ein Kapitel fehlt, um es abzuschließen. Die schlechte Nachricht ist, dass ich noch keinen Fische-Mann gefunden habe. Allerdings habe ich auch nicht wirklich nach einem gesucht. Ryans Liste kann ich nicht mehr benutzen, weil ich weder die Telefonnummern noch die Adressen habe. Außerdem sprechen sich Dinge schnell rum, und ich bezweifle nicht, dass Ryan es erfahren würde, wenn ich ihn auf diese Weise erneut ausnutze. Außerdem wäre es meiner Ansicht nach nicht richtig.
Zoe ist immer noch auf ihrer Rucksacktour mit Tony durch Asien und kann mir nicht helfen. Vor einigen Tagen hat sie mich aus Hongkong angerufen und klang so begeistert, dass mir die Tränen in die Augen gestiegen sind. Ich bin mir nicht sicher, ob es Tränen der Freude für sie oder des Selbstmitleids waren.
Die arme Anna liegt im Krankenhaus. Ich habe sie letzte Woche angerufen, weil ich hoffte, sie hätte eine gute Idee, wie ich einen Fische-Mann finden kann, nur um vom besorgten Lester zu erfahren, dass sie seit dem Vortag auf der Entbindungsstation liegt und Bettruhe halten muss, um eine Fehlgeburt zu vermeiden. Gestern hat mich Lester allerdings noch mal angerufen und mir erzählt, dass es schon besser aussieht. Dem Baby geht es Gott sei Dank gut, und Anna darf sich ein wenig bewegen. Ich fühle mich schrecklich: Sie liegt seit über einer Woche im Krankenhaus und ich habe sie nicht mal besucht, sondern ihr nur eine Genesungskarte geschickt. Doch jetzt bin ich
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