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Die Atlanten von Wheed: Die magischen Karten (German Edition)

Die Atlanten von Wheed: Die magischen Karten (German Edition)

Titel: Die Atlanten von Wheed: Die magischen Karten (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: M G Stonenger
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sie nach oben blickte sah sie die Bewegungen der Äste, die sich wie durch einen starken Wind bogen und schwankten.
    Ein einzelnes großes Blatt mit sechs Spitzen segelte wie eine Feder durch die Luft auf den Boden und kam vor ihren Füßen zu liegen. Der Waldriese verfiel wieder in seine Starre. Das Rauschen verebbte in der Luft und das Leuchten zog sich in die Tiefen seines Holzes zurück. Der Anhänger fiel aus der hölzernen Fassung und baumelte an Auras Hals. Sie hob das ungewöhnlich geformte Geschenk auf, das er ihr gemacht hatte. Sechs goldene Spitzen die durch einen goldenen Rand auf dem hellgrünen, fast gelbgoldenen Blatt miteinander verbunden schienen. Es war größer als ihre Hand und stand auf dem Handteller liegend über.
    Soy gab plötzlich einen gurgelnden Laut von sich. Eine vermummte Gestalt war von hinten an ihn herangeschlichen und hatte ihm einen langen Dolch in den Rücken gejagt. Alles ging furchtbar schnell. Randag befand sich in einem Kampf auf Leben und Tod, Sam war vor Schreck gestolpert und wurde rücklings auf dem Waldboden liegend von Soys Angreifer bedroht.
    „ Gebt uns das Blatt!“, forderte Sams Gegner, der ihn immer noch bedrohend seine Schritte Richtung Aura lenkte. Plötzlich schossen zwei weitere Männer aus den Büschen. Es dauerte einen Moment, ehe Bovan und Lankor von Sam und Aura erkannt wurden. Randag kämpfte immer noch mit seinem Gegenüber. Beide hatten Dolche in der Hand. Beide bedrohten sich gegenseitig. Lankor stürmte auf Randags Gegner los, bekam ihn von hinten zu packen, zog seinen Kopf zurück und schnitt ihm mit einem wilden Schrei der Anstrengung die Kehle auf. Bovan hatte sich dem zweiten der Angreifer gestellt. Er versuchte ihn von Aura weg zu locken. Lankor und Randag kamen ihm zu Hilfe und konnten ihm den Fluchtweg und den Weg zu Aura abschneiden. Sie Überwältigten den Kerl und banden ihn mit Seilen an den nächsten Stamm, den sie erwischen konnten.
    Der Gefangene stieß Verwünschungen und Flüche aus und versuchte ihnen ins Gesicht zu spucken. Aura, die unter Schock stand und alles wie von weiter Ferne in Zeitlupe erlebt hatte, war wie versteinert. Sam, Lankor, Randag und Bovan beschäftigten sich mit dem augenscheinlichen Mörder von Soy. Randag und Lankor ließen ihren Zorn in Form von harten Schlägen an ihrem Gefangenen aus, der einfach nicht reden wollte, wer ihn geschickt hatte und woher er die Informationen hatte. Immer noch mit vor Schreck weit aufgerissenen Augen fiel Auras Blick auf Soy. Ein rotes Rinnsal floss aus seinem Mund über seine Schulter. Sie riss sich aus der Starre, die sie gefangen hielt und stolperte zu ihm. Sein Brustkorb hob und senkte sich. Ein leichtes Röcheln drang an ihr Ohr.
    Das Soldiak
, schoss es ihr durch den Kopf. Sie steckte das Blatt des Goldbaumes, das sie immer noch fest umklammert in der Hand gehalten hatte in ihre Tasche und kramte hastig nach dem kleinen Flakon. Es schien eine Ewigkeit zu dauern bevor sie das kleine Fläschchen endlich zu greifen bekam. Wasser. Ich brauche Wasser. „Ich brauche Wasser! Schnell! Wo ist Wasser?!“, rief sie ungeduldig und rannte zu Sam, der in einigem Abstand zu den anderen Männern stand. Als sie Auras Rufe vernahmen, drehten sie sich um und unterbrachen die Diskussion über die weitere Behandlung des ziemlich zerschlagenen und bewusstlos in den Seilen hängenden Angreifers.
    „ Hier.“, sagte Bovan und zog einen kleineren Wasserbehälter, den er immer unter seinem Gewand mitführte hervor.
    Hastig ergriff sie das mit Leder bezogene Runde Ding und rannte wieder zu Soy zurück. Sie versuchte den zierlichen Flakon mit Wasser zu füllen. Weil die Öffnung aber sehr eng war, goss sie das Meiste daneben. Endlich war er zu dreiviertel voll. Sie setzte den Verschluss darauf und schüttelte das Gemisch ungeduldig, bis sich das Pulver gelöst hatte. Einige Tropfen der milchigen Substanz verschmierte sie auf Soys Lippen. Die Wächter hatten in der Zwischenzeit einen Halbkreis um die beiden gebildet und beobachteten gespannt Auras Treiben.
    „ Ich muss ihn umdrehen.“, stellte sie fest. „Die Wunde sitzt hinten.“ Sie versuchte den stattlichen Mann zu drehen, hatte aber nicht die Kraft ihn alleine zu bewegen.
    „ Jetzt steht nicht rum wie Felsbrocken in der Landschaft! Helft mir doch mal!“, fauchte sie.
    „ Aura?“, sprach Lankor sie an, die immer noch ihre ganze Kraft aufwandte um Soy doch noch umzudrehen. „Aura!“ Sie hörte auf sich gegen den am Boden liegenden zu

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