Die Atlanten von Wheed: Die magischen Karten (German Edition)
hervorgebracht hätte. Sie beschloss sich Sam anzuvertrauen. Die Konzentration, das Zepter mit bloßer Magie vom Berg zu holen, hatte nicht gereicht. Vielleicht wusste er was an dem Zepter nicht stimmte, dass sie sich vorstellte, warum es immer wieder falsch zu sein schien. Sie zogen sich ein Stück weit in den Wald zurück um ungestört zu sein.
„ Ich kann dir dazu keinen Rat geben.“, gab er ihr zur Antwort. „Und du glaubst es liegt wirklich nur daran, dass du irgend eine Kleinigkeit vergessen hast? Vielleicht kann man es einfach nicht mit Magie herunter holen. Vielleicht ist es durch Magie versteckt und beschützt und du kannst es deswegen nicht richtig greifen?“, riet er herum. Er konnte ihr wirklich keine schlüssige Erklärung geben, hoffte aber durch die Vermutungen eventuell bei Aura eine klarere Sicht auszulösen.
„ Mir ist da etwas aufgefallen, jetzt wo du es sagst. Mit Magie geschützt, versteckt, verborgen. In den Blaumondnächten konnten wir immer wieder den Ort sehen, aber nicht den Schatz. Wir sahen die geheimen Höhlen, nicht den Ring, den Weg zum Goldbaum aber nicht das Blatt. Das Moor und den Felspfahl aber nicht die Quellen, weder die schwarzen Edelsteine noch die Wasser aus dem Fels.Die Orte der Wunder, aber weder die Soldiaksteine noch das Steinkästchen.“ Sam unterbrach sie mit einem Räuspern.
„ Soldiaksteine? Wasser aus dem Fels?“ Aura merkte, dass sie sich verplappert hatte. Es machte keinen Sinn ihm die Wahrheit weiter vorzuenthalten.
„ Ja. Corsas. Der Kreidestein, das ist Soldiak. Und auf Shiebe, der Bach in der Klamm. Ich habe Wasser direkt aus seiner Quelle mitgenommen. Ich dachte, eine Edelsteinquelle kann nicht alles gewesen sein.“ Sam lächelte.
„ Du meinst, ich habe einen ganzen Beutel voller Soldiaksteine in meinem Zelt liegen?“
„ Ja, ich denke schon.“ Sie erzählte ihm genauer von den Entdeckungen und Sams Augen weiteten sich vor Erstaunen.
„ Und jetzt das Edelsteinzepter.“, lenkte sie das Gespräch wieder auf das Thema zurück. „Ich frage mich, warum wir es sehen konnten. Wir haben keinen einzigen der anderen Schätze gesehen. Warum ausgerechnet diesen?“ Auras Frage war berechtigt.
„ Ich weiß es nicht.“, antwortete der Sternendeuter wahrheitsgemäß.
„ Ich muss nachdenken.“, sagte das Mädchen. „Vielleicht komme ich noch hinter das Geheimnis.“ Sam verstand was sie meinte und machte sich auf, die paar Schritte wieder zurück zum Lager zu nehmen. Auch seine Gedanken würden sich mit dieser Frage beschäftigen.
Nach einer Weile kramte Aura in ihrer Tasche. Sie legte einen Schatz nach dem Anderen auf den Baumstamm des umgefallenen Kohlblattbaumes, auf dem sie saß. Als sie das Kästchen in der Hand hielt, fiel ihr plötzlich wieder ein, dass es noch die Kieselsteine beherbergte, die sie und Riu in der Bucht von Mhorra gesammelt hatten. Sie öffnete den schwergängigen Deckel. Erstaunen ergriff von ihr Besitz, als sie auf den Inhalt blickte. Die Kiesel hatten sich verändert. Sie waren immer noch genauso groß und hatten auch noch die gleiche Farbe, allerdings waren es keine Kiesel mehr. Sie hatte eine ganze Schatulle geschliffener, bunter Edelsteine in der Hand. Ungläubig tauchte sie ihren Finger in die schillernde, bunt strahlende Pracht. Es war unglaublich. Das Wunder von Soventum bestand aus einem Wandelkästchen. Es verwandelte einfache in edle Dinge. Sie erinnerte sich schwach in Smurkos Maren etwas Ähnliches gelesen zu haben. Es ging um eine Parabel von einem Bauern, der eine hölzerne Schachtel auf dem Acker gefunden hatte, die aus Steinen Plätten machte. Trunken von der Gier nach noch mehr Reichtum kaufte er alles Land, bis niemand mehr im Umkreis von einem halben Tagesmarsch um ihn herum siedelte. Er verlor Freunde und Familie aufgrund seines veränderten Wesens und in der Stunde seines Todes erkannte er, dass ihm all der Reichtum nichts gebracht hatte außer Einsamkeit. Der Wert von Familie, Sippe und Freunden wog schwerer als alle Plätten der Welt.
Aura klappte es wieder zu und verstaute alles wieder in ihrer Tasche. Sie wusste jetzt um das Wunder von Soventum, allerdings brachte es sie keinen Schritt bei der Suche nach dem Zepter weiter.
Bovan saß plötzlich neben ihr. Er war, so wie es in seiner Art lag, wieder einmal einfach wie aus dem Nichts aufgetaucht. Aura zuckte zusammen, als sie seiner Nähe gewahr wurde.
„ Du hast ein Talent Leute zu erschrecken.“
„ Ich weiß. Allerdings muss ich zugeben dass
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