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Die Atlanten von Wheed: Die magischen Karten (German Edition)

Die Atlanten von Wheed: Die magischen Karten (German Edition)

Titel: Die Atlanten von Wheed: Die magischen Karten (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: M G Stonenger
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hause um sich ein Bündel für die Reise zu schnüren. Es war keine Frage ob er aufbrechen würde. Die Frage war, ob Vater sein unbedachtes Versprechen Aura gegenüber als Begleitung mitkommen zu dürfen einhielte. Marc ahnte warum er ihr die Zustimmung dazu gegeben hatte reisen zu dürfen. Er hatte schlicht nicht damit gerechnet dass es so kommen würde. Vor allem nicht so schnell.
    Der junge Kartenschreiber brauchte nicht viel für sich einzupacken. Seine Reiseausstattung beschränkte sich auf ein paar Hosen und Hemden, ein Messer, das Geheft und den Beutel von seinem Meister, einen Richtungszeiger und eine Hand voll Schreiber. Sein Bündel blieb somit sehr übersichtlich. Blätter konnte er sich überall besorgen. Notfalls ginge auch ein Stückchen der inneren Rinde des Panguabaumes das fast weiß war und die starke Musterung der äußeren Rinde nicht teilte. Er saß mit seinem Bündel auf der Küchenbank und wartete das Ergebnis der lautstarken Rede zwischen seiner Schwester und seinem Vater ab. Obwohl sie sich in einem anderen Raum befanden konnte man sie sehr gut verstehen.
    „ Du hast es versprochen. Der Nächste aus unserer Sippe hast du gesagt!”, schrie sie ihn an. Unter normalen Umständen hätte sich Aura niemals getraut mit ihrem Vater so zu sprechen aber hier ging es um etwas das sie wollte und dem er bereits seine Gutrede gegeben hatte. Es ging ums Prinzip. Marc wusste, dass sie Temperament besaß, dieses Ausmaß allerdings, welches sie gerade an den Tag legte, ließ sogar ihn erschaudern.
    „ Ich meinte nicht damit dass du über die Platten ziehen kannst. Die nächste oder auch die übernächste Siedlung. Ja, das schon aber doch nicht weg aus Ingwas.”, hielt das Familienoberhaupt überraschend gefasst dagegen. „Außerdem ist dein Bruder noch nicht erwachsen. Wie soll er denn seine Probe machen und auf dich aufpassen? Das musst du doch verstehen.”
    „ Nein, das verstehe ich nicht.”, schmetterte sie ihm entgegen. „Du hast es versprochen.” Tränen der Wut und der Empörung schossen in ihre Augen.
    „ Du bleibst hier! Ende der Rede!”, donnerte ihr Vater plötzlich los und schlug mit der Faust auf den Tisch. Der Becher, der gefährlich nahe an der Kante gestanden hatte, machte einen Satz und landete mit Klirren auf dem Boden wo er in viele kleine und große Stücke zersprang.
    Aura lief in ihr Zimmer und warf sich auf das Bett. Sie schluchzte und weinte und schrie und wimmerte. Niemand kam um sie zu trösten. Durch das Sehloch hörte sie wie sich ihre Eltern von ihrem Bruder verabschiedeten und als er Richtung Eck verschwunden war kam sie sich alleine vor. So alleine wie noch nie zuvor in ihrem Leben. Auch als die zweite Sonne an der Platte kratzte hatte noch keiner ihrer Familie mit ihr gesprochen. Das Mädchen hatte schon lange aufgehört zu weinen und lag grübelnd auf ihrem Bett als es dunkel war und ihre Mutter mit Brot und Früchten in ihr Zimmer kam um sie zum Essen zu bewegen. „Ich lasse das Brettchen einfach stehen. Schlafe ein bisschen. Morgen wird ein anderer Tag.” Aura tat es leid dass sie ihrer Mutter so die kalte Schulter gezeigt hatte indem sie sich einfach umgedreht hatte als diese den Raum betrat. Sie wusste, dass sie sich um ihr Kind sorgte und was Vater sagte war nun einmal Gesetz.
    Morgen wird ein anderer Tag
. das waren die Lieblingsworte ihrer Mutter wenn etwas nicht so lief wie es sollte. Morgen würde ein anderer Tag sein. Morgen würde Ihr Bruder in Eck auf einem Schwimmbaum sitzen der ihn bis nach Wehler bringen würde um von dort aus mit einem anderen Wasserwärter über den großen See auf irgendeine Platte zu reisen. Der Weg nach Eck war nicht so weit vielleicht ein viertel Tag. Marc musste bereits dort angekommen sein. Bestimmt saß er bei einem Wirt und trank Kornwasser oder etwas anderes und aß und bereitete sich auf den morgigen Tag vor.
    Wenn sie nun warten würde bis alle schliefen, wenn sie dann ein Bündel nehmen würde und in der Nacht den Weg laufen würde? Sie wäre sicher früh genug in Eck um ihren Bruder zu erwischen bevor er auf einen Schwimmbaum stieg. Ein Plan wuchs in Aura. Je mehr sie darüber nachdachte umso besser gefiel er ihr.
    Sie lauschte auf die Geräusche in der Wohnburg und irgendwann, als der Doppelmond schon lange zu ihr hereingesehen hatte war es vollkommen still. Das Mädchen stand auf, nahm ein bisschen Kleidung mit, packte Smurkos Maren ein und nahm sich das Brot und die Früchte vom Brett. Die Schuhe und ihr Bündel in

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