Die Atlanten von Wheed: Die magischen Karten (German Edition)
selbst hatte einen dieser Taugenichtse angeheuert. Sie alle hatten aber eines gemeinsam, sie waren nützlich.
Lankor Radma besaß das Herz am richtigen Flecken. Er konnte mit seinen vielen Freundschaften und dem enormen Bekanntenkreis unter den Wasserwärtern eine große Hilfe sein sobald sie die Platte wechseln würden. Die, sonst Fremden gegenüber verschlossenen Männer, würden seine Fragen über eventuelle Tätigkeiten der Riege an den Häfen ohne weiteres beantworten.
Bovan Bruck besaß die große Gabe sich unsichtbar machen zu können. Er wurde nicht bemerkt, wenn er das nicht wollte. Viele Dinge wurden ihm zugetragen, ohne dass der Erzähler merkte was er Preis gab. Außerdem konnte er Fährten lesen, jagen und hatte einen siebten Sinn wenn es darum ging Gefahren zu bemerken.
Soy Kantin , der ehemalige Beschützer von Tolde Hanzah, eignete sich ideal um ihn an Auras Seite zu stellen. Seine Aufgabe würde sein, das Mädchen um jeden Preis zu schützen.
Seireo Sarp , ein ungewöhnlicher Dieb, der bislang noch nie erwischt worden war, könnte, wenn nötig, unbemerkt Dinge an sich nehmen. Vielleicht eignete sich seine Geschicklichkeit auch bei der Entwendung der Schätze. Schließlich wusste niemand wie die Edlen Teile vielleicht verankert oder versteckt waren. Es könnte auch sein, dass sie durch Fallen geschützt wurden und ein paar flinke Finger von Nöten wären.
Sogon LorCol , Angehöriger eines Nebenstammes der Sippe Col, aus der auch Randag stammte, hatte sich ihnen ebenfalls zur Unterstützung angeboten.
Quid Pamli war ein Tollpatsch, hatte aber die Gabe auf Dinge zu stoßen, die sonst niemand bemerkte, weil sie unwichtig erschienen. Der Junge stellte unbewusst die Richtigen Fragen zur nicht immer ganz passenden Gelegenheit. Als er mit Sam nach Alt Rieg aufbrach, bemerkte er im Sand vor dem Steilhang eines Berges zwei einzelne Fußabdrücke, die nicht von ihnen selbst stammten.
„ Was machen diese Abdrücke hier?“, fragte Quid.
„ Es muss wohl jemand über den Berg gewandert sein.“, antwortete Sam, ohne weiter darauf zu achten.
„ Dann ist der Mann wohl bis hier geflogen.“, stellte der Junge fest.
„ Wie kommst du darauf, dass er geflogen ist und was macht dich so sicher dass es ein Mann war?“, fragte Sam, der aufhorchend stehen geblieben war, um sich die Abdrücke doch einmal genauer anzusehen.
„ Erst einmal führt keine Spur hier her. Und dann sind die Abdrücke so tief. Als wären sie von jemanden sehr schweren.“ Quid grinste über beide Ohren und sein fülliges Gesicht lief puterrot an. „Ich glaube nicht dass eine fette Lady den Berg hochgekommen wäre.“
Der Junge hatte Recht. Die Spuren wurden allerdings von einem Zweig verwischt und nur die Abdrücke direkt vor dem Aufstieg waren vergessen worden. Der Ast lag einige Schritt weit weg von der Stelle. Jemand musste ihn dort hin geworfen haben, denn dort stand kein Baum. Die Frage war, warum verwischte jemand seine Spuren?
Ersip Lisre war ein ehemaliger fahrender Händler, der sich wie kein anderer auf den Pässen und Handelsrouten auskannte. So manches Mal hatte er der Konkurrenz ein Schnippchen geschlagen indem er eine Abkürzung nahm und vor allen Anderen an den großen Handelsplätzen erschien. Seine Preise lagen immer über denen der anderen Händler, jedoch war seine Ware auch von einer besonders guten Qualität. So konnte er es sich auch leisten öfter keine Touren zu fahren, was die Nachfrage nach seiner Ware noch mehr zu steigern schien. Kurzum, er war ein Schlitzohr, das es verstand die Gegebenheiten so zu nutzen, dass sie ihm gewaltige Vorteile verschafften.
Das Zusammentreffen von Ersip und Lankor war nicht so friedlich verlaufen, wie die anderen. Lankor, der seine große Klappe nicht hatte halten können, beleidigte den Händler aufs Derbste. Dieser ließ sich das natürlich nicht gefallen. Mit spitzen Bemerkungen erwiderte er die unangebrachten Kommentare seines Gegners und es war wohl einzig und allein seinem fortgeschrittenem Alter, von immerhin achtundfünfzig Zyklen, zuzuschreiben, dass es lediglich zu einem ausartenden Wortgefecht kam. Die Ergebnisse der lautstarken Unterhaltung der beiden lauteten, sich in Zukunft zu ignorieren was wortstark besiegelt wurde.
„ Komm mir ja nicht in die Quere du profitgieriger Halsabschneider!“ und „Das Selbe wollte ich dir gerade raten, du trunksüchtiger Tavernenstreicher!“
Olio Gamm war der Letzte auf Sams Liste. Ein erfolgloser Kleidermacher, der einen
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