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Die Attentaeter von Luna City

Die Attentaeter von Luna City

Titel: Die Attentaeter von Luna City Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marc A. Herren
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nur um einen Tag zu verschieben.«



»Ich habe die mir zugänglichen Daten zu unerlaubten Gleiter- und Personenbewegungen durchgearbeitet«, sagte Vlyoth ungerührt. »Seit Rhodans Auftauchen auf Luna haben die Aktivitäten eindeutig zugenommen. Gestern wurde sogar ein unmarkierter Gleiter am Rand des Petavius-Kraters geortet. Gestern – nicht, als Rhodan sein kurzes Gastspiel gegeben hatte, sondern gestern!«
    Genneryc schürzte die Lippen. »Es ist ja nicht so, dass Hannacoys Leute dem Treiben des Widerstandes gänzlich tatenlos zusehen. Die Überwachungstätigkeiten in Luna City wurden intensiviert, mehrere Verstecke des Widerstandes ausgehoben. Die vermehrten illegalen Aktionen der Terraner können durchaus eine Reaktion auf unser härteres Vorgehen sein.«
    »Ich werde mich in Luna City umsehen«, sagte der Jäger ruhig. »Da ihr die Gefahr durch den Widerstand als mehr oder weniger gering einstuft, sollte dies ein leichtes Spiel für mich sein.«
    Der Onryone hob ergeben die Arme. »Tu, was du tun musst. Ich werde dich nicht davon abhalten. Sollte sich deine Heilung durch diesen Einsatz aber verzögern, wirst du mir auch keine Vorwürfe machen, wenn ich auf deine Dienste weiterhin verzichten werde.«
    »Das klingt nach einer fairen Abmachung«, sagte Vlyoth trocken. »Nachdem du das Einverständnis für meinen Einsatz erteilt hast, ersuche ich um Zugriff auf alle verfügbaren Daten, die den Widerstand betreffen. Dies umfasst sowohl Archivmaterial als auch einen Livezugriff auf das Securistent-System in Luna City.«
    »Die nötigen Freigaben werden dir sofort erteilt«, gab der Onryone zurück. »Kann ich dir mit sonst irgendetwas behilflich sein, Leza?«
    Der Jäger entblößte die Zähne. »Nein, das wäre alles. Ich danke dir für dein Verständnis, Shekval.«
    Der Onryone drehte sich ruckartig um. Dann erst wurde die Bildverbindung gekappt.
    Leza Vlyoth spürte, wie das Jagdfieber ihn ergriff.

4.
    Luna City, Capponi Tower,
    Sublevel 42
     
    Pri Sipiera trat aus dem Antigravlift. Aufmerksam sah sie sich um. Die drei Gänge, die zum Lift führten, waren wie immer nur spärlich ausgeleuchtet. In der Luft hing der übliche Geruch nach Metallplast und den Luftaufbereitungsfiltern. Sie drückte die leise summende Umhängetasche an sich und schlug den Weg zu Doktor Anniwas Tercel ein.
    Im 42. Untergeschoss des Capponi Towers gab es keine Laufbänder; es gab kaum welche in den sublunaren Wohnzentren, die während des Transfers durch den Schacht gebaut worden waren. Unnötiger Luxus.
    Die zuvor als Waren- und Rohstofflager benutzten sublunaren Anlagen waren erst nach den Schließungen der Luna Towns und dem damit verbundenen massiven Bevölkerungszuwachs der Hauptstadt zu Wohnstätten umfunktioniert worden. Der damit verbundene Aufwand war massiv gewesen, da man nicht nur die Infrastruktur hochfahren, sondern auch zahlreiche zusätzliche Antigravlifte bauen musste. Die schweren Mondbeben erschwerten die Arbeit der Statiker zusätzlich und verzögerten die Fertigstellung der Wohnanlagen immer wieder um mehrere Monate.
    Pri schritt durch den nur spärlich ausgeleuchteten Gang. Wann immer ihr jemand entgegenkam, senkte sie den Blick, murmelte ein dumpfes »Hallo«, falls sie angesprochen wurde, blieb ansonsten stumm.
    Keine Aufmerksamkeit erzeugen. Niemand im Widerstand wusste, dass sie einmal in der Woche den Capponi Tower mit seinen 112 Sub- und 480 Hochlevels aufsuchte. Es ging niemanden etwas an. Der Termin bei Doktor Tercel gehörte ihr allein, war Privatsache, so privat wie sonst nichts in ihrem Leben.
    Wie fast nichts, korrigierte sie sich in Gedanken, als sie an das Summen dachte, das aus ihrer Tasche drang.
    Pri öffnete sie einen Fingerbreit, sah lächelnd hinein. »Nicht murren, Loolon«, flüsterte sie. »Du weißt, dass du in der Tasche bleiben musst, solange ich bei Doktor Tercel bin.«
    »Hush, hush«, hauchte der handspannengroße Zwerg mit den riesigen Streichelhänden, während er sie treuherzig ansah. »Ich mach nur hush, hush.«
    »Aber bitte leise. Was soll Doktor Tercel denken, wenn er erfährt, dass ich noch mit Puppen spiele?«
    Loolon verzog das kleine Gesicht zu einem amüsierten Lächeln. »Und was wird er denken, wenn du meine Existenz vor ihm verheimlichst?«
    Pri seufzte. »Ich weiß, ich weiß. Vielleicht werde ich ihm heute sagen, dass ich dich immer noch habe. Aber das ist meine Entscheidung, verstehst du, Loolon? Ich werde es ihm sagen. Er soll es nicht selbst

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