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Die Attentaeter von Luna City

Die Attentaeter von Luna City

Titel: Die Attentaeter von Luna City Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marc A. Herren
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die ich nicht kenne.«
    Nachdenklich ging sie um die Holosphäre herum. »Moana Tapu sehe ich nicht, was ich aber als gutes Zeichen werte. Sie wird versuchen, möglichst im Hintergrund zu bleiben.«
    »Wie wir es abgemacht haben«, fügte Angh Pegola hinzu.
    Das Licht im Saal wurde gedimmt. Zwei Lichtkegel stachen auf eine kleine Bühne, auf der ein Rednerpult stand.
    Pri Sipiera verschränkte die Arme vor der Brust.
    Shanda spürte, wie die kleine, drahtige Frau mit höchst unterschiedlichen Gefühlen dem Auftritt ihres Vaters entgegenfieberte. Im Laufe der Jahre hatte sie eine Abneigung gegenüber Antonin Sipiera entwickelt. Gleichzeitig wollte sie aber nichts mehr, als das Geheimnis seines Wandels vom loyalen Administrator der Lunarer zum – wie sie vermutete – Befehlsempfänger der Onryonen lüften.
    Einer der Lichtkegel wanderte zur Seite und richtete sich auf einen groß gewachsenen, hageren Mann, der mit entschlossenen Schritten auf das Rednerpult zuging.
    »Lunarer!«, rief er mit dröhnender Stimme in den Saal. »Ich trete hier und heute vor euch, um Gerüchten zu begegnen, die in den letzten Wochen gestreut worden sind. Gerüchten begegnet man am besten mit der Wahrheit, und diese lautet: Ja! Luna ist zurück am angestammten Platz im Solsystem!«
    Er sah sich ruhig um, ließ seine Worte wirken.
    »Freilich befindet sich der Mond nach seiner langen Reise noch in einer hyperenergetischen Pufferzone, da die Angleichung an den Einsteinraum noch nicht abgeschlossen ist. Ein Verkehr zwischen Luna und Terra lässt sich aus diesem Grund derzeit nicht durchführen. Das ist zwar bedauerlich, aber nicht katastrophal. Die lunare Bevölkerung hat so viele Jahrzehnte gewartet, da kommt es auf einige Wochen mehr oder weniger nicht an.«
    Erneut machte er eine Pause, strich sich eine Strähne seines weißen Haares aus der Stirn. »Viel schwieriger wiegt aber Folgendes, das die momentane gegenseitige Unzulänglichkeit beinahe als ein Entgegenkommen des Schicksals erscheinen lässt: Offenbar hat sich in den letzten Jahren und Jahrzehnten in der Milchstraße und speziell im Solsystem einiges geändert – und das nicht zum Besten!«
    Erneutes Murmeln im Saal. Antonin Sipiera zog ein Taschentuch aus seinem schwarzen Anzug und tupfte sich die Mundwinkel ab.
    »Jetzt kommt es«, stieß Pri Sipiera bitter aus. »Los – sag, was du zu sagen hast!«
    »Terra ist nicht mehr die Hauptwelt der Liga Freier Terraner!«, sagte der Lunare Resident laut. »Die Solare Residenz befindet sich in einem fremden System! Die Milchstraße steht kurz vor einem grauenvollen, verheerenden Krieg, in den das Solsystem hineingezogen zu werden droht!«
    Er drehte sich seitwärts und deutete anklagend nach hinten. Dort erschienen in einer großen Holosphäre die Bilder von wrack geschossenen Kugelraumern.
    »Eine erste Raumschlacht hat bereits stattgefunden«, fuhr der Lunare Resident fort. »Eine ganze Flotte der LFT wurde vernichtet – kein einziges Schiff entkam dem hinterhältigen Angriff!«
    »Dem hinterhältigen Angriff von onryonischen Schiffen!«, sagte Pri Sipiera. Ihre Stimme troff vor Verachtung. »Komm, sag ihnen, wer für den Angriff verantwortlich war!«
    Shanda Sarmotte stockte der Atem. Es stand außer Frage, dass Antonin Sipiera das Bildmaterial direkt von den Onryonen erhalten hatte. Es handelte sich um die gleichen Aufzeichnungen, die der Lunare Widerstand von einem onryonischen Server erbeutet hatte. Die terranische Flotte war während des Fluges durch den Linearraum onryonischen Torpedos zum Opfer gefallen.
    »Es ist schieres Glück, dass Luna im richtigen Moment zurückgekehrt ist!«, rief Antonin Sipiera in die herrschende Stille im Saal. »Denn die Bündnispartner der lunaren Menschheit werden alles in ihrer Macht Stehende tun, um Luna aus diesem entsetzlichen Konflikt herauszuhalten! Die Onryonen lassen ausrichten, dass sie mächtige Alliierte haben. Alliierte, die bereits in einigen Galaxien für Frieden und Gerechtigkeit gesorgt haben!«
    Toufec erhob sich ebenfalls. »Er betreibt proonryonische Propaganda«, sagte er leise. »Wie YLA vorausgesagt hat, verdreht er die Fakten, um die Onryonen als Retter zu präsentieren.«
    »Bei diesen Alliierten handelt es sich um die Richter des Atopischen Tribunals«, erläuterte Antonin Sipiera. »Sie haben bereits die ersten Schritte unternommen, die Milchstraße von den Individuen zu befreien, die im Zentrum dieser militärischen Konflikte stehen und diese forcieren! Die Richter des

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