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Die Attentäterin

Die Attentäterin

Titel: Die Attentäterin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nyx Smith
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gesicherten Balkon, der einen Panoramablick auf den ausgedehnten botanischen Garten der Platinum Manor Estates bietet. Irgendwo dort unten ist ein Cop postiert, ein weiterer im unterirdischen Parkhaus. Daß Kirkland Ohara überwachen läßt, sollte nicht als Beweis dafür ausgelegt werden, daß er Ohara eines Verbrechens verdächtigt, welches unter die Zuständigkeit Philadelphias fällt. Kirkland will nur keinen Hinweis außer acht lassen. Offiziell geht er überhaupt nur Hinweisen nach.
    Heute abend trägt Ohara einen langen schwarzen Hausmantel aus Satin und Pantoffeln, ganz zu schweigen von dem Übermaß an Goldschmuck. Er sitzt auf einem mit Samt überzogenen Sofa und lächelt wie der Herrscher der Welt. Auf dem Tisch neben ihm stehen ein Eiskübel mit einer Flasche Champagner darin und ein Teller mit Kaviar. Ohara teilt sich das Sofa mit zwei Blondinen, die nach wollüstigem Sex aussehen, der nur darauf wartet stattzufinden. Die Blondinen sind nackt und sehen sich so ähnlich, daß sie Zwillinge sein könnten. Keine der beiden rührt sich oder macht Anstalten, sich etwas anzuziehen.
    »Guten Abend, Lieutenant«, sagt Ohara. »Womit kann ich Ihnen helfen?«
    Kirkland erwägt, den dreien Detective Pandolfini vorzustellen, entscheidet sich jedoch dagegen. Oharas Frage verdient eine sofortige Antwort. »Sie könnten mir erklären, warum Sie Informationen zurückgehalten haben, die in direktem Bezug zu einer Morduntersuchung stehen.«
    »Pardon?«
    »Robert Neiman, Steven Jorge, Thomas Harris. Als Sie Exotech übernahmen, waren alle drei bei der Abteilung Sonderprojekte in Germantown beschäftigt. Sie sagten, sie hätten Exotechs Organisationsstruktur umgestaltet, und das stimmt auch, aber dieser Vorgang war nach sechs Monaten abgeschlossen. Neiman, Jorge und Harris sind aber erst nach weiteren sechs Monaten, nach dem großen Knall in der ASP versetzt worden.«
    »Entschuldigen Sie, Lieutenant«, sagt Ohara immer noch hochherrschaftlich lächelnd, »aber Ihre Information ist unrichtig.«
    »So? Ich glaube nicht.«
    »Diese drei unglücklichen Männer, die Sie eben erwähnt haben, sind alle lange vor dem Zwischenfall in der ASP versetzt worden.«
    Das ist mit Sicherheit gelogen. Kirkland spürt es in seinen Eingeweiden, aber er braucht sich nicht nur auf seine Eingeweide zu verlassen, um sich eine Meinung zu bilden. Er hat einen Bericht, schwarz auf weiß, direkt aus dem Büro des stellvertretenden Vorstandsvorsitzenden von KFK, einem Burschen namens Torakido Buntaro. In diesem Bericht heißt es, Neiman, Jorge und Harris seien erst nach dem Zwischenfall in der ASP ihre neuen Posten zugewiesen worden. Zudem existiert eine eidesstattliche Erklärung des Leiters der Personalabteilung von Exotech, die diese Feststellung bestätigt. Kirkland hat den dringenden Verdacht, daß Ohara Neiman, Jorge und Harris befördert hat, entweder als Belohnung oder um sich ihr Schweigen zu erkaufen. Die Frage ist: Was haben diese drei Männer, die brutal ermordet wurden, gesehen oder getan, um derartige Maßnahmen Oharas zu rechtfertigen?
    Haben die vielleicht sogar gedroht, irgend etwas zu verraten? Hat Ohara selbst ihre Morde veranlaßt?
    »Damals in Seattle haben Sie für eine Firma namens Seretech gearbeitet. Sie waren mit der Leitung eines bedeutenden biotechnischen Projekts betraut. Einer der anderen Top-Execs bei diesem Projekt starb bei einem Autounfall, den die Seattler Polizei als verdächtig eingestuft hat. Gewisse für das Projekt kritische In formationen verschwanden. Kurz danach haben Sie Seretech verlassen.«
    »Ja, ich habe Seretech verlassen«, erwidert Ohara mit einem strahlenden Lächeln. »Sie werden sich erinnern, Lieutenant, daß ich bei mir zu Hause überfallen wurde. Ich war über ein Jahr rekonvaleszent. Danach beschloß ich, einen Neuanfang zu machen.«
    »Sind Sie je einem Mann namens John Brandon Conway begegnet?«
    »Warum fragen Sie das?«
    »Ich habe zuerst gefragt.«
    »Ich habe natürlich schon von ihm gehört. Das hat jeder.«
    Soviel zumindest stimmt. Conway ist ein Schieber, einer der größten und am schwersten zu fassenden. Er arbeitet als Mittelsmann für multinationale Konzerne, sogar für Regierungen. Bei seinen Deals geht es um zwölf- und fünfzehnstellige Summen.
    »Ja«, fährt Kirkland fort, »jeder hat schon von Conway gehört, aber Sie sind ihm auch schon begegnet. In Toronto. Vielleicht haben Sie ihm dort die Informationen verkauft, die Sie Seretech gestohlen haben.«
    »Sie sollten auf

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