Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Attentäterin

Die Attentäterin

Titel: Die Attentäterin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nyx Smith
Vom Netzwerk:
seine Hand für einen Augenblick und erlischt dann. Wenn das ein Beweis dafür ist, daß Adama ein Magier ist, hat Tikki in diesem Moment zum erstenmal mit eigenen Augen einen gesehen. Sie unterdrückt ihre Überraschung, verkneift sich ein höhnisches Lächeln und krümmt den Finger ein klein wenig um den Abzug des M22A2. Weiter scheint nichts Magisches zu geschehen. Adama runzelt die Stirn, betrachtet zuerst seine Hand, dann Tikki, und scheint verwirrt zu sein. Tikki ist ebenfalls ein wenig überrascht.
    »Aha«, sagt Adama, wobei wieder ein Lächeln über sein Gesicht huscht. »Du hast meine Zauber abgestreift. Oder nicht?« Er zieht eine Augenbraue hoch. »Nein. Ein anderer Magier. Eine Schamanin.« Adama kichert leise. »Du trägst ihren Schutz.«
    Das stimmt offenbar. Unter ihrer roten Kunstlederjacke trägt Tikki ein Goldmedaillon mit einem seltsamen katzenartigen Gesicht darauf. Raman trägt ebenfalls eines. Geschenke von Eliana. Die Dinger sollen sie vor Magie schützen. Wie zwei alberne Medaillons das bewerkstelligen sollen, weiß Tikki nicht. Bis zu diesem Augenblick hat sie bezweifelt, daß ihres mehr bewirken kann, als sie zu behindern. Sie fragt sich, wie Adama es entdeckt hat.
    Offenbar mit Magie.
    Sie haßt sie.
    Der Rotschopf neben Adama sieht Tikki direkt an, bewegt dabei jedoch nur ihre Augen. Es ist die erste Bewegung, die Tikki an ihr wahrnimmt.
     
    »Wie interessant«, sagt Adama. »Die Tigerin tanzt mit Schamanen. Ich frage mich nur... Bist du gekommen, um mich zu töten?«
    Tikki könnte es leugnen, aber das wäre dumm, kontraproduktiv. Sie ist gekommen, um Antworten zu erhalten, vielleicht auch Geld, vielleicht auch, um Adama heimzuzahlen, daß er Magie gegen sie eingesetzt hat. Sie weiß nicht genau, was sie tun wird. Sie war noch nie in einer vergleichbaren Situation. Auge in Auge mit einem Magier. »Das wäre eine Möglichkeit«, knurrt sie leise. »Zuerst will ich mein Geld, Magier.«
    »Du bist dir meiner Macht bewußt«, sagt Adama lächelnd, als sei er darüber erfreut. »Ich habe mich schon gefragt, wann du dahinterkommen würdest. Ich habe mir große Mühe gegeben, es vor dir zu verheimlichen. Du magst keine Magier, nicht wahr?«
    »Ich mag keine verlogenen Stinktiere.«
    »Habe ich dich belogen?«
    »Es gibt keinen Adama Ho. In Hongkong ist dieser Name unbekannt. Die einzige Triadenbande in Philly geht ganz unauffällig in Chinatown ihren Geschäften nach.«
    Adamas Lächeln wird breiter. Er wirft den Kopf in den Nacken und lacht leise. Es dauert ein paar Sekunden, bis er sich wieder beruhigt hat. »Verzeih mir«, sagt er, immer noch breit grinsend. »Deine Verärgerung ist ziemlich verständlich. Ich habe dich unfair behandelt, das gebe ich zu. Du hast mir mehr Vergnügen bereitet als jeder andere Diener, an den ich mich erinnern kann, und ich habe dich nicht entsprechend belohnt. Du mußt mich für sehr undankbar halten.«
    »Vor allem halte ich deinen Tod für längst überfällig.«
    Mit dem Rotschopf stimmt irgend etwas nicht, wird Tikki plötzlich klar. Sie riecht nicht wie ein Mensch. Sie riecht überhaupt nicht.
     
    Adama kichert, grinst in sich hinein.
    »Wie hättest du denn dein Geld gerne?« fragt er. »In Waffen? Oder vielleicht in Gold?«
    Tikki könnte schwören, daß Adama vor gar nicht allzu langer Zeit jemandem ähnliche Fragen gestellt hat, ihrer Ansicht nach einem schwarz gekleideten Mann oder Elf namens Tricks oder Sticks oder so ähnlich.
    »Was wäre fair?« Adama streckt eine Hand aus. Auf dem Boden vor seinem Thron erscheint ein Haufen Goldmünzen, genug, um einen großen Matchbeutel zu füllen.
    »Nein?« sagt Adama nach einem Blick auf Tikki. »Mehr?« Er bewegt die Hand, und neben den Goldmünzen erscheint ein Stapel Platin-Kredstäbe. »Noch mehr?« Adama bewegt die Hand noch einmal, und neben den Kredstäben erscheint ein Haufen Papiergeld. »Ist das besser?«
    Tikki glaubt nicht, was sie sieht. Zum einen bietet ihr Adama ein über jedes vernünftige Maß hinausgehendes Vermögen an. Zum anderen riechen die Kredstäbe und Münzen und Geldscheine wie der Rotschopf, nämlich nach nichts. Nach Illusion.
    Sie riskiert einen raschen Seitenblick auf Raman. Er hat die Augen weit aufgerissen und riecht sehr angespannt. Ihr Blick kehrt zu Adama zurück.
    »Nein?« sagt Adama, der immer noch lächelt. »Du lehnst mein Angebot ab?«
    »Ich will echtes Geld. Echte Kredstäbe.«
    »Ich habe eine bessere Idee.« Adama zieht seine Hand zurück. Münzen, Kredstäbe

Weitere Kostenlose Bücher