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Die Aufsteigerin

Titel: Die Aufsteigerin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martina Cole
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stolperten.
    Alle lachten, teils erleichtert, teils verlegen. Für viele der Polizeibeamten war es die erste Begegnung mit dem Sexgewerbe, und sie hofften, dass es vorerst die letzte blieb.
    Desrae kam ins Zimmer gestürmt und erkannte mit einem kurzen Blick auf Cathy, dass Kitty in Sicherheit war. Dann erblickte er Johnny, sein schönes Haar und die hinreißenden Augen, und erkannte sich selbst als Jungen wieder. Er hatte damals das Glück gehabt, Joey zu finden. Wen mochte dieser Junge haben? Desrae nahm ihn in den Arm und zog ihn an sich.
    »Okay, okay, Sohn. Du bist jetzt in Sicherheit. Die Kavallerie ist gerade noch rechtzeitig eingetroffen, und die netten Polizisten schaffen die Mistkerle weg, die dir was antun wollten.« Er lächelte den Jungen an, der jetzt endlich weinen konnte.
    Desrae tröstete ihn und wusste sofort, dass dieser Junge in seinem zukünftigen Leben eine wichtige Rolle spielen würde, Nicht aus irgendwelchen sexuellen Motiven, sondern einzig deswegen, weil er zur rechten Zeit am rechten Ort gewesen war.
    Desrae liebte es, sich um Menschen zu kümmern, und jetzt hatte er wieder ein Sorgenkind gefunden, das es aufzupäppeln galt. Gott sei Dank wartete das Leben immer wieder mit neuen Überraschungen auf.
     
    Nachdem man Kitty den Magen ausgepumpt hatte, war sie von den besten Ärzten untersucht worden. Man hatte sich nicht an ihr vergangen.

    Cathy dankte Gott. Sie saß an Kittys Bett und hielt ihre Hand. Mit ein bisschen Glück würde das Mädchen so lange schlafen, bis die Wirkung der Drogen und der Schock überstanden waren. Mit ein bisschen Glück würde sie sich vielleicht kaum daran erinnern können, was geschehen war. Anderenfalls würde Cathy die besten Ärzte aufbieten, damit ihre Tochter mit deren Hilfe das Trauma überwand.
    Richard, der neben ihr saß, nahm sie in die Arme und streichelte sanft ihren Rücken. »Alles wird gut, Cathy. Sie wird es überstehen, das verspreche ich dir.«
    Sie lächelte mit Tränen in den Augen. »Was würde ich ohne dich nur tun, Richard? Du warst vom ersten Tag an für mich da. Ich wusste gleich, dass ich dir vertrauen konnte - auch wenn ich bis dahin noch nie jemandem begegnet war, der so furchterregend aussah. Ich erkannte etwas in dir: Güte und Fürsorglichkeit. Desrae hat mich ausgelacht, aber ich wusste es besser als alle andern. Die meisten halten dich für einen gemeingefährlichen Grobian, der sich als Polizist ausgibt, und dabei bist du ein so liebenswerter Mann.«
    Er grinste. »Lass das bitte niemanden hören.«
    Desrae kam ins Zimmer, warf einen Blick auf die beiden und stöhnte theatralisch. »Ihr zwei hockt da wie die Turteltäubchen. Da kann man ja eifersüchtig werden.« Er schaute Kitty an und schüttelte traurig den Kopf. »Das arme Ding! Hör mal, Cathy, ich möchte dir nicht zu nahe treten, Liebes, aber du siehst einfach furchtbar aus. Sieh zu, dass du nach Hause kommst. Hier sagt man, Kitty wird bis morgen früh schlafen, und du brauchst jetzt einen anständigen Drink und ein heißes Bad …«
    Cathy schüttelte noch den Kopf, als Richard sie von ihrem Stuhl hochzog.
    »Er hat Recht. Komm, Mädchen. Ich bring dich nach Hause; gönn mir ein paar Stunden Schlaf, dann bring ich dich wieder hierher, bevor ich zur Arbeit fahre. Okay?«
    Desrae schob die beiden zur Tür. »Morgen werden sie Kitty
befragen. Sie wird dich an ihrer Seite brauchen, Cathy, und du musst auf Draht sein. Also leg dich schlafen, verdammt!«
    Widerwillig fügte sich Cathy dem Rat ihres alten Freundes; mit einem letzten Blick auf ihre Tochter folgte sie Richard nach draußen.
    Sie brauchten keine zwanzig Minuten bis zu Cathys Wohnung, und sie verschwand im Bad, während Richard in der Küche Kaffee machte. Als er mit einer Tasse Kaffee, einem Brandy und einer Zigarette ins Badezimmer kam, räkelte sie sich bereits im dampfend heißen Wasser.
    Dankbar lächelte sie ihn an. »Du verwöhnst mich, Richard.«
    »Du hast es nicht anders verdient«, erwiderte er.
    Als unter dem Schaum kurz ihre Brust aufblitzte und er spürte, was der flüchtige Anblick bei ihm auslöste, verließ er schnell das Badezimmer und setzte sich in den Salon, wo er seinen Brandy genoss.
    Eine Weile später kam sie herein, in ein großes weißes Handtuch gehüllt, die Haut rosig vom heißen Wasser, nach Sandelholz und Menthol riechend. »Jetzt geht es mir schon viel besser.« Sie kuschelte sich neben ihn aufs Sofa, und er verspürte das Verlangen, sie zu nehmen, ob sie ihn wollte oder

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