Die Aufsteigerin
Zeit, dass ihm die Aussicht auf eine bevorstehende Orgie zwar nicht fremd war, aber doch Angst einjagte.
Mit dem Mädchen verhielt es sich anders. An ihrer Furcht, der hübschen Kleidung und der gepflegten Erscheinung war abzulesen, dass sie nichts mit dem Milieu zu tun hatte. Zu Recht schloss er, dass man sie entführt hatte. Dass sie ein Schulmädchen und unberührt war, machte für die Leute, die zu dieser sogenannten Party kamen, sicher den größten Reiz aus.
Als Terry sie aufs Bett zerrte, widersetzte sich Kitty instinktiv mit aller Kraft. Um ihr Gesicht vor Verunstaltungen zu verschonen, schlug er sie so hart er konnte auf den Oberschenkel. Trotz der schmerzstillenden Wirkung des Demerols, das man ihr gespritzt hatte, schrie sie gepeinigt auf. Zwei Minuten später hatte
Terry ihr den Mund zugeklebt und die Arme ans Kopfende des Betts gefesselt.
Terry steckte sich gerade einen Joint an, als die ersten Besucher eintrafen. Johnny saß stumm da und sah dem Mann und der Frau, die zur Tür hereinkamen, gefasst entgegen. Sie waren beide Mitte fünfzig und trugen gleiche Lederjacken. Wie der Oberkellner eines vornehmen Restaurants nahm Terry sie in Empfang. Die Frau war korpulent, hatte übertrieben geschminkte Augen und das Haar straff nach hinten gekämmt. Johnny hielt sie für eine in die Jahre gekommene Prostituierte, und der Mann war offenbar ihr Partner.
Die Frau verschlang Kitty mit Blicken, der Mann hatte nur für Johnny Augen. Der Junge hörte, dass Terry den beiden erklärte, die Kids stünden für eine Gemeinschaftssession zur Verfügung, die man filmen wolle. Sollte jemand an einer Einzelsession Interesse haben, sei das natürlich zu einem Sonderpreis möglich. Wenn sie ihr Video professionell geschnitten und vertont wünschten, sei das zu einem höheren Preis ebenfalls möglich und auf jeden Fall lohnenswert.
Die Frau feilschte gleich darauf mit Terry um eine Privatstunde mit dem kleinen Mädchen, und der Mann gesellte sich zu Johnny, zauste ihm den Haarschopf und verfiel augenblicklich den unergründlich grünen Augen des Strichjungen. Wenn Johnny ihn so beeindruckte, würde der Mann vielleicht eine Einzelstunde wünschen, und wenn er das Geld dafür hatte, würde Terry sich damit einverstanden erklären und für die anderen Kunden Ersatz beschaffen. Aber das Glück hatte Johnny nicht, denn leutselig begrüßte der Mann zwei Freunde, die eben eingetroffen waren.
Die beiden waren Bondage-Typen, und Johnny wusste aus Erfahrung, dass viele von ihnen sadistisch veranlagt waren und ganz besonders pervers und brutal sein konnten. Er lächelte, denn er wusste, dass seine Chancen, das HIV zu verbreiten, soeben gestiegen waren. Wenn sie ihn so behandelten, dass Blut
floss, hätte er für heute Abend ein kleines Extrapräsent - außer seinem Körper und seiner Selbstachtung.
Terry war angetan vom professionellen Verhalten des Jungen. Er wusste, dass zahlreiche Pädophile sich besser fühlten, wenn das Kind willig erschien, weil sie sich dann vormachen konnten, dass ihrem Opfer recht war, was sie mit ihm anstellten. Sie sahen sich in ihrer Meinung bestätigt, dass es den Kindern sogar gefiel, was auch immer die Experten sagen mochten.
Alle genehmigten sich einen Drink, sogar Johnny, der den Wodka durstig hinunterstürzte. Er hoffte, sich damit betäuben zu können. Er sah, dass Terry dem Mädchen Wodka einflößte, und hörte sie würgen. Alle lachten, denn anscheinend fanden sie es komisch. Terry zwang Kitty unbarmherzig, immer mehr Alkohol zu schlucken, bis sie schließlich ohnmächtig wurde. Johnny sah es mit einer gewissen Befriedigung und wünschte ihr, dass sie erst wieder zu sich kam, wenn alles vorüber war. Er betete darum, dass sie beide diesen Abend heil überstanden.
Trotz ihrer Benommenheit konnte Kitty die Frau erkennen, die sich über sie beugte. Sie stank nach Parfüm, ihr Gesicht war eine groteske Maske aus grellem Make-up. Doch es fiel Kitty schwer, sich zu konzentrieren und die Augen mehr als ein paar Sekunden offen zu halten. Sie hatte das dumpfe Gefühl, dass etwas Schlimmes geschehen war, konnte sich aber nicht daran erinnern, was es gewesen sein mochte.
Als sie die Augen noch einmal öffnete, erkannte sie, dass diese Frau ihre Brüste küsste. Augenblicklich wurde ihr so übel, dass sie sich erbrach und ihren Mageninhalt samt Wodka über Haar und Schultern der Frau spuckte. Sie hätte lachen und gleichzeitig heulen mögen. Aber ihr gelang nichts von beidem, denn es kostete sie
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