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Die Augen

Die Augen

Titel: Die Augen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hooper
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später stand Andy mit den anderen vor dem Lagerhaus und wartete auf das Team der Spurensicherung. Er meinte: »So hat also das Böse ausgesehen. Hat mich nicht beeindruckt.«
    »Nein«, sagte Maggie.
    Er sah sie mit erhobenen Augenbrauen an. »Nein?«
    »Nein. Das war nur die äußere Hülle, in der das Böse eine Zeit lang gewohnt hat.«
    »Sie meinen, weil er jetzt tot ist?«
    »Weil das Böse diesmal vor dem Leib zerstört wurde.«
    Andy blinzelte, sah John und Quentin an und schüttelte dann den Kopf. »Macht nichts. Ich glaube, ich will eigentlich gar nicht wissen, was da genau passiert ist.«
    »Kluge Entscheidung«, murmelte Quentin.
    Scott gesellte sich zu ihnen. »Der Caddy steht in dem Schuppen da drüben. Ein 72er, wie’s aussieht. Genau wie Ihr Freund ihn beschrieben hat, Quentin.«
    Der lächelte schwach. »Ja. Mit Autos hat er sich immer schon ausgekannt.«
    Jennifer fragte: »Wie zum Teufel ist Hollis Templeton hierher gekommen?« Da Hollis mit Tara Jameson im Krankenwagen mitgefahren war, musste sie die anderen fragen.
    Maggie zuckte mit den Achseln. »Sie hat gesagt … eine Stimme hätte ihr gesagt, sie sollte hier sein. Also ist sie gekommen. Wie, hat sie nicht gesagt.«
    »Junge, Junge«, meinte Scott.
    Andy sah ihn an, schien etwas sagen zu wollen, überlegte es sich dann jedoch offenbar anders. Mit der Miene eines Mannes, der Entscheidungen trifft, straffte er die Schultern.
    »Tja, soweit es uns betrifft, hat Simon Walsh Frauen vergewaltigt und ermordet. Er war der Augenausreißer.«
    »Was anderes hat auch niemand gesagt, Andy«, entgegnete Quentin mild.
    »Nein?«
    »Nein.«
    Andy stieß einen Seufzer aus. »Gut. Würde mir jetzt bitte jemand sagen, was ich in meinen Scheiß-Bericht schreiben soll?«
    Quentin grinste ihn an. »Sie könnten es mit der Wahrheit versuchen. Natürlich ist die Wahrheit ein bisschen heikel. Ich meine, wenn man an Maggie und Hollis denkt, von Annie ganz zu schweigen.«
    »Annie?«
    »Die Stimme, die Hollis gehört hat«, erklärte Quentin ernst. »Sie war hier. Na ja, in gewisser Weise.«
    John sah ihn an. »Du hast sie auch gesehen?«
    »O ja.«
    »Gut. Ich hab schon befürchtet, nur ich hätte sie gesehen.«
    Andy starrte die beiden an. Nach einer Weile kam er ganz offensichtlich zu dem Schluss, dass er auch dies nicht wissen wollte. Dann hörten sie Sirenen, die sich näherten, und er stöhnte. »Entweder bekomme ich ‘ne Medaille, oder ich werde eingeliefert.«
    »Willkommen im Club«, bemerkte Quentin.

Epilog
10. November 2001
    Kendra hatte sich in ihrem Krankenhausbett aufgesetzt, um sich besser mit ihren Besuchern unterhalten zu können. Sie sagte zu Hollis: »Also war Annie Robert Grahams Zwillingsschwester – die Erste, die er umgebracht hat?«
    »Offenbar. Ich habe ihre Stimme seit dem Überfall in meinem Kopf gehört, aber erst in den letzten Tagen hat sie mir erzählt, wer sie war. Und was sie von mir wollte.«
    »Ich bin froh, dass Sie da waren«, gestand ihr Maggie. »Ich glaube, Sie waren unser Trumpf. Wie Sie da standen und ihn angesehen haben, obwohl er dachte, er hätte sie ein für alle Mal geblendet.«
    »Ich wusste nicht genau, was ich tun sollte«, gestand Hollis. »Ich habe … einfach gesagt, was mir in den Sinn kam.« Sie schüttelte den Kopf. »Annie hatte mir gesagt, ich müsste da sein, das sei die einzige Möglichkeit, Ihnen zu helfen. Als sie mir das gesagt hat, als sie mir gesagt hat, ich müsste sehen oder er würde ungehindert weiter Frauen umbringen, da … plötzlich konnte ich sehen. Den Polizisten vor meiner Tür abzulenken war ganz einfach. Es war leicht, mich hinauszuschleichen. Und irgendwoher wusste ich auch, wo ich hinmusste.«
    »Sie und Maggie«, sagte Quentin. Er blickte Maggie an. »Danke fürs Bescheidgeben.«
    »Seien Sie nicht so«, bat sie ihn schwach lächelnd. »Von John habe ich mir schon genug anhören müssen. Es tut mir Leid, dass ich Ihnen nicht gesagt habe, was ich wusste – oder was ich glaubte zu wissen. Es ist einfach so, dass so vieles fürchterlich vage oder unklar war. Ich hatte einfach Angst, dass alles noch grässlicher schief geht, wenn ich zu viel sage.«
    »Wir kennen das«, erklärte Kendra ihr mitfühlend. »Manchmal wandeln wir auf einem sehr schmalen Grat zwischen dem, was wir glauben zu wissen, und dem, was tatsächlich vor sich geht.«
    Maggie nickte. »Das ist manchmal ziemlich knifflig. Ich meine, da waren blitzartig aufscheinende Erinnerungen und fragmentarische Informationen, von

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